Keine Kabak-Rückkehr zu Schalke & Notfallplan mit Sané

Ozan Kabak im Trikot der Reds - im S04-Dress wird er wohl nicht mehr zu sehen sein
Ozan Kabak im Trikot der Reds - im S04-Dress wird er wohl nicht mehr zu sehen sein / Soccrates Images/Getty Images
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Obwohl die Saisonvorbereitung auf Schalke bereits angelaufen ist, sind die Planungen rund um den Kader natürlich noch nicht abgeschlossen. Die Innenverteidigung bleibt dabei eine Baustelle, zu der das ein oder andere Gedankenspiel vorherrscht. So wird es vermutlich keine Rückkehr mehr von Ozan Kabak geben, während es bei Salif Sané auf einen Notfallplan hinauslaufen könnte.


Über die letzten Jahre war die Innenverteidigung immer der Teil der Mannschaft bei Schalke 04, dem am meisten Qualität zugesprochen wurde. Noch immer ist eigentlich nicht zu verneinen, dass eine Abwehrzentrale um Matija Nastasic, Ozan Kabak und Salif Sané mindestens oberes Bundesliga-Niveau hatte. Das haben auch die sehr guten Zweikampf- und Balleroberungs-Statistiken gezeigt, die vor allem Kabak und Sané regelmäßig nachzuweisen hatten.

Das alles war für die letzten anderthalb Jahre aber reine Theorie. Funktioniert der Großteil einer Mannschaft nicht, brechen einige Stützen ab und eine schlechte Stimmung durchzieht die Gemeinschaft, dann kommt niemand an sein Leistungslimit. So konnten auch die drei Innenverteidiger nicht mehr überzeugen. Nun, mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga, stehen die Trennungen an.

Ozan Kaba, Matija Nastasic
Ozan Kabak, Matija Nastasic und auch Salif Sané - eigentlich gutes Bundesliga-Niveau / Lars Baron/Getty Images

Kabak-Rückkehr zu Schalke ungewiss - Schröder rechnet mit baldiger Klarheit und betont: "Ozan hat an Wert nicht verloren"

Bei Ozan Kabak gestaltet sich der Abschied aber doch komplizierter, als zunächst angenommen - oder besser: als erhofft. Nachdem der FC Liverpool die auf etwas über 20 Millionen Euro angesetzte Kaufoption nicht aktiviert hat, ging es für den Youngster zur Europameisterschaft. Die Türkei zeigte sich als Schalke 2.0. Defensiv viel zu anfällig, offensiv ohne Gefahr.

Die Hoffnung, der 21-Jährige könne sich mit guten Leistungen nochmal etwas in den Fokus mancher Vereine spielen und so das Interesse an ihm erhöhen, konnte ad acta gelegt werden. Nicht eine einzige Minute stand er für die türkische Nationalelf auf dem Platz. Die Verkaufsposition des S04 hat das sicherlich nicht gestärkt.

Memphis Depay, Ozan Kabak
Ozan Kabak spielte für die Türkei nur in der Quali-Runde eine Rolle / BSR Agency/Getty Images

"Wir haben ihm gewünscht, dass er bei der EM eine gute Visitenkarte abgeben kann", so Sportdirektor Rouven Schröder (via kicker). Er wusste aber auch zu betonen: "Ozan hat an Wert nicht verloren." So dürfte die interne Vorstellung, er könne durchaus um die 15 bis 20 Millionen Euro an reiner Ablöse einbringen, durchaus weiter Bestand haben.

Eine Zitterpartie soll und dürfte es nicht geben, das ist auch die Erwartung Schröders: "Stand jetzt sehe ich keine Möglichkeit, dass Ozan auf Schalke bleibt. Wir gehen ganz klar von einem Verkauf aus." Sein Gehalt wird sich Schalke weder leisten können noch wollen. Gleichzeitig wird die zweite Liga sicherlich kein sportliches Ziel für Kabak sein, sodass er selbst auch wechseln wollen wird.

Eine Rückkehr zu Schalke wird es vor einem Verkauf wohl auch nicht geben, schätzt der kicker. Erst einmal steht der Post-EM-Urlaub an, der auf drei Wochen ausgelegt sein soll. Damit verpasst er das Trainingslager im österreichischen Mittersill ohnehin, und von einer späteren Rückkehr auf die Gelsenkirchener Plätze ist derzeit ebenfalls nicht auszugehen. Schröder rechne, so heißt es, mit einer Lösung der Personalie in den nächsten drei Wochen.

Weitere Gedankenspiele um Sané-Verbleib: Gehalts-Streckung könnte S04-Etat entlasten

Ebenfalls kompliziert geht es nach wie vor bei Sané zu. Eigentlich schien der Fahrplan klar zu sein: Vertrag bis 2022, vorzeitige Trennung in diesem Sommer, weil das Gehalt (angeblich um die 3,5 Millionen Euro) viel zu hoch für den angedachten Etat werden dürfte. Doch die Ausgangslage der Knappen ist gerade bei einigen geplanten Abgaben sehr vertrackt, weshalb die Erwartungen selten erfüllt werden.

Bereits in der letzten Woche meldete die Bild, dass Schalke auch in der kommenden Saison mit dem Senegalesen planen könnte. Der Hintergrund dafür soll die potenzielle Stabilität und Erfahrung sein, die er der neuen, veränderten Innenverteidigung bieten könnte.

Salif Sane, Huub Stevens
Salif Sané könnte Schalke doch noch erhalten bleiben / Christof Koepsel/Getty Images

Inzwischen wird über weitere Details gesprochen. Nachdem der kicker dieser Tage davon schrieb, dass das Gehalt und die Prämien (wie auch bei Nastasic) zu hoch für einen Verbleib wären und somit primär nach Abnehmern gesucht wird, sprechen die Bild und auch die WAZ weiter vom Gedankenspiel des Verbleibs.

Dabei interessant: In den beiden Berichten ist vom theoretischen Plan die Rede, seinen Vertrag um ein Jahr auszuweiten und das Gehalt pro Jahr zu halbieren. So würde Sané seine ca. 3,5 Millionen Euro bekommen, aber gestreckt und verteilt. S04 könnte ihn so halten und den Etat etwas entlasten, er könnte bleiben und bei der erhofften Rückkehr in Liga eins helfen.

Beide Berichte sprechen ebenfalls davon, dass eine Einigung dazu nicht ausgeschlossen sei. Bislang sei dies zwar nur ein Gedankenspiel, doch eines "dem sich der Spieler aber angeblich nicht vollkommen verschließt", so die WAZ. Sollte sich in naher Zukunft kein potenzieller Abnehmer herauskristallisieren, der auch Sané selbst reizt, könnte dieser Plan durchaus Form annehmen.