Die heißesten Konkurrenzkämpfe bei Schalke 04

Sepp van den Berg
Sepp van den Berg / Soccrates Images/GettyImages
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Auf Schalke waren zuletzt nicht alle Spieler damit zufrieden, dass sie nicht (mehr) zur ersten Garde von Frank Kramer gehörten. Hier und da war von Unzufriedenheit zu hören, insbesondere bei Führungsspielern, die ihre Rolle viel mehr auf der Bank und abseits des Platzes ausleben müssen, als auf dem Feld.

Keine allzu ungewöhnliche Entwicklung. Immerhin wäre es wohl besorgniserregender, wenn es sich manch ein Profi gerne auf der Ersatzbank gemütlich machen würde.

Und doch zeigt sich: Der Konkurrenzkampf, der schon jetzt auf so mancher Position entstanden ist, wird größer und ernster. Tatsächlich gibt es bei Königsblau so manches Duell, bei denen zumindest ein sonstiger Stammspieler den Kürzeren ziehen wird.


Konkurrenzkampf auf Schalke: Das sind die heißesten und spannendsten Duelle

1. Die linke Seite: Ouwejan vs. Mohr

Thomas Ouwejan
Thomas Ouwejan / BSR Agency/GettyImages

War er in der Vorsaison noch einer der wichtigsten Spieler, hat Thomas Ouwejan durch die Umstellung auf die Viererkette an Offensivgefahr verloren. Die eher defensivere Rolle, weil er in der Regel noch einen Flügelspieler vor sich hat, in Kombination mit dem Spielstil von Kramer, hat ihn etwas in Bedrängnis gebracht.

Mit Neuzugang Tobias Mohr duelliert er sich um die Vorherrschaft auf der linken Seite. Eigentlich eher Flügelspieler, hat Mohr zuletzt auch als Linksverteidiger überzeugen können. So wichtig Ouwejan auch sein kann, automatisch gesetzt wird er wohl erstmal nicht mehr sein.

Da sich im Mittelfeld derzeit auch andere Spieler anbieten, wird kurz- und mittelfristig wohl nur einer der beiden regelmäßig in der Startelf stehen. So viel kann festgehalten werden: Mohr hat in diesem Duell bessere Karten, als ihm vor einigen Wochen noch zuzutrauen war.

2. Im zentralen Mittelfeld: Drexler vs. Zalazar

Rodrigo Zalazar
Rodrigo Zalazar / BSR Agency/GettyImages

Ginge es nach den Fans, wäre das Votum wohl recht eindeutig: Rodrigo Zalazar würde dann deutlich eher in der Startelf stehen, als Dominick Drexler. Unter Kramer sind die Rollen derzeit aber vertauscht.

Zuletzt wurde deutlich, dass der Trainer die gleiche Rolle für die beiden vorsieht. Damit werden sie in nur wenigen Fällen zusammen aufspielen. Stattdessen ist heißer Konkurrenzkampf angesagt.

Dabei steht Drexler mit der besseren Ausgangslage da. Er konnte in den letzten Wochen die Trainer-Gunst für sich gewinnen, während Zalazar intern vorgehalten wird, dass er nicht über die nötige Ausdauer verfügen soll.

Der 23-Jährige wird wohl vorerst als Einwechselspieler genutzt. Derweil dürfte sein Teamkollege erst einmal weiterhin zur ersten Elf gehören. Klar ist aber: Beide werden sich nichts schenken und um ihre Einsatzzeiten kämpfen.

3. Das Sechser-Duell: Kral vs. Flick

Alex Kral
Alex Kral / Cathrin Mueller/GettyImages

Der Wechsel hat nach der 1:6-Klatsche gegen Union Berlin stattgefunden: Bis inklusive zu diesem Heimspiel hatte Alex Kral die Deutungshoheit auf der blau-weißen Sechs. Seitdem stand er nicht mehr in der Startelf. Der Nutznießer: Florian Flick. Die drei weiteren Spiele durfte er von Beginn an absolvieren.

Nun geht es für Letzteren darum, seinen aktuellen Vorteil zu halten. Für den tschechischen Neuzugang geht es darum, sich im Training so anzubieten, dass Kramer wieder eine Anpassung für denkbar hält. Sollte sich die Chance ergeben, wird Kral sehr viel dafür tun, dass er nicht erneut auf die Bank rotieren muss.

