Kaminski positiv getestet: So könnte Schalke den Dauerbrenner ersetzen
Von Yannik Möller

Auch Schalke bleibt zum Jahresstart nicht von Covid-Befunden befreit. So gibt es zwar derzeit nur einen Spieler mit positivem Test, doch ist dieser ausgerechnet auf Abwehr-Dauerbrenner Marcin Kaminski entfallen. Gut möglich, dass er mindestens gegen Kiel ersetzt werden muss.
In zahlreichen Vereinen gibt es derzeit größere Probleme mit Ausfällen durch positive Corona-Tests. Probleme, die in den nächsten Wochen mit aller Voraussicht nach stark steigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante auch im Profi-Fußball noch größer werden. Bislang ist Schalke vergleichsweise gut davongekommen.
Zwar hatten Simon Terodde und Ko Itakura über Neujahr einen positiven Befund, doch konnten beide inzwischen wieder ins Training einsteigen. Somit stehen sie zum Jahresauftakt gegen Holstein Kiel wieder zur Verfügung. Das wird sehr wahrscheinlich nicht auf Marcin Kaminski zutreffen. Der Abwehr-Dauerbrenner des S04 hatte dieser Tage einen unklaren Schnelltest, dem ein PCR-Test folgte.
Leider hat der PCR-Test den positiven Befund des Schnelltests bei Marcin #Kaminski bestätigt. Er verbleibt bis auf Weiteres in häuslicher Isolation.
— FC Schalke 04 (@s04) January 9, 2022
Der #S04 wünscht Marcin eine schnelle Genesung! ? pic.twitter.com/lINTPSW2I6
Am Sonntag kommunizierte der Verein, dass dieser ein positives Ergebnis geliefert hatte. Somit wird Kaminski diese Woche nicht trainieren können und, abhängig von der Generationszeit seiner Infektion, wohl auch am Sonntag nicht dabei sein können. Zumal abzuwarten ist, wie er die Infektion verkraftet. Über das Wochenende war er noch frei von Symptomen, was hoffentlich auch so bleibt.
Nichtsdestotrotz wird er höchstwahrscheinlich ersetzt werden müssen - zumindest am Sonntag, wenn Kiel als Herausforderung in der Veltins-Arena auf Königsblau wartet. Dafür hat Dimitrios Grammozis mehrere personelle Möglichkeiten, aber auch die Chance einer Umstellung in der Abwehr. Diese bleibt aber das unwahrscheinlichste Szenario, will der Coach doch an seiner Dreierkette festhalten.
Mit der Dreierkette: Salif Sané als Favorit, Matriciani und Co. als Alternativen
Die Dreierkette ist und bleibt die erste und eindeutig favorisierte Wahl des Trainerteams. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Rolle von Kaminski 'nur' ersetzt wird. Heißt: ein anderer Innenverteidiger wird nachrücken.
Dafür dürfte Salif Sané derzeit der Favorit sein. Nach erneut längerer Verletzungspause war er zuletzt wieder einsatzbereit. Gegen den HSV konnte er bereits wieder für einige Minuten aufspielen, auch beim Test am vergangenen Samstag gegen Fortuna Sittard stand er - wie die anderen Stammspieler - in der ersten Hälfte auf dem Platz. Seine Qualität ist unbestritten, zudem dürfte er mittlerweile wieder fit genug sein, um ein Spiel aus der Startelf heraus zu bestreiten. Für einen späteren Wechsel gäbe es weitere Optionen.
Apropos weitere Optionen: auch Henning Matriciani könnte ein ernsthafter Kandidat für die S04-Startelf sein. Wenngleich der 21-Jährige bislang noch nicht wirklich bei den Profis zu überzeugen wusste, scheint Grammozis ein Fan des eigentlichen U23-Spielers zu sein. Immer mal wieder wird er eingewechselt, obwohl es noch andere Möglichkeiten gibt. Auch er stand gegen Sittard in der Startelf. Dennoch dürfte Sané, wenn einsatzbereit, die erste Wahl sein.
An dieser Stelle dürfen auch Timo Becker und Dries Wouters nicht vergessen werden. Beide waren zum Hinrunden-Ende außen vor. Becker wurde in die U23 versetzt, Wouters galt als Abschiedskandidat Nummer eins im Winter-Transferfenster. Doch während Beckers Versetzung abgesehen von der Winterpause nur sehr wenige Wochen gehalten hat, hat auch der Belgier nun die neue Chance bekommen, sich zu zeigen.
Somit müssen sie bei dieser Frage ebenso in Betracht gezogen werden. Selbst wenn sie nicht von Beginn an eingesetzt werden, so sind sie doch realistische Kandidaten für eine Einwechslung. Beispielsweise wenn Sané von Beginn an spielt, aber dann zur zweiten Halbzeit oder in eben jener ausgewechselt werden sollte.
Umstellung auf Viererkette: Ohne Kaminski-Ersatz, dafür mit anderem System
Eine potenzielle Umstellung auf eine Viererkette wäre zweifelsfrei denkbar und auch zu realisieren. Dennoch ist und bleibt es ein sehr unwahrscheinlicher Schritt, wird die Dreier-Abwehr mit Möglichkeit zur Fünferkette von Grammozis doch klar bevorzugt.
Eine Option bleibt die Systemänderung natürlich trotzdem. So bräuchte es keinen direkten Kaminski-Ersatz: Malick Thiaw und Ko Itakura, die als Stammspieler gesetzt bleiben, würden die Innenverteidigung bilden. Thomas Ouwejan und Reinhold Ranftl könnten weiterhin die Außenspieler geben.
Diese Umstellung war grundsätzlich ohnehin mal angedacht. Der Aufbau aus der Viererkette hätte die Chance vor allem die Flügel doppelt und offensiver zu besetzen. Wie über die letzten Wochen zu hören war, hat man sich davon aber etwas verabschiedet. Dafür sollte Grammozis mehr Flexibilität in sein bevorzugtes System bekommen. Nicht zuletzt deshalb ist diese theoretische Option auch der klare Außenseiter.