Schalke empfängt Wolfsburg: Die wichtigsten Fragen und Punkte zum Spiel

Am Samstag will Schalke endlich gewinnen - gegen den VfL Wolfsburg
Am Samstag will Schalke endlich gewinnen - gegen den VfL Wolfsburg / TF-Images/Getty Images
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Am Samstag kommt es in der Veltins-Arena zum Duell zwischen Schalke und Wolfsburg. Dabei wollen die Knappen endlich ihre riesige Sieglos-Serie in der Bundesliga beenden, treffen aber auf einen schwer zu knackenden Gegner. Aus S04-Sicht stehen vor der Partie einige Fragen und Punkte im Mittelpunkt.

Wenn Schalke 04 am Samstag den VfL Wolfsburg empfängt, hat die Partie bereits eine passende Überschrift: Die Mannschaft, die seit inzwischen 23 Spielen ohne Bundesligasieg ist, will gegen das Team, das in der bisherigen Saison in der Bundesliga noch keine Niederlage hat verdauen müssen, unbedingt gewinnen. Was auf den ersten Blick nach einer Neuauflage von 'Mission: Impossible' klingt, ist allerdings gar nicht so unwahrscheinlich, wie es sich anhören mag.

Zum einen, weil Königsblau über die letzten Wochen einige sichtbare, wenn auch nicht unbedingt ganz große Fortschritte gemacht hat - vor allem in Ballbesitz. Zum anderen, weil die Wolfsburger zwar noch ungeschlagen sein mögen, aber von den sieben Spielen bislang auch selbst nur zwei gewonnen haben. Wenn Manuel Baum seine Schalke am achten Spieltag also endlich zum Sieg führen möchte, gibt es im Vorfeld ein paar interessante Fragen und Aspekten, die es zu beantworten gilt.


Schalke braucht und will den Sieg gegen Wolfsburg - Fragen und Punkte vor dem Spiel

1. Die Torwart-Frage steht im Raum - eine bedeutsame Entscheidung

Frederik Ronnow gilt als Favorit um den Posten als Nummer eins
Frederik Ronnow gilt als Favorit um den Posten als Nummer eins / DeFodi Images/Getty Images

Die Länderspielpause ist vorbei, die Spieler reisen wieder zu ihren Vereinen zurück. Zeit für Cheftrainer Baum, die wichtige Torwart-Frage neu und dieses Mal im besten Fall langfristig zu beantworten - das hatte er bereits vor der Liga-Unterbrechung erklärt, eine regelmäßige Rotation wird es nicht geben.

Gegen den VfL wird also, wenn alles glatt läuft, die neue (und alte?) Nummer eins von Schalke im Tor stehen. Im Duell zwischen Frederik Rönnow und Ralf Fährmann ist der ausgeliehen Däne der Favorit, da er als Fährmann-Ersatz überzeugen, etliche Gefahrensituationen entschärfen und dem Team Sicherheit vermitteln konnte.

Von dieser Entscheidung wird zukünftig viel abhängen, umso wichtiger ist es, dass sie richtig bewertet und getroffen wird - was sich selbstredend besonders im Nachhinein gut resümieren lässt. Der Coach wird also ein glückliches Händchen beweisen müssen.


2. Suat Serdar vor Comeback - oder lieber noch nicht?

Die erneute Verletzung hat Suat Serdar schwer getroffen
Die erneute Verletzung hat Suat Serdar schwer getroffen / Alexander Hassenstein/Getty Images

Apropos glückliches Händchen: Baum könnte sich dazu entscheiden, dass Suat Serdar wieder (aus der Startelf heraus) auflaufen wird - oder dass er zur Sicherheit noch eine weitere Woche Zeit und zusätzliches Training bekommt.

Gegen den FC Bayern fiel der deutsche Nationalspieler nach 30 Minuten aus, gegen RB Leipzig musste er nach 22 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden - und das, obwohl es zuvor grünes Licht von allen Seiten gegeben hatte. Grüner hätte es nicht werden können, warum also nicht einsetzen, hatte Baum zu diesem Zeitpunkt sinngemäß gesagt.

