Unzufriedenheit wächst: Kramer muss Kabinen-Probleme lösen
Von Yannik Möller
Die durchwachsenen Resultate auf der einen und manch unzufriedener Spieler auf der anderen Seite: Frank Kramer muss bei Schalke 04 darauf achten, dass die Unzufriedenheit und teils kleinkariert wirkende Kabinen-Diskussionen nicht unnötig anwachsen.
Völlig logisch: Wenn nur eins von sieben Spielen gewonnen wird, ist die Stimmung nicht gerade am Höhepunkt. Egal ob man ein Aufsteiger ist, für den der Klassenerhalt bereits sehr schwierig werden wird, oder auch nicht. Wird mehr verloren als gewonnen, herrscht Unzufriedenheit und Unmut vor.
Anders ist es auch auf Schalke nicht. So klein die Ziele auch gehalten werden und so gering doch die Mittel sind, mit denen der Klub in diese Erstliga-Saison ging - die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft ist ein wichtiges Gut.
Allerdings scheint Frank Kramer derzeit schon das ein oder andere Kabinen-Thema moderieren zu müssen. Neben seiner Arbeit auf dem Platz, ist er schon jetzt als kühler Kopf gefragt.
Meinungsstarke Spieler ohne Einsatzzeiten: Kramer muss Unzufriedenheit moderieren
Laut Sportbild ein Aspekt, von dem Unruhe droht: Mehrere (vermeintliche) Leistungsträger und Führungsspieler spielten zuletzt kaum. Alex Kral wurde aus der Startelf genommen, ebenso wie Rodrigo Zalazar. Thomas Ouwejan konnte unter dem Coach noch überhaupt nicht so wirken, wie im Vorjahr. Sebastian Polter soll mit seinen Einsätzen, die exklusiv aus Einwechslungen bestehen, auch nicht zufrieden sein.
Und Danny Latza spielt bislang so gut wie gar keine Rolle. Wurde er in der Vorbereitung noch als Kapitän bestätigt und für seine guten Leistungen gelobt, stehen mit Kral, Florian Flick und Tom Krauß inzwischen mehrere Mittelfeld-Kollegen vor ihm.
Dem Bericht zufolge verschwand er nach der Derby-Niederlage als mit Abstand erster Spieler im Bus. Etwa eine halbe Stunde musste er dort warten, bis die restliche Mannschaft mitsamt des Betreuerstabs eintraf. Dass er als Ur-Schalker gerade im Revierderby erneut nicht spielen durfte, dürfte ihm ordentlich zugesetzt haben. Und dennoch ist es ein schwieriges Zeichen vom Captain.
Ohnehin musste die Führungsetage bereits an Latza herantreten - und zwar wegen seiner Schuhe. Sowohl in der Vorbereitung, als auch an den ersten fünf Spieltagen trug er schwarz-gelbe Fußballschuhe auf. Ein kleines Detail, das aber dafür sorgte, dass er darauf hingewiesen wurde, bei der nächsten Auswahl doch etwas feinfühliger zu sein. Zuletzt strahlten seine Treter in weiß.
Zwischen Krals Lamborghini und der sportlichen Lage: Es braucht eine positive Stimmung
Apropos Farbe: Auch der Lamborghini von Kral sorgte der Sportbild zufolge für ein Gespräch. Das Auto, das ab etwa 220.000 Euro zu haben sein soll, sei auch schon Thema in der Kabine gewesen.
Der Tenor, der ihm dann auch näher gebracht worden sein soll: Weder die schwarz-gelbe Lackierung, noch das Zeichen in der aktuellen Zeit, in der viele - gerade in Gelsenkirchen - ihre Gürtel sehr eng schnallen müssen, sind sicher nicht optimal. Es sei das falsche Signal, hieß es. Sowohl auf "das neue Schalke" bezogen, als auch aufgrund der derzeit vorherrschenden Lage in der Bevölkerung.
Es sind zuweilen eher kleine Themen, die moderiert werden müssen. Selbstverständlich steht die Unzufriedenheit einiger Spieler im Vordergrund, die Kramer möglichst klein halten muss. Und dennoch ergibt sich eine Gesamtlage, die durchaus das Potenzial für weiteren Ärger hat. Insbesondere, wenn der sportliche Erfolg weiter ausbleibt.