Die Krux des Schalke-Spielplans: Frühzeitiger Klassenerhalt ein Muss?
Von Yannik Möller
Der FC Schalke hat sich seit dem Start der Rückrunde zurück in den Abstiegskampf gepunktet. Die Ausgangslage ist völlig offen. Ein Problem für die Gelsenkirchener: Aufgrund des Spielplans müsste der Klassenerhalt eigentlich schon frühzeitig gesichert werden.
Noch immer kämpfen fünf Vereine am unteren Ende der Tabelle um den Klassenerhalt. Während es bereits ein Teil-Erfolg für Schalke 04 ist, überhaupt wieder in eine Konkurrenz-Situation gekommen zu sein, muss aber unbedingt weiter gepunktet und auch wieder vermehrt gewonnen werden.
Die Ungeschlagen-Serie ist zwar schön und gut, dazu auch wichtig für das Selbstvertrauen der Spieler. Allerdings gewinnen die Konkurrenten hier und da auch ihre Spiele, sodass eigene Dreier eine unbedingte Notwendigkeit bleiben. Insbesondere dann, wenn es in den nächsten Wochen in die direkten Duelle miteinander geht.
Schalke muss die letzten drei Spieltage schon beinahe ausklammern
Das wird umso deutlicher, wenn man einen Blick auf die letzten Spiele dieser Saison aus S04-Sicht wirft. Die Gegner an den letzten drei Spieltagen: Der FC Bayern, dann Eintracht Frankfurt und zum Schluss geht es auswärts gegen RB Leipzig.
Drei Partien, bei denen es höchstens noch um Überraschungs-Punkte gehen wird. Unentschieden oder gar Siege sind gegen diese Gegner nicht einmal halbwegs zuverlässig einzuplanen.
Ein weiteres Problem: So wie es aktuell aussieht, wird sich keine dieser drei Mannschaften in dieser Saison vorzeitig ausruhen und einen Gang herunterschalten können. Dem FCB droht ein spannendes Rennen um die Meisterschaft. Die SGE kämpft um den Einzug ins internationale Geschäft. RBL hat noch an der erneuten Qualifikation für die Champions League zu knabbern. Sie alle werden vermutlich noch mit voller Konzentration und ihrem besten Personal gegen Schalke antreten müssen.
Das ist ein klarer Nachteil für Königsblau. Man selbst hat an den letzten Spieltagen sehr dicke Bretter zu bohren, während die Konkurrenz zum Teil noch gegeneinander oder zumindest gegen schwächelnde und zu dem Zeitpunkt kaum noch unter Druck stehende Gegner antreten darf.
Spielplan als Nachteil für Schalke? Hertha und Bochum als Gegenbeispiele
Zwei Beispiele: Hertha BSC und der VfL Bochum treffen am vorletzten Spieltag noch aufeinander. Zuvor spielen die Berliner auch noch gegen den 1. FC Köln. Die Bochumer haben auch noch den FC Augsburg zu Gast. Bei allem Respekt vor diesen Vereinen: Da sind die Bayern oder die Leipziger nochmal ein ganz anderes Kaliber.
Im Grunde muss Schalke also den Klassenerhalt bestenfalls schon mit dem 31. Spieltag gesichert haben. Dafür müssten jedoch in den sechs Spielen bis dahin mindestens zehn, besser noch zwölf Punkte oder mehr geholt werden. Und selbst in diesem schon sehr guten Szenario, bei einem Schnitt von zwei Zählern pro Partie, stünde man vor den letzten drei Spieltagen mit lediglich 33 Punkten da.
Verläuft der Abstiegskampf weiterhin so, wie es bisher der Fall war, dann werden die Knappen zwei Sachen brauchen: Einerseits eine wirklich gute Punkteausbeute aus den nächsten sechs Spielen. Das würde sowohl rein zählerisch, als auch mental helfen, ehe es in den Schlusssprint geht. Andererseits wird es höchstwahrscheinlich noch eben jene Überraschungs-Punkte brauchen, die keineswegs einzuplanen sind.