Sané: Salihamidzic mit "sehr großer Rolle" beim Wechsel - Vorfreude auf Flick
Von Yannik Möller

Nach seinem Wechsel zum FC Bayern ist Leroy Sané sehr glücklich, in München sein zu können. Im Interview mit Sport Bild sprach er u.a. über Hansi Flick als seinen neuen Coach, über den Ehrgeiz des FC Bayern im Transferwahnsinn und über das überzeugende Konzept von Hasan Salihamidzic.
Nach einem gefühlt ewigen Hin und Her trainiert Leroy Sané seit ein paar Tagen an der Säbener Straße. Dass der deutsche Nationalspieler am Ende doch noch zu Bayern München wechselte, schien zwischendurch auf der Kippe zu stehen. Im Interview mit der Sport Bild zeigte er selbst Verständnis für die Unruhe seitens der Fans: "Es hat wirklich alles länger gedauert. Darum kann ich auch verstehen, wenn das für die Fans vielleicht sogar irgendwann nervig wurde." Nun sei er "umso glücklicher", dass der Wechsel über die Bühne ging.
Sané lobt Salihamidzic-Konzept - "Eine große Lücke" als Robbery-Nachfolger zu füllen
Eine Art Initialzündung für den Transfer scheint Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic gewesen zu sein, der seit Beginn des Julis auch das Ressort des Sportvorstands führt. Er und sein Konzept, so Sané, "haben eine sehr große Rolle gespielt". Dabei habe Brazzo "vom ersten Moment an hinter dem Transfer" gestanden, wovon er nie abrückte. Dafür zeigte sich der 24-Jährige dankbar. "Er hat mir aufgezeigt, wie der Verein arbeitet, welche Mannschaft er im Kopf hat, wie der Weg aussieht."
Dass einem Timo Werner - der auch für längere Zeit bei den Bayern im Gespräch war - öffentlich abgesagt wurde, war für Sané "ein weiteres Zeichen, wie sehr mich der Verein wollte". Da er einige seiner neuen Mitspieler bereits "seit der U-Nationalmannschaft" kennt, erwartet der Flügelspieler auf dem Platz eine sehr gute Chemie: "Wir wissen, wie der andere tickt, wir können uns gegenseitig unterstützen."
Trotz der großen Bemühungen um ihn, inklusive der ordentlichen Gehaltszahlungen, stellt der gebürtige Essener (zumindest öffentlich) keinen Anspruch auf einen wöchentlichen Stammplatz, wie er erklärte: "Natürlich will ich spielen, aber ich fordere keinen Stammplatz in jeder Partie ein. Kein Spieler der Welt kann jede Partie machen und dabei sein höchstes Level erreichen."
""Serge, King und ich: Das klingt in meinen Ohren sehr gut!""
Sein höchstes Level wird er in München benötigen, auch, weil einige Fans von ihm eine ähnlich glorreiche Zeit auf dem Flügel erwarten, wie es bei Arjen Robben und Franck Ribery der Fall war. "Beide haben unglaubliche Verdienste für den Verein, sie haben mich beeindruckt. Da ist eine große Lücke zu füllen", weiß Sané. Dass er die Nummer zehn tragen wird, mit der auch der Niederländer zuvor auflief, bringt eine gewisse Verantwortung mit sich.
Dennoch gehe er eher mit Spaß und Vorfreude an solche Erwartungshaltungen: "Aber ich gehe an solche Sachen eher mit Lust ran, als mir selbst Druck zu machen." Zudem klingt es für ihn "sehr gut", wenn er mit Serge Gnabry und Kingsley Coman die Außenbahnen bespielen wird.
Abschied von Man City kein leichter - Vorfreude über Zusammenarbeit mit Hansi Flick
Trotz der vorherrschenden Vorfreude, für den deutschen Rekordmeister zu spielen zu können, sei ihm der Wechsel weg von Manchester City nicht leicht gefallen - immerhin hatte er auch Schalke 04 aufgrund von Pep Guardiola und "dieser fantastischen Mannschaft" verlassen. "In meinem Kopf war aber nun, dass ich etwas Neues machen wollte. Das Konzept und die Pläne des FC Bayern haben am besten zu meinen Vorstellungen gepasst", erläuterte Sané. Dass sämtliche Vereinsverantwortliche vollends hinter den Bemühungen gestanden haben, habe zusätzliches Vertrauen gegeben.
Dennoch wusste der Offensivspieler zu betonen, dass es keinen Ärger zwischen ihm und Guardiola gegeben habe: "Unser Verhältnis ist gut. Es gab nie den Punkt, an dem der eine keine Lust mehr auf den anderen hatte. Ich bin dankbar für alles, was er mir beigebracht hat."
Auf die Arbeit mit seinem neuen Coach, Hansi Flick, freut sich Sané ebenfalls. Von der U21-Nationalelf kennen sich die beiden bereits: "Ich kenne seine Arbeitsweise und seine Persönlichkeit. Das passt sehr gut." Zusammen sei bereits ausgelotet worden, was von ihm als Spieler erwartet wird und welche Ziele es zu erreichen gilt. "Ich habe mich riesig gefreut, dass Hansi Flick mein Trainer wird. Das war ein sehr gutes Telefonat", erinnerte sich der Neuzugang.