"Schafft den Scheiß wieder ab" - Werner-Frust nach Werder-Remis

Werder Bremen musste gegen Gladbach in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich hinnehmen. Die Szene, die auf Eingriff des Videoschiedsrichters zum Handelfmeter führte, war der große Aufreger des Spiels. SVW-Coach Ole Werner holte zur deutlichen Generalkritik aus.
Ole Werner dürfte mit seiner VAR-Kritik auf viel Gegenliebe bei den Fans stoßen
Ole Werner dürfte mit seiner VAR-Kritik auf viel Gegenliebe bei den Fans stoßen / Stuart Franklin/GettyImages
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In letzter Minute hat Werder Bremen im Heimspiel gegen Gladbach den dritten Sieg in Serie verpasst. Grünweiß konnte am 36. Geburtstag von Trainer Ole Werner die Partie dank eines Doppelpacks von Nick Woltemade drehen. Für das SVW-Eigengewächs, das sich im Sommer verabschiedet, die ersten beiden Treffer in der Bundesliga.

Bis zur 91. Minute lag Werder in Führung. Dann verwandelte Fohlen-Joker Florian Neuhaus einen Elfmeter zum 2:2-Ausgleich. Mit einem Dreier wäre Werder auf Platz neun gesprungen - punktgleich mit dem Achten Hoffenheim und nur einen Zähler hinter dem SC Freiburg. Die Europa-Hoffnungen (Platz acht könnte schon reichen) bleiben damit zwar weiter in Takt. Der Sieg hätte vor den letzten beiden Spielen die Ausgangslage aber nochmals deutlich verbessert.

VAR-Frust bei Ole Werner: "Nervt einfach nur noch"

Aufreger des Spiels war dann auch der Elfmeter zum späten Gladbacher Ausgleich. Einen von Marco Friedl abgeblockten Schuss hatte Schiedsrichter Timo Gerach zunächst weiterlaufen lassen. VAR Johann Pfeifer schaltete sich jedoch ein. Friedl hatte den Ball aus sehr kurzer Distanz an den leicht vom Körper abgespreizten Arm bekommen.

"Das große Problem ist, dass wir mittlerweile gefühlt überall mehr Detektive als Schiedsrichter haben."

Ole Werner (Sky)

Eine Szene, in der man Handelfmeter geben kann - aber sicherlich nicht muss. So bewertete es auch Ole Werner im Anschluss bei Sky: "Wenn man es sich anguckt, ist es wieder der klassische Fall von: Kann man geben, muss man nicht geben."

Weil der Videoschiedsrichter eigentlich nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen soll, holte Werner dann zur Generalkritik aus: "Am Ende ist halt das große Problem, dass jede Woche auf den Sportplätzen der Bundesliga gefühlt Willkür herrscht. Das große Problem ist, dass wir mittlerweile gefühlt überall mehr Detektive als Schiedsrichter haben. Die versuchen dann nochmal, in allen Spielsituationen irgendwo Argumente für ihre Entscheidung zu finden. Das ist einfach für alle Beteiligten nur Blödsinn."

Aus seinem Frust heraus formulierte der Werder-Coach dann noch eine deutliche Forderung: "Schafft den Scheiß wieder ab, es nervt einfach nur noch."

Vielen Fußballfans dürfte der 36-Jährige aus der Seele sprechen...


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