Schalke belohnt sich nicht gegen schwache Gladbacher - S04 in der Einzelkritik

Soichiro Kozuki gegen Manu Kone
Soichiro Kozuki gegen Manu Kone / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Es war ein Topspiel am Samstagabend, das Schalke 04 schlichtweg gewinnen muss. Daran führt kein Weg vorbei. Wer sich aus dem Tabellenkeller retten und in der Bundesliga bleiben will, muss eine couragierte Leistung gegen ein erschreckend schwaches und fehlerbehaftetes Borussia Mönchengladbach auch mit drei Punkten krönen. Stattdessen wird - erneut - nicht einmal ein Tor erzielt.

Das 0:0-Remis gegen die Fohlenelf bringt Königsblau nicht weiter. Es braucht Siege, und das längst nicht mehr nur gegen die direkte Konkurrenz. Angesichts der Fahrigkeit der Gladbacher muss man aus S04-Sicht resümieren: So vergleichsweise einfach wird es in dieser Rückrunde nur noch selten.

Abseits des reinen Ergebnisses ebenfalls bemerkenswert: Obwohl Schalke insbesondere in der zweiten Halbzeit auf zahlreiche Fehler im Gladbach-Spiel setzen und so immer wieder umschalten konnte, ließ Thomas Reis die dahingehend wohl wertvollste Waffe, Rodrigo Zalazar, über die vollen 90 Minuten auf der Bank.


Solide Leistung gegen schwache Borussen: Und trotzdem kein Sieg - Schalke in der Einzelkritik

1. Ralf Fährmann

Fährmann wurde zwar nicht häufig gefordert, war jedoch fehlerfrei zur Stelle, wenn es soweit war. Im Fokus stand seine wichtige Fußabwehr, die das Gegentor durch Ko Itakura verhinderte. Vor allem mit dem Ball am Fuß zeigt er weiterhin Fortschritte. Bislang zahlt sich der Torwart-Wechsel aus.

Bewertung: 7/10

2. Cedric Brunner

Nach zuletzt teils schwachen Spielen zeigte sich Brunner wieder von einer besseren Seite. Gerade seine rechte Seite wurde mehrfach bespielt, wo er defensiv wie offensiv oftmals im Fokus stand. Und zwar zumeist im positiven Fokus: So konnte er beispielsweise sieben von acht Zweikämpfen gewinnen und mehrere Offensivaktionen initiieren.

Bewertung: 7/10

3. Maya Yoshida

Yoshida hatte zwar erneut den ein oder anderen Moment, in dem er zu einfach überspielt wird, doch zeigte er eine insgesamt grundsolide Leistung. Zwei gefährliche Aktionen konnte er auflösen, dazu drei Schüsse blocken und fünf gegnerische Angriffe unterbrechen.

Bewertung: 7/10

4. Moritz Jenz

Ko Itakura, Moritz Jenz
Moritz Jenz im Duell mit Ko Itakura / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Obwohl er schon in der 14. Minute eine Gelbe Karte hinnehmen musste, zeigte sich Jenz erneut von einer guten Seite. Bislang kann er getrost als der wichtigste Winter-Neuzugang bezeichnet werden. Er ist in seinen Zweikämpfen wie auch mit dem Ball am Fuß sehr sicher unterwegs.

Bewertung: 7/10

5. Jere Uronen

Der Finne zeigte sich zwar weniger fehleranfällig als zuletzt, doch muss er im Reis-System als Außenverteidiger noch deutlich mehr in gute Offensivaktionen kommen. Überlagerungen oder potenziell entscheidende Flanken sind weiterhin nicht vorhanden.

Bewertung: 5/10

6. Eder Balanta

Die gerechtfertigte Gelbe Karte, die Deniz Aytekin ihm bereits nach sechs Minuten zeigte, hat den Neuzugang spürbar aus dem Spiel genommen. Insgesamt zeigte er einen vernünftigen, aber keineswegs besonderen Auftritt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es sein allererstes Spiel mit seiner neuen Mannschaft war.

