Schalke ohne Terodde und Bülter: Das sind die möglichen Lösungen
Von Yannik Möller
Schalke muss ausgerechnet beim Duell gegen den Tabellenführer auf Simon Terodde und Marius Bülter verzichten. Beide sind für die Mannschaft von sehr großer Bedeutung. Noch ist offen, wie man sie ersetzen wird - es gäbe aber mehrere Optionen.
In der laufenden Saison hat Schalke 04 in 15 Spielen 28 Tore erzielt. Davon entfallen satte 18 Treffer, also mehr als die Hälfte, alleine auf Marius Bülter (sechs) und Simon Terodde (zwölf). Was einerseits gut ist, weil es zeigt dass der Sturm durchaus liefert wenn es sein muss, ist nun die größte Baustelle - denn am Wochenende fallen beide zeitgleich aus.
Terodde wird S04 erst zum Jahresanfang wieder zur Verfügung stehen, Bülter soll wenn möglich in der nächsten Woche wieder einsteigen. Doch ihr gemeinsamer Ausfall kommt zur Unzeit. Immerhin geht es ausgerechnet an diesem Spieltag gegen den FC St. Pauli, den Tabellenführer der 2. Bundesliga.
Das Trainerteam wird sich mögliche Lösungen ausdenken müssen. Die Grundlage sieht wie folgt aus: Marvin Pieringer steht einsatzbereit zur Verfügung. Dazu werden der 17-jährige Keke Topp (U19) und Rufat Dadashov (U23) im Kader stehen. Sven Piepenbrock steht gegen die Kiezkicker primär in der Verantwortung. Cheftrainer Dimitrios Grammozis fällt mit einer Covid-Infektion aus. Also muss sich der Co-Trainer für eine Alternative entscheiden.
Neubesetzung des Sturms oder eine Umstellung: Schalke hauptsächlich mit zwei Optionen für den Terodde-Bülter-Ersatz
Eine erste Variante wäre es, einen der beiden "neuen Stürmer" im bestehenden System in den Zweier-Angriff einzufügen. Dass Pieringer gesetzt ist, ist klar. In diesem Fall würde er nicht nur zum zweiten Mal hintereinander in der Startelf stehen, sondern gleich den Leader des Duos geben müssen. Eine sehr unbekannte Rolle für den 22-Jährigen, ist er doch sonst der Spieler, der hier und da mal für zehn Minütchen eingewechselt wird.
Dann würde wohl Dadashov neben Pieringer auflaufen. Es müsste im Großen und Ganzen also nichts umgestellt werden. Der neue Sturm wäre natürlich alles andere als ein Vorteil, auch wenn Pieringer gegen Sandhausen einen guten Auftritt hinlegen konnte. Topp dürfte erstmal für die Bank vorgesehen sein.
Theoretisch wäre auch Darko Churlinov eine Option gewesen, da er die Offensive als Flügelspieler kennt. Auch er fehlt jedoch, seine Schultern schmerzen noch zu sehr. Rodrigo Zalazar wird ebenso wenig in den Angriff rücken. Er ist im Mittelfeld zwar schon eher ein vergleichsweise sehr offensiver Typ, doch diese Rolle kommt für ihn wohl kaum in Frage.
Variante zwei: Schalke stellt um und spielt mit einzelner Spitze
Deshalb wäre die zweite Variante eine Umstellung im Angriff. Anstatt mit einem Zweier-Sturm aufzulaufen, könnte Königsblau auch eine einzelne Spitze wählen. Auch hier wäre Pieringer die erste Wahl.
Zeitgleich müsste Piepenbrock eine andere Konstellation im Mittelfeld wählen. Statt dem einen Sechser wäre es möglich, dass Victor Palsson und Danny Latza zusammen das Mittelfeldzentrum bilden. Die Außenspieler würden ihrer Rolle und Position treu bleiben können - ein wichtiger Vorteil für den Schalker Spielstil, vor allem da sich Thomas Ouwejan nicht umgewöhnen müsste.
So wären zwei offensive Mittelfeldspieler möglich. Zalazar und Dominick Drexler könnten hier die Optimalbesetzung sein. Sie würden hinter Pieringer aufspielen, könnten ihn als Zielspieler nehmen, ihn mit Bällen füttern und auch selbst die Initiative übernehmen.
Möglicherweise könnte man sich so gegen einen sehr spiel- und formstarken Gegner auch mehr Torchancen herausspielen...