Knäbel über "Schalker Stolz", Schröder und einen Itakura-Verbleib

Peter Knäbel
Peter Knäbel / FEDERICO GAMBARINI/GettyImages
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Während Schalke 04 an der Tür zum Aufstieg klopft, bleibt Peter Knäbel im Hintergrund. Trotzdem freut sich der Sportvorstand sehr über die Entwicklung - dazu zeigt er vollstes Vertrauen in die handelnden Personen.


In den 33. Spieltag wird Schalke 04 als Tabellenführer gehen. Schon allein diese Ausgangslage zeigt, wie nah der Klub nach nur einem Jahr am direkten Wiederaufstieg ist. Angesichts dieses bisherigen Erfolgs stehen neben der Mannschaft vor allem Rouven Schröder und Mike Büskens im Fokus.

Peter Knäbel hingegen bleibt lieber im Hintergrund. Von dort aus freut er sich jedoch genauso sehr über die positive Entwicklung. Zum aktuellen Geschehen sagt er selbst gegenüber der Sportbild: "Ich fände es großartig, wenn Mike für seinen Mut, dass er den Posten des Cheftrainers in einer schwierigen Phase übernommen hat, belohnt wird."

Der 2:1-Auswärtssieg in Sandhausen habe dem Sportvorstand zufolge bestens gezeigt, welche Energie in diesem Verein steckt. Angesichts des gemeinsamen Jubels von Mannschaft, Trainerteam und Fans fiel sein Fazit aus: "Der Stolz ist zurück!"

Peter Knaebel
Knäbel hält sich eher im Hintergrund / Selim Sudheimer/GettyImages

Schalker Einheit: Schröder mit Extralob und freier Hand bei Transfers

S04 ist wieder zur einer großen Einheit geworden - eine der Stärken des ganzen Umfelds. Die positiven Entwicklungen hatte auch Knäbel angestoßen. Ein Aufstieg würde diese "beschleunigen", erklärte er, und das "in allen Bereichen - auf und neben dem Platz". Doch selbst bei einem weiteren Liga-Verbleib wären alle Vorkehrungen getroffen, finanziell wie sportlich.

Im Falle des Aufstiegs wäre natürlich erstmal der Klassenerhalt das große Ziel. Dafür könnte Königsblau auch ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen. "Wir würden den Verantwortlichen um Rouven Schröder einen Etat zur Verfügung stellen, der einen Ligaverbleib realistisch möglich macht", so der Vorstand.

Ohnehin sei der Sportdirektor "eine unserer Schlüsselfiguren". Allein seine Arbeit, den Etat nach dem Abstieg von etwa 80 auf 20 Millionen Euro zu drücken und im gleichen Transfer-Sommer über 50 Transferbewegungen über die Bühne zu bringen, sei "außergewöhnlich und nicht hoch genug einzuschätzen". Dennoch werde - wie bisher auch - weiterhin im Team gearbeitet.

Rouven Schroeder
Rouven Schröder / Christof Koepsel/GettyImages

Was allerdings nicht bedeutet, dass Schröder bei der Transferplanung nicht viele Freiheiten genießt. Knäbel betonte zwar, dass der gemeinsame Prozess mehrere Etappen bedeutet, etwa das Vorstellen aktueller Planungen gegenüber dem Vorstand, danach dem Sportausschuss des Aufsichtsrates und anschließend dem ganzen Gremium.

"Und trotzdem beantworte ich die Frage, auch wenn es sich nun gegensätzlich anhört: Ja, er hat freie Hand! Weil er große Glaubwürdigkeit in den Gremien besitzt. Und er uns schon früh in seinen Überlegungen abholt", führte der 55-Jährige weiter aus.

Diese einerseits enge, andererseits auch schnelle und effiziente Zusammenarbeit sei möglich, "weil Rouven den Finanzrahmen kennt und eng mit dem Bereich Finanzen zusammenarbeitet". So kann ein Hin und Her zwischen Berater-Gesprächen und Absicherungen mit den Klub-Verantwortlichen vermieden werden.

Itakura-Verbleib "nicht seriös zu prognostizieren"

Einer dieser auch zur neuen Saison wichtigen Transfers wäre Ko Itakura. Der Japaner hat seit seinem ersten Spiel überzeugt. Er hat die Abwehr verstärkt und ist zweifelsohne ein Fanliebling. Das Problem: Die Kaufoption wird nur im Aufstiegsfall möglich und selbst dann wären fünf bis sechs Millionen Euro zu zahlen.

"Ko ist ein fantastischer Spieler und gehört zweifelsfrei in die erste Liga. So einen Spieler überhaupt zu bekommen - das ist Kunst des Sportdirektors. Ob wir eine Verpflichtung realisieren können, ist aktuell nicht seriös zu prognostizieren", zeigte sich Knäbel vorsichtig.

FC St. Pauli v FC Schalke 04 - Second Bundesliga
Ko Itakura / Martin Rose/GettyImages

Es sei aber definitiv "ausgeschlossen", dass für eine Verpflichtung neue Schulden aufgenommen werden. Heißt: Schalke bräuchte frühzeitig Transfer-Einnahmen, um sich überhaupt mit dem Thema zu beschäftigen. "Wir versuchen Ko zu halten, und ich will aktuell nichts ausschließen", fügte der Sportvorstand hinzu.

Bei Simon Terodde, der auch in der nächsten Saison für die Gelsenkirchener auflaufen wird, verriet er derweil noch, dass der ursprüngliche Kontakt zum Spieler von Jochen Schneider ausging. Der Knäbel-Vorgänger hatte den Kontakt bereits hergestellt, wenngleich er aufgrund der personellen Wechsel etwas abriss.

"Als wir dann von der damals eingerichteten 'Task Force Kaderplanung' wieder Kontakt aufgenommen haben, war er immer noch Feuer und Flamme. Und wenn ich jetzt sehe, wie er sich einbringt, aufopfert und über Siege freut, da kann ich nur sagen: Weltklasse!", lobte der gebürtige Wittener.


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