Bosse-Fazit zur Schalke-Hinrunde: Grammozis sitzt fest im Sattel
Von Yannik Möller
Schalke besetzt zur Winterpause den vierten Tabellenplatz mit Nähe zu den Aufstiegsrängen. Die letzten Auftritte des Teams waren auch für Dimitrios Grammozis wichtig. Aus dem gezogenen Hinrunden-Fazit der Bosse geht der Trainer gestärkt hervor.
Die spielerischen Auftritte in den ersten Monaten der 2. Bundesliga waren oftmals und auch größtenteils sehr zäh. Dennoch überwintert Schalke 04 auf dem vierten Tabellenplatz. Mit dem HSV, der davor den Relegationsplatz besetzt, ist man sogar punktgleich. Der Abstand zum direkten Aufstiegsrang ist mit fünf Zählern allerdings ebenso groß, wie der Vorsprung auf Rang zehn. Die obere Tabellenhälfte ist eng beieinander.
Insbesondere durch die letzten zwei Partien ist die Stimmung in Gelsenkirchen aber gut. Der verdiente 4:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg brachte auch gute spielerische Elemente hervor. Das 1:1-Remis gegen die Hamburger hätte gut und gerne ein weiterer Dreier sein können, doch müssen derartige Punktverluste - so fühlte es sich nach Abpfiff zumindest an - auch kompensiert werden können.
Die Leistung der Knappen hatte im Volkspark jedenfalls gestimmt. In Durchgang zwei dominierte man die Rothosen!
Zwei bedeutsame Partien auch für die Zukunft von Dimitrios Grammozis. Über das Wochenende saßen Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder mit ihm zusammen - das Fazit zur Hinrunde sollte gezogen werden.
Sowohl die Bild, als auch der kicker berichten übereinstimmend: der Cheftrainer geht aus dieser Sitzung gestärkt hervor. Er sitzt wieder fest im Sattel. Das sah nach sehr ernüchternden Auftritten etwa gegen Heidenheim, Darmstadt oder beim Pokal-Aus gegen 1860 München noch anders aus - zumindest von außen musste diese Vermutung getroffen werden.
Grammozis geht gestärkt in die Rückrunde - dennoch mehr Spiel-Flexibilität gewünscht
Als Pluspunkt für Grammozis wurde demnach vor allem die Entwicklung der Mannschaft angesehen. Knäbel und Schröder seien laut kicker der Meinung, dass zuletzt wieder ein Spielstil gepflegt wurde, "der zu Schalke 04 passt". Dabei scheint es primär um Adjektive wie leidenschaftlich, mutig und überzeugend zu gehen.
Schröder lobte nach dem HSV-Duell (via Bild): "In der zweiten Halbzeit hätten wir zu 100 Prozent den Sieg verdient, der Gegner war komplett platt. Die Jungs haben Moral gezeigt und bewiesen, dass sie topfit sind - die Truppe hat sich nach dem großen Umbruch gefunden."
Auch wenn sich aus den letzten drei Spielen sieben Punkte erhofft, zumindest fünf gewünscht wurden, tun die nun lediglich vier Zähler der Laune offenbar keinen Abbruch. Die aktuelle, interne Stimmungslage verspricht anscheinend einen hoffnungsvollen Start ins neue Jahr.
Ein Punkt, der aber auch noch besprochen wurde und noch nicht abgehakt ist, ist die taktische Flexibilität. Zuletzt war bereits zu hören, dass der Sportdirektor im Transfer-Winter weitere Weichen für ein potenzielles Umstellen auf ein offensiveres 4-3-3 stellen möchte. Nur auf das nach wie vor von Grammozis favorisierte 3-5-2 zu setzen sei nicht variabel und zu berechenbar.
Laut kicker möchte man intern aber keine System-Debatte führen. Viel eher soll nun für mehr Variabilität innerhalb des 3-5-2 gearbeitet werden. Der vor allem zu Saisonbeginn geprägte Stil, Flanke von Thomas Ouwejan auf Simon Terodde, funktionierte nur eine gewisse Zeit lang. Offenbar möchte Grammozis bei seinem System bleiben - allerdings soll er für weitere Angriffs- und Verteidigungs-Möglichkeiten sorgen.