Rummenigge und Kahn fordern Überarbeitung des Financial Fairplay
Von Christian Gaul

Nicht nur aufgrund der kürzlich doch wieder aufgehobenen Sperre gegenüber Manchester City hat das installierte Financial Fairplay einen starken Image-Schaden genommen. Viele fordern, die Regelung zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit zu verändern, auch die Führungsetage des FC Bayern konkretisiert nun die Problematik.
Besonders in der aktuellen Corona-Krise fallen die schon länger im Fussball-Business üblichen Gehälter und Ablösesummen negativ auf. Die Aufhebung der Sperre gegenüber Manchester City setzte dem ganzen noch die Krone auf.
Dass diese Spirale sich nicht ewig so weiter drehen kann, ist auch den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters klar, doch Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn weisen in der Süddeutschen Zeitung auch auf die Problematiken einer Revolution hin.
Gehaltsobergrenze nicht umsetzbar - schon gar nicht allein
So fordert Rummenigge, die UEFA solle ihr Konzept überdenken. "Financial Fairplay muss neu, seriöser und nachhaltiger aufgestellt werden", so der Bayern-Boss. "Wir bräuchten ein Regulativ, das auch den Buchstaben des Gesetzes standhält", so Rummenigge weiter, doch eine viel diskutierte Gehaltsobergrenze sei "unmöglich in Europa, weil das Wettbewerbsrecht das nicht zulässt."
Auch Oliver Kahn hält eine Salary-Cap wie im US-amerikanischen Profisport hierzulande nicht umsetzbar. "Wir befinden uns mit dem Fußball im europäischen Wettbewerb. Wenn wir jetzt anfangen, Gehälter zu reduzieren, und tun das als Einzige, dann bekommen wir nicht mehr die Spieler, die es uns ermöglichen, international auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben", so Kahn.
Die Rechnung sei ziemlich einfach: "Topspieler gehen zu dem Club, der sie am besten bezahlt. Und wir sind die Ersten, die dafür kritisiert werden, wenn wir keine Topspieler mehr verpflichten würden", zeigt Kahn auf, dass die Problematik offensichtlich tiefer begründet ist.