Bewertung: 5/10

7. Alex Kral

Kral war der wohl auffälligste und aktivste Schalker im ganzen Spiel. Nicht nur, dass er von Beginn an und über die vollen 90 Minuten aufspielen konnte: Der Mittelfeldspieler zog die Kontrolle häufig an sich. Vor allem in den zweiten 45 Minuten agierte er als kühler Kopf, als Lenker des Spiels. Er hat gezeigt, wieso so viele Fans auf seine Rückkehr gehofft haben.

Bewertung: 7/10

8. Tom Krauß

Im Spiel selbst war Krauß zwar spürbar weniger eingebunden als Kral, doch zeigte er auch, wieso er - zurecht - im potenziellen Abstiegsfall nicht mit in die 2. Bundesliga gehen wird und sollte. Zahlreiche Balleroberungen, die für deutlich mehr Torgefahr hätten sorgen müssen, gingen auf sein Konto. Dass er defensiv etwas entlastet wurde, tat ihm sichtbar gut.

Bewertung: 7/10

9. Tim Skarke

Lars Stindl, Tim Skarke
Tim Skarke / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Im Vergleich zur Vorwoche hat der Flügelspieler eine wichtige Verbesserung zeigen können. War er zuletzt noch recht fehlerbehaftet und unsicher aufgetreten, spielte er gegen Gladbach deutlich befreiter und solider auf. Mehrere Offensivaktionen spielten sich mit und dank ihm ab. Auch seine Ecken machen Hoffnung auf eine baldige Standard-Verbesserung.

Bewertung: 7/10

10. Soichiro Kozuki

Seine Durchschlagskraft der letzten Spiele konnte der Japaner aus der eigenen U23 dieses Mal nicht wiederholen. Gegen Ramy Bensebaini sah er in nahezu jeder Aktion chancenlos aus. So gewann er beispielsweise nur vier von zwölf Zweikämpfen und brachte nur einen wichtigen Pass heraus.

Bewertung: 4/10

11. Simon Terodde

Terodde hat leider nur sehr selten wirklich ins Spiel finden können. Er viel häufiger durch vermeintliche Fouls an ihm oder durch ihn auf als durch Torchancen. Seine einzige Chance war ein lockerer Ball, den er mit seinem Fuß nur noch ankratzen konnte. Ein erneuter Bankplatz wäre kein überraschendes Resultat.

Bewertung: 5/10

12. Dominick Drexler

Seine Einwechslung in der 59. Minute war die wohl größte personelle Überraschung bei den Gelsenkirchenern. Alle hatten Zalazar erwartet, doch Drexler kam. Seinen Einsatz kann man ihm nicht absprechen, allerdings sorgte auch er nach den Balleroberungen für zu wenig Offensivgefahr. Auch wenn er eher defensiv aushalf, so kann und müsste er als eigentlicher Offensivspieler auch mit-initiieren.

Bewertung: 6/10

13. Marius Bülter

Jonas Omlin, Marius Buelter
Marius Bülter / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Auch die Einwechslung von Bülter (66.) kam überraschend, hatte er in den letzten Spielen sowie in der Vorbereitung keine guten Leistungen mehr zeigen können. Zwar agierte er in seinen etwa 30 Minuten weniger fehlerhaft, doch waren Entscheidungsfindung und der Abschluss erneut schwach.

4/10

14. Michael Frey

Frey, der zusammen mit Bülter in die Partie kam, wäre in der ersten Halbzeit besser aufgehoben gewesen. Weil so viel über Umschaltaktionen ablief, musste er selbst mehr auf die Torchance hinarbeiten, als dass er sie hätte ausnutzen können. Insgesamt recht unglückliche 30 Minuten für ihn.

Bewertung: 5/10

15. Mehmet Aydin & Thomas Ouwejan

Aydin war für den angeschlagenen Brunner ins Spiel gekommen, während Ouwejan den Counterpart auf links, Uronen, ersetzte. Allerdings spielten die beiden nur für etwa eine Viertelstunde auf. Zu wenig Zeit, um noch einen größeren Einfluss zu generieren oder sich zu zeigen, deshalb

ohne Bewertung.


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