Kramer offen für weitere Harit-Einsätze - Szenario dennoch ausgeschlossen

Frank Kramer
Frank Kramer / Francesco Pecoraro/GettyImages
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Amine Harit hat beim Testspiel gegen den FC Augsburg den Treffer von Schalke 04 sehenswert eingeleitet. Frank Kramer ging dabei das Herz auf, wie er betonte. Weitere Einsätze, auch in Pflichtspielen, wollte er nicht ausschließen. Trotzdem ist dieses Szenario so gut wie ausgeschlossen.


Aktuell trägt Amine Harit wieder die S04-Klamotten auf. Und das längst nicht nur im Training, wo er sich offenbar vor allem mit Rodrigo Zalazar gut zu verstehen scheint.

Frank Kramer setzte ihn am Sonntag sogar in der zweiten Halbzeit ein, als gegen Augsburg getestet wurde (1:1). Dass ein Spieler spielt, der unbedingt und so zeitnah wie möglich transferiert werden soll, ist gewiss keine Selbstverständlichkeit. Das Gleiche gilt auch für Ozan Kabak, der in Halbzeit eins aufspielte.

Kramer und Rouven Schröder haben aber erklärt: Die beiden sind genauso Spieler von Königsblau wie die anderen. Solange sie mittrainieren und das Programm durchziehen wollen, sind sie dazu gerne eingeladen. Für die Testspiele gilt die gleiche Grundlage.

Harit würde Schalke helfen können - Kramer schließt Einsätze nicht aus

Gerade Harit würde der Offensive der Gelsenkirchener guttun. Das ist logisch und das war auch bei der FCA-Partie zu sehen. Obwohl der Rückkehrer - wie alle anderen Spieler auch - nicht die vollen 100 Prozent auf den Platz bringen konnte, sorgten seine Szenen oftmals für wichtige Räume, für gefährliche Kombinationen und für Torgefahr.

Exemplarisch dafür natürlich der Ausgleichstreffer, den er sehenswert auf Henning Matriciani einleitete, der wiederum für Sebastian Polter nur noch quer legen musste.

Bitter findet der Trainer es nicht, dass ein Akteur, der den Klub unbedingt verlassen soll, so aufspielt. "Da geht einem doch das Herz auf", freute er sich stattdessen (via WAZ). Schon vor dem Trainingslager, das am Montag wieder verlassen wurde, hatte Kramer von Harit und seinen Fähigkeiten geschwärmt.

Überraschenderweise zeigte er sich sogar offen für weitere Einsätze, sogar in Pflichtspielen: "Darüber habe ich mit Rouven bisher nicht gesprochen. Aber warum denn nicht? Jeder bei uns kennt die Situation - aber bis der Fall eintritt und er geht, müssen wir ihn gut in Schuss halten."

Kramer weiter: "Die wirtschaftlichen Voraussetzungen werden nicht schlechter, wenn er auf der Piste ist und performt. Im Gegenteil."

Schnell wird deutlich: Geht es nach dem Coach, wäre Harit - solange er noch auf Schalke weilt - ein klarer Kandidat für die anstehenden Partien. Bereits in etwa zwei Wochen geht es mit dem DFB-Pokal los, ehe in der Woche darauf der erste Liga-Spieltag wartet.

Weitere Einsätze extrem unwahrscheinlich: S04 kann sich Harit-Spiele nicht erlauben

Es braucht wohl kaum darüber diskutiert zu werden, ob und inwiefern der 25-Jährige S04 helfen würde. Natürlich würde er das. Ein solcher Kreativspieler wäre für einen Aufsteiger eine wichtige Unterstützung - und das Gehalt wird so oder so gezahlt.

Dennoch ist es höchst unwahrscheinlich, so gut wie ausgeschlossen, dass Harit in Pflichtspielen nochmals für die Knappen aufspielen wird. So sehr sich Kramer und einige Fans das auch wünschen.

Der Grund liegt weniger im reinen Gehalt, als in den weiteren Boni. Die Prämien, die nicht nur für jeden Einsatz, sondern auch für jeden Punkt beziehungsweise jeden Sieg fließen würden, sind schlichtweg zu hoch. Sie würden das ohnehin enorm geringe Budget weiter belasten. Das kann sich Schalke schlichtweg nicht erlauben.

Als Beispiel wurde schon im vorigen Sommer der Vertrag von Matja Nastasic aufgeführt, der seit dem letzten Jahr in Florenz spielt. Er bekam für jeden Punkt satte 30.000 Euro - zusätzlich zum Grundgehalt und weiteren Boni.

Bei Harit dürften sich derartige Extra-Zahlungen in mindestens ähnlichen, wenn nicht gar höheren Regionen bewegen.

Die kurze Rechnung: Bis Ende August, also bis zum Ende der Transferphase, hat S04 fünf Pflichtspiele vor sich. Das Gehalt und die potenziellen Prämien kämen schnell in eine Region, mit der Schröder gerne mal die Leihgebühr für einen neuen Spieler bezahlt.

So wird es sich Schalke finanziell nicht erlauben können, den Offensivspieler einzusetzen. Zumindest nicht noch mehrfach. In ein, maximal zwei Spielen wäre es womöglich denkbar - und dennoch sehr, sehr unwahrscheinlich.


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