Da Flick in seinen letzten Auftritten aber gute Leistungen und kaum eine Notwendigkeit für einen Wechsel gezeigt hat, wird sich dieser Zweikampf wohl noch etwas hinziehen.

Beachtenswert: Danny Latza schafft es zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung so gut wie gar nicht, sich ins Sechser-Duell einzuschalten.

4. Die Innenverteidigung: Greiml vs. van den Berg

Sepp Van Den Berg
Sepp van den Berg / Soccrates Images/GettyImages

Durch den Wechsel von Malick Thiaw wurde Sepp van den Berg bereits kurze Zeit nach seiner Ankunft in Gelsenkirchen ins kalte Wasser, also in die Startelf geworfen.

Wirkte er bei seinem ersten Auftritt noch etwas nervös und unsicher, hat er sich inzwischen stabilisieren können. Blickt man auf die Statistiken, so hat er bereits einen beeindruckenden Mittelwert an Interceptions erreichen können. Mit 7,83 pro 90 Minuten liegt er sogar an der Liga-Spitze. Durch die geringe Anzahl an Einsätzen ist dieser Durchschnitt aber noch nicht wirklich aussagekräftig.

Innenverteidiger-Kollege Maya Yoshida wird aller Voraussicht nach gesetzt sein. Da Kramer ebenso wahrscheinlich bei der Viererkette bleiben wird, muss sich van den Berg derzeit gegenüber Leo Greiml durchsetzen.

Der Österreicher macht schon jetzt Druck. Im Testspiel der Vorwoche, sein erstes S04-Spiel von Beginn an (aufgrund seiner langwierigen Verletzung), konnte er bereits überzeugen.

Schon jetzt ist davon auszugehen, dass sich die beiden Youngsters in die Quere kommen werden. Aber: Sollte van den Berg weiter überzeugen, während Greiml sich weiter empfehlen kann, wird sich auch Yoshida nochmals steigern müssen. Ansonsten wird er zum Verlierer eines Duells, in dem er eigentlich gar nicht teilnimmt.

5. Das ungleiche Duell: Terodde vs. Polter

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Simon Terodde / INA FASSBENDER/GettyImages

Bislang ist es ein sehr unfaires Duell. Aber weil Kramer weiterhin auf Sebastian Polter setzen und ihn zu Erfolgserlebnissen nahezu zwingen möchte, ist es ein Duell. Eines, bei dem Simon Terodde eindeutig im Vorteil ist.

Zwar konnte er auch noch nicht so treffen, wie er es gerne hätte. Doch ist er deutlich besser und wichtiger für das S04-Spiel, als der teuerste Sommer-Neuzugang. Polter hängt zu häufig in der Luft und kann auch nur selten als Anspielstation fungieren.

Solange er fit und einsatzbereit ist, wird Terodde auch weiterhin Stürmer Nummer eins sein.

6. Honorable mentions: Aydin, Latza & Mollet

Marcus Thuram, Danny Latza
Danny Latza gegen Marcus Thuram / BSR Agency/GettyImages

Wenn es um den Schalker Konkurrenzkampf geht, sollten auch Danny Latza, Mehmet Aydin und Florent Mollet genannt werden.

Die drei eint ein Schicksal: Sie haben sich deutlich mehr Einsatzzeiten erhofft, als sie bislang bekommen haben - und sie können auf ihren jeweiligen Rollen bis dato noch nicht in die größten Duelle eingreifen.

Vor Latza stehen Kral und Flick. Vor Aydin stehen Brunner und Matriciani. Vor Mollet stehen Drexler und Zalazar. Und dennoch sind sie nicht so weit von einer guten Chance entfernt, wie man meinen könnte.

Das beste Beispiel dafür war das Testspiel am letzten Sonntag. Während Aydin im Dienste der deutschen U20 unterwegs war, durften sich die beiden Teamkollegen zeigen. Insbesondere Mollet hat dabei Werbung für sich machen können - der Kapitän eher weniger.

Nach der Länderspielpause, also in diesen Trainingstagen, könnten sie wieder einen Schritt näher an die Konkurrenzkämpfe herankommen.


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