Köln rettet sich gegen Schalke in die Relegation - Die Stimmen und Aufreger zum Spiel

Der Jubel zum Tor, das den direkten Abstieg des Effzeh verhindert hat
Der Jubel zum Tor, das den direkten Abstieg des Effzeh verhindert hat / Pool/Getty Images
facebooktwitterreddit

Mit einem knappen aber hart erkämpften 1:0-Heimsieg sichert sich der 1. FC Köln am letzten Spieltag der Saison den Relegationsplatz. Schalke verabschiedet sich mit einer Niederlage in die 2. Liga. Die Stimmen und die Aufreger zum Spiel.


Köln rettet sich mit 1:0-Heimsieg gegen Schalke in die Relegation - Stimmen zum Spiel

Stimmen der Kölner: "Eine Achterbahnfahrt der Gefühle"

Friedhelm Funkel: "Schalke war heute ein schwerer Gegner, da muss man Dimi [Grammozis] ein Kompliment machen, dass er die Mannschaft so motivieren konnte, uns alles abzuverlangen. Wir haben uns einige Möglichkeiten erarbeitet, wo Ralf Fährmann fantastisch gehalten hat. Wir haben nie aufgesteckt, auch nicht nach den vergebenen Möglichkeiten. [...] Es war verdient, dass wir dieses Spiel mit einem Tor gewonnen haben. Jetzt wollen wir mit aller Macht in der Bundesliga bleiben."

Zur Relegation: "Ich möchte nicht gegen Bochum spielen. Dort hatte ich eine sehr, sehr schöne Vergangenheit - ich kenne dort noch sehr viele."

Timo Horn: "Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber wir haben am Ende den Sieg geholt. Jetzt geht es darum, sich schnell zu erholen und in den letzten beiden Spielen alles aus sich herauszuholen, um den FC in der Liga zu halten."

Zum aberkannten Tor: "Es kommt in dieser Saison unheimlich viel zusammen, was solche Entscheidungen angeht, leider auch meistens zu unseren Ungunsten - wie in diesem Fall auch. Aber ich glaube, es ist dann auch Abseits. Salih versuchte Sané zu blocken, er macht das sehr gut, ist aber leider mit dem Fuß im Abseits."

Jonas Hector: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, aber ich weiß jetzt nicht, wie ich mit der Gefühlslage umgehen soll. Irgendwo bin ich happy, aber es ist doch schade, dass es nicht direkt geklappt hat. [...] Es ist logisch, dass wir nicht von der ersten Minute an alles nach vorne werfen und uns auskontern lassen. Im Gegenzug wussten wir, dass wir ein Tor brauchen. Je länger das Spiel geht, desto mehr mussten wir natürlich nach vorne werfen. Wir müssen die gewisse Lockerheit irgendwie mitnehmen in die Relegationsspiele. Wir waren heute auch voll da, haben das Spiel gewonnen."

Sebastiaan Bornauw über sein Tor: "Ich glaube, das war das wichtigste Tor bisher in meiner Karriere. Alles war heute ein bisschen anders. Ich bin glücklich, dass ich dieses Tor gemacht habe. Das ist wichtig für den Verein, für uns alle. Aber wir haben heute alle zusammen ein gutes Spiel gemacht."

"Ich bin heute oft auf den ersten Pfosten gelaufen, deswegen habe ich es mal am zweiten versucht. Es war ein sehr guter Ball von Jan Thielmann, das war dann nicht mehr so schwer, den zu machen."

Horst Heldt: "Ich bin erleichtert, dass wir die Möglichkeit haben, in der Liga zu bleiben - dass wir es selbst in der Hand haben. Die Mannschaft hat in dieser Drucksituation bravourös bestanden. Die Schalker haben alles reingelegt, deshalb war es sehr intensiv."

Stimmen der Schalker: "Sieg für Köln gerecht"

Dimitrios Grammozis: "Gratulation an Friedhelm und den FC zum Sieg. Wir wussten, dass wir auf einen Gegner treffen, der Druck hatte, unbedingt gewinnen zu müssen. Der FC hat früh gepresst, womit wir gerechnet haben. In der ersten Halbzeit hatten wir guten Zugriff."

