Schalke - Mainz: Die wichtigsten Punkte zum Kellerduell aus S04-Sicht

Geschlossen und als Einheit muss Schalke am Samstag gegen Mainz bestehen
Geschlossen und als Einheit muss Schalke am Samstag gegen Mainz bestehen / Lukas Schulze/Getty Images
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Am Samstagnachmittag muss Schalke beim FSV Mainz 05 bestehen. Im Kellerduell tritt der Siebzehnte gegen den Achtzehnten an - ein Sieg wäre für beiden ein kleiner, aber enorm wichtiger Schritt. Für Königsblau stellt sich nach der Rotation am Dienstag nicht nur so manche Personalfrage, sondern auch, ob der Rückenwind mitgenommen werden kann.

Um 15:30 Uhr am Samstag ist es soweit: Die Partie, die nicht nur von neutralen Fans seit geraumer Zeit als Duell zwischen Not und Elend gebrandmarkt wird, läuft an. Mainz 05 als Tabellenletzter wird den Tabellensiebzehnten empfangen, Schalke 04. Beide Teams hätten schlechter nicht in die Saison starten können, keine der beiden Mannschaften hat bisher überzeugt oder in der Bundesliga gewonnen.

Aus S04-Sicht ist es ein wirklich sehr wichtiges und keineswegs zu unterschätzendes Spiel. Zurzeit sei die Frage erlaubt: Wenn nicht gegen Mainz gewinnen, gegen wen denn dann? Die Knappen müssen unbedingt mit einem Sieg zurück nach Gelsenkirchen fahren, um die Hoffnungen und Möglichkeiten auf ein baldiges Verlassen der gefährlichen Zone zu behalten. 90min stellt die wichtigsten Punkte vor dem Spiel aus blau-weißer Sicht vor.


1. Die Frage der Rotation: Kabak-Rückkehr, Schöpf-Lob, Uth-Einsatz...

Gegen Schweinfurt wusste Alessandro Schöpf seine Chance, sich zu zeigen, zu nutzen
Gegen Schweinfurt wusste Alessandro Schöpf seine Chance, sich zu zeigen, zu nutzen / Lukas Schulze/Getty Images

Im Pokal gegen Schweinfurt hatte sich Trainer Manuel Baum dazu entschieden, die Startelf personell ordentlich durchzumischen. Im Vergleich zum Spiel zuvor kamen ganze acht neue Spieler zum Anstoß auf den Platz, während die vermeintlichen Stammspieler der letzten Wochen auf der Bank Platz nahmen.

Der Auffälligste: Alessandro Schöpf, der mit seinen zwei Toren und einer Vorlage einen maßgeblichen Teil zum 4:1-Sieg gegen den Viertligisten hatte beitragen können. Nach dem Spiel erhielt er ein Extralob von Baum, der ihn als wichtigen Spieler herausstellte. Je nachdem, mit welcher Herangehensweise die Mainz-Partie geplant wird, könnte er erneut zum Einsatz kommen und somit Teamkollegen wie Can Bozdogan, Amine Harit oder Nabil Bentaleb auf die Bank verdrängen.

Auch Ozan Kabak ist nach seiner Sperre wieder spielberechtigt. Seine Qualitäten sind unbestritten - dass er zuletzt keinerlei Einsatzzeiten sammeln konnte, jedoch auch. Baum hielt sich, was eine mögliche Rückkehr in die Startelf betrifft, zurück. Ob es zum direkten Comeback kommt, in einer so wichtigen Partie - eine der spannendsten Personalfragen.

Ziemlich sicher wieder in der Startelf stehen wird wohl Mark Uth. Gegen den VfB Stuttgart nach Verletzung wiedergekommen, gegen Schweinfurt sicherheitshalber ausgesetzt: Der wichtige Spielmacher wird ausgeruht sein und dementsprechend aufspielen müssen.


2. Was ist mit dem Selbstvertrauen?

Sogar mehrmals durfte Schalke zuletzt jubeln - wenn auch nur gegen einen Viertligisten
Sogar mehrmals durfte Schalke zuletzt jubeln - wenn auch nur gegen einen Viertligisten / Lukas Schulze/Getty Images

Der 4:1-Sieg gegen Schweinfurt, auch wenn er keinesfalls zu hoch angesehen werden sollte, muss einen Schub für die Schalker bringen. Vier Tore zu erzielen, dazu alle aus dem Spiel heraus, kann und muss dringend ein wenig Selbstvertrauen schaffen - Viertligist hin oder her.

