Schalke-Bosse rufen zwei Jahre Abstiegskampf aus
Von Yannik Möller
Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag wurden bei Schalke 04 die Weichen für die kurz- bis mittelfristige Zukunft gestellt. Dabei im Vordergrund: Das Ziel, in den nächsten beiden Jahren den zu erwartenden Abstiegskampf zu überstehen.
Die Euphorie, die auf Schalke durch den Aufstieg mitsamt Meisterschaft entfacht wurde, weicht nun langsam einer ernsthafteren Einstellung: Der Blick auf die Bundesliga zeigt, dass der Klassenerhalt ein sehr schwieriges Unterfangen sein wird.
Doch nur der Klassenerhalt und nichts weiter ist auch das Ziel von Königsblau. Diese sportliche Zielsetzung war auch am Sonntag ein großes Thema, als sich etwas mehr als 4.000 Anhänger zur Mitgliederversammlung in der Veltins-Arena versammelten.
"40 Punkte - zweimal": Schalke sieht sich vorerst nur im Abstiegskampf
Peter Knäbel etwa betonte in seinen Ausführungen, den Verein zwar "nicht kleinreden" zu wollen. Allerdings hätte der Liga-Verbleib in der kommenden Spielzeit "den gleichen Stellenwert wie unser Aufstieg", wie er klarstellte (via kicker). Er wäre ein großer Erfolg, der schwer genug zu erreichen sein wird. So viel ist angesichts keiner klaren Außenseiter-Klubs sowie einem eigenen, kleinen Budget sicher.
Der Sportvorstand weiter: "Wir sind mit Blick auf das Budget wettbewerbsfähig, können aber nicht gleich wieder nach den Sternen greifen."
Der Etat für die kommende Saison soll bei etwa 40 Millionen Euro liegen. Eine zwar nochmal spürbare, sowie notwendige aber auch stemmbare Steigerung zum Vorjahr, die S04 im Vergleich trotzdem auf die unteren Ränge des Oberhauses einsortiert.
Dementsprechend sei es auch "keine falsche Bescheidenheit", wenn es zunächst nur das Ziel des Klassenerhalts geben könne.
Auch Axel Hefer stimmte Knäbel zu. Im vergangenen Jahr wurde er zum neuen Vorsitzenden im Aufsichtsrat gewählt - seitdem fällt dieser positiv auf, in dem er öffentlich so gut wie gar nicht mehr auffällt.
"Unser Ziel ist jetzt zweimal der Klassenerhalt. 40 Punkte - zweimal", betonte auch er nochmal vor den zumeist sehr verständnisvollen Fans. Die Anwesenden wussten noch ganz genau, wie ihre Knappen vor wenigen Jahren in der Champions League aufliefen. Mehrmals sogar, auch in der Europa League. Dennoch scheint der Großteil der Anhänger mehr als bereit zu sein, diesen schwierigen Weg mitgehen zu wollen.
Es ginge dabei auch darum, als Verein jetzt "demütig" zu bleiben. Mit dieser Formulierung zeigte auch Bernd Schröder, der Vorstandsvorsitzender, wie einig sich die Verantwortlichen in diesem Thema sind.