Schalke mit großer Unsicherheit – Ein gefundenes Fressen für Borussia M'Gladbach

Die Enttäuschung beim S04 nach Rückschlägen ist oft sichtbar
Die Enttäuschung beim S04 nach Rückschlägen ist oft sichtbar / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nach dem erneuten Rückschlag am vergangenen Spieltag geht es für Schalke am kommenden Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen sind ein Gegner, dessen Stärken nahezu perfekt zu den aktuell großen Schwächen von Königsblau passen. Dabei werden insbesondere die Unsicherheit und die häufigen Fehler zum ganz großen Schalker Problem.

Sieglos-Serie hin, Unruhen und Sorgen her. Wenn Schalke 04 am Samstag auf Borussia Mönchengladbach trifft, kommt es zu einer Art Klassiker des Bundesliga-Westens. Das eine Team liegt am Boden und hat so gut wie keine Hoffnung mehr, das andere war zuletzt in der Liga zwar auch nicht gänzlich souverän unterwegs, ist insgesamt aber dennoch sehr gut drauf und nahm zuletzt ein souveränes 4:0 gegen Donezk aus der Königsklasse mit.

Auf der einen Seite die krisenhafteste Krise, die Schalke in der etwas jüngeren Vergangenheit erlebt hat, auf der anderen Seite ein Gegner, der weiter auf einer Welle reiten und in der Tabelle wieder den direkten Anschluss zu den Champions-League-Plätzen schaffen will. Damit aber längst nicht genug: Was die Vorzeichen sagen, ist das eine. Was die Mannschaften tatsächlich auf dem Platz ausmachen, ist das andere und im Endeffekt deutlich wichtigere.

Die Elf von Manuel Baum sticht vor allem durch Fehler und Unsicherheit hervor
Die Elf von Manuel Baum sticht vor allem durch Fehler und Unsicherheit hervor / Pool/Getty Images

Eine der großen Probleme von Königsblau ist die eigene Unsicherheit. Ein Thema, das bei einer solchen sportlichen Lage alles andere als überraschend kommt und nicht erst seit Wochen, sondern seit Monaten einem Erfolgserlebnis im Weg steht. Zu viele Fehler und Ballverluste, keine Sicherheiten im Spiel und sobald es zu eben diesen Fehlern oder gar Gegentoren kommt, hängt in der Regel erst einmal der Kopf. Zwar hat Manuel Baum es geschafft, dass das Team nach einem Gegentor zwar nicht mehr völlig am Boden liegt, sondern wenigstens noch einmal versucht - bislang aber ohne selbst wieder richtig gefährlich zu werden, denn dafür ist dann schon der Stecker gezogen.

Gladbach als perfekter Gegenspieler zum aktuellen Schalke: Fehler provozieren und ausnutzen

Nun trifft man also auf die Fohlen von Marco Rose. Ein Team, das sich durch viele positive Aspekte auszeichnet. Die großen S04-Schwächen betreffend wird aber vor allem eines ganz wichtig: Gladbach kann Fehler so gut provozieren und heraufbeschwören, wie kaum ein anderes Team. Gleichzeitig schafft es die Borussia danach regelmäßig, durch schnelle, gezielte und mutig ausgespielte Vorstöße diese gegnerischen Fehler auch so auszunutzen, dass man mindestens gefährlich vor das Tor kommt - oder gerne auch direkt trifft.

Auf dem ersten Blick lässt sich also schon sagen, dass die Knappen - zumindest theoretisch - das perfekte Opfer für die Gladbacher sein können. Das, was sie gerne ausnutzen, bietet Schalke derzeit so häufig an, dass man mit dem Zählen der Patzer schon gar nicht mehr richtig hinterherkommt.

Marco Rose wird Schalke schnell unter Druck setzen wollen
Marco Rose wird Schalke schnell unter Druck setzen wollen / Lars Baron/Getty Images

Die Dinge, die die Gelsenkirchener dagegensetzen können, klingen irgendwie pathetisch und werden sowieso schon schwer genug umzusetzen: Schalke braucht Sicherheit mit dem Ball, was vor allem über ein gutes Mannschaftsgefüge, viel Kommunikation und die richtige Spielverlagerung zu erreichen wäre. Entlastung nach vorne, selbst die ein oder andere Torchance erspielen und nicht schon in den ersten 20, 30 Minuten zusammenbrechen und Gladbach auf ein Tor spielen lassen - das wäre der Masterplan.

Der aktuellen Ansicht nach wird das nahezu unmöglich. "Nahezu", weil man im Fußball schon so manche verrückte Ereignisse erlebt hat und per se nichts ausschließen kann. Weil Schalke diese Aspekte seit Ewigkeiten nicht umgesetzt bekommt und weil Gladbach sehr gut darin ist, so etwas gar nicht erst zuzulassen, dürfte aber eigentlich niemand damit rechnen, dass es kein vergleichsweise einfaches Aufspielen für die Rose-Elf wird.