Rummenigge beklagt Unruhe beim FC Bayern - Spitze gegen Nagelsmann
Von Yannik Möller
Angesichts des Ausscheidens des FC Bayern in der Champions League beklagt Karl-Heinz Rummenigge das Bild, das der Klub aktuell nach außen abgibt. Vor allem die Unruhe sei unnötig.
Der 1:1-Ausgleichstreffer in der 87. Minute besiegelte das frühzeitige Aus in der Champions League. "Die Enttäuschung war riesig", erklärte Karl-Heinz Rummenigge gegenüber der Bild. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende sieht insbesondere das Hinspiel als ausschlaggebend an: "Das war ein rabenschwarzer Tag."
Doch Kritik an der noch recht neuen Klub-Führung der Bayern sieht er als noch nicht notwendig an. Im Gegenteil: "Der FC Bayern ist für Konstanz bekannt und hat oft aus Niederlagen neue Kraft geschöpft und dann wieder angegriffen."
Rummenigge bemängelt Münchener Außendarstellung - Wink mit dem Zaunpfahl für Nagelsmann
Doch ist aus seiner Sicht auch längst nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen in München. Rummenigge beklagte angesichts dieser Enttäuschung das Bild, das der Verein dieser Tage nach außen abgibt. Unruhe, die damit großen Einfluss auf das Tagesgeschäft bekommt.
"Es ist der Eindruck entstanden, als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden, und das alles wird andauernd öffentlich debattiert. Das ist nicht gut, das ist nicht hilfreich in so einer Phase der Saison", monierte der 66-Jährige. Zudem betonte er: "Hier muss man ein Procedere finden, das nicht permanent das Klima stört."
Einen recht deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl hatte er auch noch für Julian Nagelsmann übrig. Angesprochen auf dessen bisherige Arbeit, sagte Rummenigge: "Ein Aus gegen Villarreal im Viertelfinale spiegelt nicht die Erwartungshaltung des FC Bayern und seiner Fans wider."
Und weiter: "Wenn ich dem FC Bayern grundsätzlich einen Ratschlag erteilen dürfte, [...], dann den, dass sich jeder im Verein auf seine Kompetenzen beschränkt. Dinge wie beispielsweise Vertragsverlängerungen sind Angelegenheiten des Vorstands und Aufsichtsrats." Nimmt man diese beiden Institutionen weg, bleibt eigentlich nur noch der Trainer in öffentlicher Position.
Auch das Alibi, die Zusammenstellung der Mannschaft sei nicht auf den höchsten Niveau, nahm er dem Coach in aller Deutlichkeit: "Im Kader des FC Bayern stehen 18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen. Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität."
Sätze, die am Donnerstag auch bis ins Trainerbüro vordringen und dort Eindruck hinterlassen dürften.