S04 unterliegt St. Pauli mit 1:2 - die Schalker in der Einzelkritik

Schalke musste sich gegen St. Pauli geschlagen geben
Schalke musste sich gegen St. Pauli geschlagen geben / Martin Rose/GettyImages
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Der FC St. Pauli konnte das Topspiel dieses Zweitliga-Wochenendes für sich entscheiden. Gegen ein größtenteils äußerst harmloses Schalke reichten den Kiezkickern zwei frühe Tore. Der Anschlusstreffer brachte über weitere Ansätze nichts heraus. Hier gibt es die S04-Akteure in der Einzelkritik.


Mit einem 2:1-Sieg gegen Schalke 04 krönt sich der FC St. Pauli vorzeitig - und mit noch einem Hinrunden-Spiel ausstehend - zum Herbstmeister. Die Gastgeber entschieden das Topspiel der 2. Bundesliga durch zwei Treffer in der ersten Halbzeit für sich. Ausgerechnet Guido Burgstaller war es, der diese beiden Tore erzielen konnte. Damit führt er mit nun 14 Treffern aktuell die Torschützenliste der Liga an.

S04 konnte nach dem Pflichtsieg gegen Sandhausen in der Vorwoche keineswegs an der kurz entfachten Freude anknüpfen. Über 60, 70 Minuten präsentierten sich die Gäste nochmal harmloser als sonst.

Nicht allzu verwunderlich, trafen Königsblau die Ausfälle u.a. von Simon Terodde und Marius Bülter doch sehr hart. Dennoch brachte die von Co-Trainer Sven Piepenbrock ins Spiel geschickte Elf keinerlei Torgefahr zustande. Auch defensiv herrschte Unruhe und teils sogar Chaos, sodass Burgstaller zweimal leichtes Spiel hatte.

Erst in den letzten 20 Minuten zeigte Schalke, dass die Partie doch noch nicht aufgegeben wurde. So sicherte man sich spürbar mehr Ballbesitz und drängte in der Schlussphase deutlicher auf den Anschlusstreffer, als Pauli auf das dritte Tor. Generell hatte sich der Tabellenführer mit seiner Zwei-Tore-Führung überraschend sicher gefühlt. Zalazar noch traf per Kopf nach Flanke von Ouwejan (75. Minute) - weitere gute Torchancen blieben aber aus, es kam nur noch zu mehreren Ansätzen.

So gewinnt St. Pauli dieses Spitzenspiel verdient mit 2:1. Die Knappen haben nun neun Zähler Abstand auf den Tabellenführer und nur ein Duell gegen die Teams aus der Top zehn der Tabelle gewinnen können. So hält man sich nicht oben.


Schalke verliert bei St. Pauli - die Knappen in der Einzelkritik

1. Tor & Abwehr

Kou Itakura
Auch Ko Itakure konnte nicht für Stabilität sorgen / Martin Rose/GettyImages

Martin Fraisl: Mit der ein oder anderen Unsicherheit, im Großen und Ganzen aber ein grundsolider Auftritt. Bei beiden Treffern machtlos, insgesamt aber auch nicht über sich hinausgewachsen. 6/10

Malick Thiaw: Blieb in den meisten seiner Zweikämpfe der Gewinner, verschenkt aber zu viele Ballbesitzphasen durch ungenaue Zuspiele. Auch seine langen Bälle waren heute viel zu ungefährlich. 6/10

Ko Itakura: Der sonst so souveräne Japaner wirkte vor allem in Halbzeit eins etwas überfordert - auch weil die S04-Defensive allgemein leicht im Chaos versank. Zeigte sich bemüht, konnte aber auch zu wenig Input einbringen. 6/10

Marcin Kaminski: Vergleichsweise die Unruhestelle in der Abwehr. Viel zu häufig eigenverschuldet unter Druck geraten, dadurch St. Pauli verhältnismäßig oft ins Pressing eingeladen. Seine langen Zuspielen waren jedoch zumeist genau. 5/10


2. Mittelfeld

Rodrigo Zalazar
Rodrigo Zalazar konnte den Anschlusstreffer erzielen / Martin Rose/GettyImages

Mehmet-Can Aydin: Für Ranftl in die Startelf rotiert - zeigte sich engagiert, in der Regel aber glücklos. Konnte über rechts zu wenig Einfluss ins Spiel bringen, auch weil er häufig defensiv gefordert wurde. Dort immerhin souverän, mit fünf von sechs Zweikämpfen gewonnen (via Sofascore). 6/10

Victor Palsson: Tat meistens das, was von ihm erwartet wird. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Teilweise aber ungewohnt anfällig in den Zweikämpfen (40 Prozent gewonnen). Spielerisch weiter unauffällig. 6/10

Thomas Ouwejan: Mal wieder der beste Schalker auf dem Feld. Wenn es gefährlich wurde, dann über ihn. Sechs Schlüsselspässe gespielt, mehrere Dribblings geführt und die Torvorlage gesichert. 8/10

Dominick Drexler: Zeigte sich besonders in den Duellen um den Ball erfolgreich, konnte aber im Spiel mit dem Ball nicht für genug Gefahr sorgen. 6/10

Rodrigo Zalazar: Anschlusstreffer erzielt, fünf von sechs Zweikämpfe für sich entschieden, dazu vier von fünf erfolgreiche Dribblings. Allerdings auch den ein oder anderen unnötigen Ballverlust, beispielsweise durch leichtsinnige Fehlpässe. 7/10


3. Sturm & Einwechselspieler

Henning Matriciani
S04-Youngster Keke Topp durfte auch noch aufspielen / Martin Rose/GettyImages

Marvin Pieringer: Eine sehr undankbare Aufgabe als führender Terodde-Bülter-Ersatz, weil Schalke größtenteils kaum nach vorne kam. Versuchte möglichst viele Bälle festzumachen, konnte sich aber nicht selbst in Szene spielen. 5/10

Rufat Dadashov: Profi-Debüt als Erlebnis mitgenommen, wie erwartet aber keine Bäume ausgerissen. Stand wie Pieringer zuhauf auf verlorenem Posten, konnte sich insgesamt aber zu wenig einbringen. 4/10

Danny Latza: Für etwa 20 Minuten im Spiel gewesen. Dabei nur 14 Ballaktionen, jedoch den ein oder anderen Ball gesichert oder erobert. Ging in der stärksten (und dennoch zu schwachen) S04-Phase nicht genug vorweg. 5/10

Reinhold Ranftl: Konnte nach der Aydin-Auswechslung für ein wenig Entlastung über rechts sorgen, dabei blieb es aber auch. In seinen 20 Minuten auch nur 17 Ballaktionen gehabt, damit ohne Einfluss. 5/10

Keke Topp: Profi-Debüt mit 17 Jahren, wenngleich nur für ein paar Minuten. Bis auf einen Torabschluss nicht aufgefallen. Ohne Wertung