Dieser Sieg im Rücken kann, wenn richtig als Katalysator genutzt, ein Faktor sein, mit dem man gegen Mainz gewinnen kann - die haben so ein Erfolgserlebnis, klein oder groß, nämlich nicht. Diesen kleinen Fitzel an Selbstvertrauen gilt es nicht nur auszunutzen, sondern auszubauen.

Hat man im Blick, wie wichtig diese Begegnung für den Verlauf der nächsten Wochen und Spieltage sein wird, wird das Team mit Ballbesitz, Ruhe und Sicherheit das Spiel bestreiten müssen. Das ist zwar deutlich einfacher gesagt, als getan - im Hinblick auf die nahende Länderspielpause nach diesem Spieltag aber umso wichtiger, wenn man mit einem guten Gefühl die nächsten zwei Wochen arbeiten könnte. Es wird sehr wichtig sein, dieses Spiel in seiner Bedeutung zu begreifen und somit alles in die Waagschale zu werfen.


3. Mainzer Defensiv-Schwächen ausnutzen: Tore, wir brauchen Tore!

Vedad Ibisevic erzielte gegen Schweinfurt den wichtigen schnellen Ausgleich
Vedad Ibisevic erzielte gegen Schweinfurt den wichtigen schnellen Ausgleich / Lukas Schulze/Getty Images

Wirft man einen Blick auf die nackten Zahlen in der Tabelle, fällt eines schnell auf: Mainz hat, nach Schalke natürlich, die bis dato schwächste Defensive der Bundesliga. 18 Gegentore haben die Nullfünfer bereits kassiert, S04 sogar 20.

Der Unterschied: Königsblau hatte beispielsweise mit dem 0:8 gegen die Bayern ein sehr eindeutiges Spiel. Zuletzt hat man zwar gegen den BVB auch drei Stück kassiert, gegen Union Berlin sowie Stuttgart (immerhin die viertbeste Offensive) aber je nur einen Treffer. Zwar nicht der Anspruch von Schalke, aber derzeit nun einmal Realität. Mainz hingegen kassiert regelmäßig, auch zuletzt, viele Gegentore. Hier mal drei, da mal vier, nochmal vier. In diesem Aspekt sind die Gelsenkirchener inzwischen beständiger.

Dementsprechend gilt es, diese große Schwachstelle des Gegners in den Fokus zu stellen. Gleichzeitig passt das auch zur anvisierten Herangehensweise von Manuel Baum, die Offensive seines Teams wiederzubeleben. Eine nach wie vor große Herausforderung, wie schon oft betont - aber gegen Mainz müssen die eigenen Tore als klares Ziel ausgesprochen werden, und nicht einen Treffer zu erzielen und sich dann zurückzuziehen.


4. Comeback von Serdar weiter offen - Trainingswoche als Gradmesser

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Ein Spieler, der nun schon länger fehlt und vermisst wird, ist Suat Serdar. Der 23-Jährige wäre wichtig, weil er im Mittelfeld Stabilität, Ballsicherheit und viele Balleroberungen vorzuweisen hat. Seit dem ersten Spiel Baums gegen Leipzig fällt er nun wegen seiner Verletzung am Oberschenkel aus.

Noch immer ist unklar, wann er wieder auf den Platz zurückkehren kann. Die Bild berichtete vor etwa einer Woche, erst nach der anstehenden Länderspielpause solle er wieder spielen. Durchaus denkbar, doch auch ein Comeback gegen Mainz scheint bislang zumindest nicht vollends ausgeschlossen zu sein.

In der letzten Woche hatte er noch nicht wieder mit dem Team trainieren können und derzeit ist es noch unklar, ob sich daran innerhalb der letzten Tage etwas geändert hat. In der Startelf stehen oder einen Großteil der Mainz-Partie absolvieren, das ist kein Thema. Je nach Trainingswoche, je nach Fortschritt könnte es vielleicht für ein paar erste Minuten reichen. Wahrscheinlicher ist es allerdings, dass er - auch zur Sicherheit - noch pausieren wird - auch wenn er so wichtig für das Spiel wäre.