Schalke enttäuscht auch gegen Augsburg, Wagner in der Kritik - Die Erkenntnisse zum Spiel
Von Yannik Möller

Am Sonntagmittag wollte Schalke gegen Augsburg eine passende Reaktion nach der Derby-Blamage zeigen - dieses Vorhaben ist vollends missglückt. Erneut zeigte S04 einen schwachen Auftritt, vor allem die Offensive war erneut harmlos. David Wagner erfährt von den Fans scharfe Kritik. Die Erkenntnisse zum Spiel.
1. Gieriges Pressing war erkennbar - allerdings extrem selten
Einer der großen Unterschiede zur Hinrunde ist die Herangehensweise aus der Formation heraus, die David Wagner mittlerweile eher vorsichtiger und defensiver wählt. Spielte Augsburg von Torwart Andreas Luthe heraus oder beim gegnerischen Einwurf in der gegnerischen Hälfte, lief Schalke allerdings hoch und gierig an. Das aber nicht konsequent genug und ausnahmslos in diesen beiden Szenarien.
In der Hinrunde brachten hohe Ballgewinne oftmals das kleine bisschen Gefahr vor dem gegnerischen Tor ein, doch diese Gefahr strahlt Königsblau längst nicht mehr aus. So war es schade zu sehen, dass der S04 nicht über weitere Teile des Spiels so griffig und mutig agierte.
2. Augsburg war besser auf Schalke vorbereitet, als umgekehrt
Direkt zu Beginn des Spiels war zu erkennen, dass die Augsburger besser auf die Knappen eingestellt waren, als es umgekehrt der Fall hätte sein müssen. Die Mannschaft von Heiko Herrlich konnte Schalke am Aufbauspiel gut hindern, war zudem präsenter in den Zweikämpfen und schien außerdem eher bereit zu sein, sich für den Erfolg aufopfern zu wollen.
Beim S04 indes herrschte erneut das langsame Spiel vor. Der ein oder andere gute Pass zwischen die Linien des FCA versiebte schnell an fehlender Bewegung und Kreativität. Augsburg hingegen konnte ihre Chancen regelmäßig gefährlich werden lassen. Eine insgesamt deutlich bessere Vorbereitung (und Umsetzung) war klar zu erkennen.
3. David Wagner ist angezahlt - scharfe Fan-Kritik außerhalb der Arena
Dass zahlreiche Fans in den sozialen Netzwerken ihren Unmut äußern, ist angesichts der Rückrunde wenig überraschend. Den (spielerischen) Abwärtstrend, der bereits im letzten Drittel in der Hinrunde begann, konnte Wagner bislang keineswegs stoppen - eher im Gegenteil, die Auftritte werden immer langsamer und ungefährlicher. Dazu fehlen mittlerweile die Punkte. Schalke ist derzeit das schlechteste Team der Bundesliga, um es deutlich auszudrücken.
Wagners Aufgabe war es nicht, Platz X zu erreichen, sondern ein Spielsystem zu entwickeln. Daran ist er mittlerweile gescheitert. Seit mehr als einem Dutzend Partien bekommt der S04 kein anständiges Auftreten auf den Platz - auch in Partien, in denen kaum ein Spieler oder gar keiner verletzt war. Der Coach ist stark angezählt, seine Körpersprache am Spielfeldrand lässt ebenfalls zu Wünschen übrig. Liefern die Knappen nun am Mittwoch und am Wochenende erneut nicht, muss es zwangsläufig eng für ihn werden.
4. Kutucu als aktives Element im S04-Spiel - trotzdem kaum Chancen
Trotz erschreckend schwacher Offensive erhielt Ahmed Kutucu erneut nicht die Chance, aus der Startelf heraus sein Können unter Beweis zu stellen. Im Gegensatz zum Derby wurde er gegen den FCA zumindest eingewechselt - in der 59. Minute für den verletzten Suat Serdar. Direkt fiel er als Aktivposten auf, der sich die Bälle in der eigenen Hälfte eroberte und das eigene Spiel anstoßen wollte.
Natürlich hing auch er in der Offensive oftmals in der Luft, schließlich schaffte es Schalke so gut wie nie, den gegnerischen Strafraum zu betreten. Dennoch versuchte das S04-Eigengewächs, möglichst viele Akzente zu setzen und auch körperlich aufzufallen. Nichtsdestotrotz kann man wohl weiterhin erwarten, dass Kutucu unter Wagner nicht in der ersten Elf stehen wird. Womöglich gezwungenermaßen durch die nun folgende englische Woche, aber aus Überzeugung war dies bislang nicht der Fall.