Statistiken untermauern Offensiv-Schwäche von Schalke 04

FC Schalke 04
FC Schalke 04 / Soccrates Images/GettyImages
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Wie so häufig in den letzten Jahren mangelt es bei Schalke 04 an Offensivgefahr. Auch unter der Leitung von Frank Kramer hat sich das nicht geändert. Eher im Gegenteil: Bei zahlreichen Werten sind die Gelsenkirchener das Liga-Schlusslicht.


Es braucht keine Statistiken und Werte, um sagen zu können, dass Schalke auch in dieser noch jungen Saison kaum Offensivgefahr auf den Platz bekommt. War in der Saisonvorbereitung und sogar zuvor als Profilbeschreibung für den neuen Trainer angekündigt worden, dass mutig, offensiv und leidenschaftlich gespielt werden soll, sind diese Worte längst verpufft.

Zwar hätte der Saisonstart auch schlechter verlaufen können, allerdings braucht Königsblau deutlich mehr Torgefahr. Nur mit dem Verhindern von Gegentoren erreicht keine Mannschaft den Klassenerhalt. Insbesondere dann nicht, wenn nicht halbwegs regelmäßig gegen die direkte Konkurrenz gesiegt wird.

Kramer-Fokus auf Pressing und Balleroberungen: Schalke im Liga-Vergleich viel zu schlecht

Wirft man also einen Blick auf die Statistiken, wird dieses Gefühl deutlich untermauert und bestätigt. Die WAZ hat zusammen mit Create-Football herausgearbeitet, in welchen Werten der blau-weiße Schuh drückt. Wenig überraschend: Es betrifft all das, was mit Ball und Offensive zu tun hat.

Das Problem beginnt bereits beim Kern der von Frank Kramer anvisierten Spielanlage. Er möchte über Balleroberungen ins Umschalten kommen und so Torgefahr ausstrahlen.

Das Problem: In der Pressingeffizienz, also der Qualität der Pressingsituationen, ist Schalke das ligaweite Schlusslicht. Viel zu häufig werden die Spieler überspielt, sodass der durchaus häufig kreierte Druck ins Leere läuft.

Entsprechend schafft S04 auch kaum, wirklich Konter herauszuspielen - und das, obwohl derartige Situationen im Fokus stehen. Mit 13 Kontern pro Partie belegt man damit Platz 14.

Ballbesitz ist kaum ein Thema bei S04 - ebenso wie offensive Vorstöße

Und auch über den Ballbesitz, die andere Variante des Spiels, passiert so gut wie gar nichts. Zum einen, weil die Gelsenkirchener so selten den Ball haben, wie keine andere Mannschaft. Im Schnitt kommen sie auf gerade einmal 39 Prozent Ballbesitz, was in etwa einer Dauer von 20 Minuten entspricht. Ein nicht nur schwacher Wert, sondern einer, der ebenfalls ganz unten in der Liga anzusiedeln ist.

So kommt Schalke weder durch das Umschalten, noch durch den eigenen Ballbesitz zu Torchancen. Im Angriffsdrittel werden durchschnittlich auch nur 35 Pässe gespielt. Auch hier: Liga-Tiefstwert. Was die Angriffe in die gegnerische Spielhälfte betrifft (Rang 17) und in den gegnerischen Strafraum (Rang 15) sieht es ebenfalls kaum besser aus.

Frank Kramer
Frank Kramer muss Schalke das Fußballspielen ermöglichen / Christof Koepsel/GettyImages

Man muss wahrlich kein Experte sein, um zu sehen, wie problematisch diese bislang fehlende Entwicklung doch ist. Und das - wie gesagt - im Kern von Kramers Spielstil.

Was die Knappen bislang gerettet hat, waren die Standardsituationen. Drei der acht erzielten Tore waren die direkte Folge eines Freistoßes. Generell sind die hohen Bälle, also die Flanken, ein positiver Wermutstropfen: Sowohl die Genauigkeit liegt mit 38 Prozent auf Platz drei der Liga, als auch die Anzahl der Flanken, die mit 13,5 auf die 90 Minuten für Platz sechs reicht.

Insgesamt sind die Werte, die das Schalker Spiel begleiten, aber durchaus besorgniserregend. Zwar lag der Fokus dieser ersten von zwei Auswertungen seitens der WAZ auf den schlechten Statistiken, doch betreffen sie allesamt das Spiel mit dem Ball und die allgemeine Offensive. Wo schon in den letzten Jahren der Schuh gedrückt hat, scheint es unter Kramer zum Teil (bislang) sogar noch schlechter zu werden.


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