Schalke 04: Heekeren über Nachsehen gegenüber Fährmann & Nübel-Vergleiche
Von Yannik Möller
Justin Heekeren hat Schalke 04 verpflichtet, um das Torwart-Gespann aufzufüllen und eine langfristige Alternative für das Tor zu haben. Dass er zurzeit hinter Ralf Fährmann zurückgefallen ist, erhöht den Druck bei ihm allerdings nicht.
Neben Tom Krauß ist Justin Heekeren der zweite Neuzugang dieses Sommers, der zugleich selbst Fan von Schalke ist - und das bereits seit Kindestagen. Als er verpflichtet wurde, schien er gute Chancen auf die Rolle als Nummer zwei zu haben. Möglicherweise, so die Vermutung, basierend auf seinen starken Leistungen in Oberhausen, könnte er Alexander Schwolow sogar zeitnah unter Druck setzen.
Die ersten Wochen der Saisonvorbereitung sind jedoch anders verlaufen. Obwohl mehrfach zu vernehmen ist, dass er in den Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen soll, hat sich Frank Kramer zuletzt recht deutlich für Ralf Fährmann als ersten Schwolow-Ersatz ausgesprochen.
Heekeren nimmt U23-Perspektive an - und wartet geduldig auf die Profi-Chance
Das macht ihn aber keineswegs nervös, wie er gegenüber der WAZ erklärte: "Klar will ich mit dabei sein und irgendwann spielen. Aber bei den Gesprächen wurde mir klar gesagt, wie mit mir geplant wird."
Er gebe in jedem einzelnen Training sein Bestes, in der Hoffnung, "schon Eindruck hinterlassen" zu haben. Die derzeitige Entscheidung des Trainers respektiere er selbstverständlich. "Wenn ich beleidigt wäre oder mich dumm anstelle, bringt mich das nicht weiter. Ich kann auf meine Chance warten - und dann muss ich da sein", betonte er.
Kramer hat vor den 21-Jährigen vorerst in der U23 spielen zu lassen - im Sinne der wichtigen Spielpraxis. "Das sind Chancen für mich!", schätzte der Keeper seine Situation ein. Immerhin brauche jeder junge Spieler die Einsatzzeiten.
"Ich wäre dumm, wenn ich sagen würde: Ich will die Spielpraxis nicht", stellte er klar. "Natürlich", so Heekeren weiter, liege sein Fokus auf der Profi-Mannschaft. Immerhin sei er nicht gewechselt, "um für immer in der U23 zu spielen": "Ich möchte irgendwann einmal die Nummer eins bei Schalke 04 werden. Dafür werde ich hart arbeiten müssen."
Auch für S04 wäre es ein Vorteil, endlich einen noch jüngeren Keeper als Nummer eins etablieren zu können. Inzwischen ist es Jahre her, dass der Klub mit einem Stammtorwart planen konnte. Die letzte Saison, in der es dahingehend keine Unruhe oder Änderungen gab, war die Vizemeister-Saison 2018/19.
Der letzte Versuch scheiterte in Person von Alexander Nübel. "Ich kenne seinen Werdegang", so der Neuzugang, angesprochen auf die aufkommenden Vergleiche mit dessen Karriereverlauf bis zu Königsblau.
"Daran kann man sehen, wie schnell es gehen kann", wusste Heekeren für sich zu betonen. "Man muss nur ruhig bleiben. Ich bin erst 21 Jahre alt, in der Torwartgruppe habe ich am wenigsten Druck. Ich warte auf meine Chance. Alexander Nübel ist das beste Beispiel, dass sich Geduld irgendwann auszahlt."
Die Chance, auf die er dann wartet, wird er jedoch vermutlich besser nutzen und vor allem umsetzen wollen, als Nübel.
Für die kommende Saison hat er ein oberstes Ziel: "Jeder Spieler will spielen. Ich gebe jeden Tag Gas, damit der Verein den größtmöglichen Erfolg hat."