Treffen mit Bierhoff: Völler strebt Aufgabenteilung an
Von Oscar Nolte
Rudi Völler ist der neue Sportdirektor beim DFB und tritt damit in die Fußstapfen von Oliver Bierhoff. Angesichts der vielen Herausforderungen, die es in den kommenden Monaten und Jahren zu bewältigen gibt, strebt Völler eine Aufgabenteilung im administrativen Bereich an.
Oliver Bierhoff als gescheitert zu bewerten, wäre angesichts von 18 Jahren als einer der leitenden DFB-Funktionäre - in die auch der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 fällt - summa summarum falsch. Nichtsdestotrotz verpasste Bierhoff in den vergangenen Jahren einige Entwicklungen und verantwortete so die Entfremdung der Nationalmannschaft von den Fans und den sportlichen Abstieg mit.
Völler berät sich mit Bierhoff
Das sind nun die Bretter, die Rudi Völler als sein Nachfolger bohren soll: die Nationalmannschaft sportlich wieder an die Spitze zurückführen und gleichzeitig die Fans wieder mit ins Boot holen. Angesichts dieser Aufgaben will Völler einige von Bierhoffs früheren Aufgaben delegieren - und holt sich dafür auch den Rat seines Vorgängers ein.
"Ich habe mit Oliver Bierhoff vor einigen Wochen telefoniert und werde mich in Kürze auch mit ihm in München treffen", verriet Völler der Bild am Sonntag. Ziel der Gespräche: "Ein bisschen austauschen und erfahren, wie aus seiner Warte heraus die letzten Jahre waren."
Damit will Völler vor allem einen Eindruck darüber gewinnen, welche Aufgaben er delegieren kann. "Die Felder, die er (Bierhoff (Anm.) beackern musste, waren ja enorm. Das war schon einen Tick zu viel, da hätte er sich den ein oder anderen Mann dazu holen können", so Völler.
Völler sucht neuen Manager für den Bereich Nachwuchs & Akademie
Im Vordergrund der geplanten Aufgabenaufteilung steht vor allem die Suche nach einem neuen Manager für die Bereiche Akademie und Nachwuchs. Dahingehend wolle Völler zeitnah mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und in Absprache mit den DFB-Gremien Gespräche führen. "Es gibt einige Kandidaten, mit denen werden wir uns in den nächsten Wochen definitiv treffen", kündigte Völler an.
Hinsichtlich der Heim-EM 2024 gab Völler zudem noch ein Versprechen ab: "Dass wir alles dafür tun, DFB und auch die Liga, dass wir uns in anderthalb Jahren als Deutschland wunderbar präsentieren." Besonders Bundestrainer Hansi Flick wolle Völler dabei den Rücken freihalten, damit sich Flick ausschließlich auf den sportlichen Erfolg konzentrieren kann.