Gazprom-Boykott: BVB-Boss Watzke bietet Schalke finanzielle Hilfe an

Die Schalker haben bereits den Gazprom-Schriftzug von ihren Trikots genommen
Die Schalker haben bereits den Gazprom-Schriftzug von ihren Trikots genommen / Thomas Niedermueller/GettyImages
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Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine steht beim FC Schalke 04 ein Ende der Zusammenarbeit mit Sponsor Gazprom im Raum. Sollte es dazu kommen, plädiert BVB-Boss und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke dafür, den Schalkern finanziell unter die Arme zu greifen.


Watzke, der gegenwärtig außerdem das Vizepräsidentenamt beim DFB bekleidet, begrüßte zunächst die Schalker Entscheidung, ab sofort ohne den Gazprom-Schriftzug auf dem Trikot aufzulaufen.

"Erstmal bin ich sehr froh, dass die Schalker da Haltung gezeigt haben. Ich hoffe, dass sich die auch weiter fortsetzt“, sagte Watzke gegenüber dem ZDF. Da eine Trennung von Gazprom für die Königsblauen mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden wäre, rief der 62-Jährige zu Solidarität mit den Schalkern auf.

"Und wenn es dazu dann auch der Solidarität der anderen Klubs in Deutschland bedarf, um sie aus dieser Situation einigermaßen gut herauszuführen, dann müssen wir darüber diskutieren, wie wir das hinkriegen können", so Watzke.

Um eine Lösung für die Knappen zu finden, hat Watzke bereits ein Gespräch mit dem Schalker Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Schröder geführt. Über die genauen Inhalte des Gesprächs wurde jedoch noch nichts bekannt.

Gazprom zahlt zehn Millionen pro Jahr

Laut Informationen der WAZ wird Schalke momentan mit acht bis zehn Millionen Euro pro Jahr von Gazprom unterstützt. Sollte S04 in die Bundesliga zurückkehren, würde sich dieser Betrag auf 20 Millionen erhöhen.

Sportrechtler gehen davon aus, dass Schalke den bis 2025 datierten Vertrag mit Gazprom fristlos kündigen könnte. Da der russische Staat der größte Anteilseigner von Gazprom ist, rechtfertige die russische Invasion in die Ukraine für Schalke ein außerordentliches Kündigungsrecht, wird etwa der auf Sportrecht spezialisierte Jurist Rainer Cherkeh von transfermarkt zitiert.

Auch der ehemalige Schalker Finanzvorstand und designierte DFB-Präsident Peter Peters forderte seinen Ex-Klub im Aktuellen Sportstudio auf, die Zusammenarbeit mit Gazprom zu beenden.


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