"Als bei Hoppe und Paciencia die Kräfte schwanden, konnten wir den Ball vorne nicht mehr halten. Irgendwann ist dann das Tor für Köln gefallen. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg für Köln gerechnet. [...] In drei Wochen geht es wieder los, wir versuchen zu regenerieren."

Dimitrios Grammozis
Für Dimitrios Grammozis war der Saisonabschluss ein Reinfall / Pool/Getty Images

Ralf Fährmann: "Es ist gerade sehr emotional für mich. Dieser Tag tut weh. Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln und hart zu arbeiten, um die Zukunft wieder positiv zu gestalten."

Stimmen zum Spiel gegenüber Sky (via Sport1, Express und WAZ)


Aufreger im und rund um das Spiel: Uth-Verzicht und VAR-Ärger

1. Uth "zum Schutz des Spielers und des Vereins" doch nicht im Kader

Mark Uth
Mark Uth blieb dann doch lieber vor dem heimischen TV-Gerät / Lars Baron/Getty Images

Noch bevor das Spiel überhaupt angepfiffen war, gab es mal wieder Ärger auf Seiten des S04. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag hatte Dimitrios Grammozis noch erklärt, dass Mark Uth rund um dieses Spiel "wie jeder andere" Spieler auch behandelt werden wird - unabhängig von seiner Vergangenheit (und möglichen Zukunft?) in Köln.

Mit der Bekanntgabe der Aufstellung dann gleich eine weitere Info: Uth ist nicht dabei. Nach einem sehr offenen und ehrlichen Gespräch, wie der Trainer anschließend betonte, werde er in dieser Partie nicht eingesetzt. "Zum Schutz des Spielers und des Vereins", so die Begründung. Die Schalke-Fans zeigten sich angesichts dieser Entscheidung enttäuscht, eine große Mehrheit warf ihm Charakterschwäche und mangelnde Professionalität vor.

Nicht gegen einen ehemaligen und vielleicht auch zukünftigen Verein aufspielen zu können, alleine aufgrund der tabellarischen Ausgangslage zu diesem Spiel, das sollte kein Grund sein, sich aus dem Kader nehmen zu lassen. Und dieser Schritt muss von Uth selbst ausgegangen sein, schien der Trainer 48 Stunden zuvor noch fest mit ihm zu planen.

Sky-Reporter Dirk große Schlarmann brachte die Fan-Kritik bei Twitter passend auf den Punkt: "Es ist ein Profigeschäft - Herr Uth ist Vollprofi, Topverdiener und hat einen laufenden Vertrag." Schlussendlich ist es eine Geschichte abseits der 90 Minuten an sich, die zwar vergessen werden wird. Doch ein feiner Abschied, der zu erwarten ist, sieht natürlich anders aus.


2. Erster Köln-Treffer wird nach VAR-Eingriff zurückgenommen

Sebastian Andersson
Der Treffer von Sebastian Andersson musste zurückgenommen werden / Pool/Getty Images

Rund um die 70. Minute brach im Kölner Stadion der große Jubel aus. Nach einem Freistoß - wie hätte es aus S04-Sicht auch anders sein sollen? - kann Sebastian Andersson den Ball noch an Ralf Fährmann vorbeilegen und hinter die Linie bringen. Die Freude ist groß, bis Schiedsrichter Daniel Siebert ein Signal vom VAR bekommt.

Nach dem Studieren der Wiederholungen wird der Treffer wieder aberkannt. Zunächst unklar, ob es sich um eine Abseitsstellung oder ein Foul gehandelt hat. Die Lösung: Beides zusammen. Da Salih Özcan genau in dem Moment, in dem die Hereingabe gespielt wurde, Salif Sané am in den Strafraum laufen hindert, im Abseits steht, wird er aktiv.

Auch wenn der 23-Jährige überhaupt nicht zum Ball geht und mit dem Tor an sich nichts zu tun hat, ein regelkonformer Eingriff. Eine Szene, die insgesamt etwas konfus zu sein schien - die am Ende aber korrekt bewertet wurde.

Die Begründung folgte später auf dem Twitter-Account der DFB-Schiedsrichter. Ob Sané die Hereingabe hätte abfangen können oder nicht: unerheblich. Die ihm dazu genommene Chance im Abseits stellt das Vergehen dar.