Gegen Wolfsburg könnte sich diese Frage erneut stellen. Serdar ist unbestritten enorm wichtig für das Mittelfeld, weil er nicht nur viele Balleroberungen zu verzeichnen hat, sondern auch in Ballbesitz einer der besten S04-Akteure ist - was gerade in dieser Zeit von großer Bedeutung wäre. Dagegen spricht seine Verletzungsanfälligkeit über die letzten elf Monate.

Auf der einen Seite wäre ein Einsatz wichtig und vorteilhaft, auf der anderen Seite womöglich etwas riskant und unvorsichtig - auch hier ist es alles andere als eine leichte Entscheidung.


3. Besetzung des Mittelfelds komplett offen - mehrere Konkurrenzkämpfe toben

Can Bozdogan ist ein Kandidat für einen Startplatz im Mittelfeld
Can Bozdogan ist ein Kandidat für einen Startplatz im Mittelfeld / DeFodi Images/Getty Images

Über die letzten Spiele hat sich die Konstellation im S04-Mittelfeld mehrfach gewandelt und verändert, vor allem das Pokalspiel gegen Schweinfurt und die damit verbundene Rotation hat etwas Bewegung in diese Positionen gebracht.

Derzeit gibt es mit Kapitän Omar Mascarell eigentlich nur einen Spieler, der mit großer Wahrscheinlichkeit gesetzt sein wird. Im Zentrum kämpfen mit Alessandro Schöpf, Nabil Bentaleb, Can Bozdogan, Amine Harit und theoretisch auch Suat Serdar gleich mehrere Spieler um - im Normalfall - zwei Posten.

So gut wie keiner von ihnen hatte zuletzt einen Stammplatz inne, jeder muss sich ständig beweisen. Im offensiven Part wird es noch ziemlich sicher auf Mark Uth hinauslaufen, das war es aber auch schon mit Sicherheiten oder Wahrscheinlichkeiten im Mittelfeld.

Somit wird es interessant zu sehen sein, wen Baum derzeit vorne sieht und wie er diese dann getroffene Auswahl erklärt.


4. Die Sieglosen gegen die Unbesiegten - ist ein S04-Sieg überhaupt möglich?

Damit die Lage nicht noch bedrohlicher wird: Einen Sieg braucht S04 dringend
Damit die Lage nicht noch bedrohlicher wird: Einen Sieg braucht S04 dringend / Pool/Getty Images

Fernab von den Aufstellungen, dem Personal, den Herangehensweisen oder sonstigen Statistiken: Die Partie gegen die Wölfe wird für Schalke natürlich ganz im Zeichen der Frage "Kann man endlich gewinnen?" stehen. Besonders gegen den kommenden Gegner eine berechtigte Frage, haben diese doch bislang kein einziges Liga-Spiel verloren.

Auf den ersten Blick folgt also ein klares "nein". Das muss aber bei Weitem nicht der Fall sein: Schalke hat sich zuletzt verbessert, spielte mutiger und sicherer auf, erspielte sich zahlreiche gute Torchancen. Natürlich alles andere als bemerkenswert oder auf hohem Niveau und zuletzt - bei allem Respekt - nur gegen Mainz 05. Und dennoch: Irgendwann und gegen irgendwen müssen diese Schritte nun einmal her.

Gleichzeitig ist der VfL in den ersten sieben Matches auch kein Gegner gewesen, der nie am Rande einer Niederlage stand - aufgrund der satten fünf Unentschieden, und gegen die TSG Hoffenheim hätte es gut und gerne auch das sechste geben können, alleine schon wegen der engen Ergebnisse. Heißt: Sie haben Schwachstellen, die man ausnutzen muss, und Stärken, die bislang nicht wirklich ausgenutzt wurden.

An dieser Stelle setzt das bisschen Hoffnung für die Gelsenkirchener ein, am Samstagnachmittag mit allem Mut, aller Zuversicht und aller wachsenden Not einen Dreier einfahren zu können.