Drexler-Experiment statt Latza: Reis-Aussagen lassen tief blicken

Dominick Drexler
Dominick Drexler / ANP/GettyImages
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Dominick Drexler agierte im letzten Testspiel von Schalke 04 aus dem defensiven Mittelfeld heraus. Thomas Reis erklärte dazu, dass er lieber dieses Experiment wagt, als dass Danny Latza auf seiner eigentlichen Position aufspielen dürfte.


Der anhaltende Ausfall von Alex Kral, der mindestens für den Januar ausfallen und für Schalke nicht auf dem Platz stehen wird, könnte eine sehr gute Chance für Danny Latza sein. Der Kapitän ist im defensiven Mittelfeld zu Hause und könnte Thomas Reis davon überzeugen, als Ersatz einzuspringen. Dadurch könnte er es von der Bank in die Startelf schaffen, wenn er diese Chance auch nutzen kann.

Soweit zumindest die Theorie. Der Kral-Ausfall würde Latza eine Möglichkeiten bieten, sich in Szene zu spielen. Dazu wird es aller Voraussicht nach aber nicht kommen.

Latza würde sich anbieten - doch Reis setzt lieber auf ein Experiment mit Drexler

Anstatt Latza auf seiner heimischen Position aufspielen zu lassen, experimentiert Reis lieber mit Dominick Drexler. Das wurde auch zuletzt beim Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg sichtbar: Drexler spielte als Sechser auf und ließ sich im Aufbauspiel sogar in die Abwehrreihe fallen. Eine Rolle, die für ihn recht ungewohnt ist.

Umso deutlicher ist dieses Experiment als Watschen für Latza zu sehen. Dass ein anderer Spieler eine für ihn unbekannte Aufgabe übernehmen soll, während er dort heimisch ist und auf der Bank sitzt, ist ein klares Zeichen des fehlenden Vertrauens in seine Fähigkeiten.

"Aktuell ist auf der Position das Personal nicht so da, weil Alex ausfällt. Er ist einer, der sich gern fallen lässt, weil er dann nicht den Gegnerdruck hat", erklärte Reis die Ausgangslage, um dann auszuführen (via WAZ): "Wir wollten gegen Nürnberg mit drei Mann aufbauen, dann war es zwangsläufig so, dass Domme über die Zentrale gekommen oder auch mal seitlich abgekippt ist. Dadurch konnten wir die erste Reihe des Gegners häufig überspielen."

Danny Latza, Kingsley Coman
Danny Latza hat einen schweren Stand bei Thomas Reis / BSR Agency/GettyImages

"Wir haben Danny, aber...": Reis spricht sich für Drexler aus

Nicht nur, dass der Trainer diesen Versuch verteidigt - er zieht sogar ein vorsichtig-positives Fazit. Und damit nicht genug: Auf die Alternative Latza angesprochen, spricht er sich sogar für Drexler aus: "Wir haben Danny, der das theoretisch und praktisch machen könnte, aber Domme hat ein sehr feines Füßchen, sehr gutes Passspiel und den Mut, sich anspielen zu lassen."

Fähigkeiten, die er Drexler zuspricht und dadurch Latza auch abspricht. Das dürfte dem gebürtigen Gelsenkirchener gar nicht gefallen. Reis weicht nicht nur seine Stellung als Kapitän auf, sondern verbannt ihn - trotz des Kral-Ausfalls - weiter in die zweite Garde.

Allem Anschein nach möchte der Coach das kleine Experiment auch noch weiter fortführen. Das liegt auch daran, dass er für Drexler sonst keine klare Rolle sieht: "Die Frage ist: Wen lasse ich für Drexler draußen? Kozuki hatte auf rechts auch gegen Nürnberg eine große Torchance, er macht seine Sache gut. Wir haben links Marius Bülter, in der Mitte Terodde."

Auf der Außenbahn habe man nun "andere Spielertypen". Er könne zwar auch "im Zentrum auf der Acht spielen", allerdings habe es nun auch auf der Sechs funktioniert. Beim nächsten Test, am Samstagnachmittag gegen Werder Bremen, dürfte diese Konstellation erneut ausprobiert werden.


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