Die Rose Nachfolge: Bedenken bei Hütter - ten Hag vor Verbleib bei Ajax

Erik ten Hag soll sich bei Ajax sehr wohl fühlen
Erik ten Hag soll sich bei Ajax sehr wohl fühlen / BSR Agency/Getty Images
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Noch immer hält sich die Borussia bedeckt, mit welchem Trainer man den Abgang von Marco Rose zur kommenden Saison auffangen will. Ob man bislang einfach nicht fündig geworden ist oder aus Respekt vor den aktuellen Aufgaben des zukünftigen Gladbacher Übungsleiters auf eine offizielle Mitteilung verzichtet, ist dabei reine Spekulation. Zwei Kandidaten halten sich derzeit hartnäckig in der Gerüchteküche, doch bei beiden stellen sich einige Fragen.


Xabi Alonso war laut der Bild schon der neue Trainer in Gladbach. Jesse Marsch, Florian Kohfeldt, Ralf Rangnick oder Gerardo Seoane standen alle schon kurz vor der Unterschrift. Doch bislang wurde jeder von ihnen als möglicher Nachfolger von Marco Rose aussortiert.

Aktuell bleiben im Wald der Medien mit Erik ten Hag und Adi Hütter lediglich zwei vielversprechende Alternativen übrig, die jedoch beide bereits dementierten oder dementiert wurden. Hütter selbst sagte vor einigen Wochen gegenüber Sky bereits deutlich, dass er über den Sommer hinausbei Eintracht Frankfurt bleiben würde. Angebliche Gespräche mit ten Hag im Januar verwies Gladbachs Sportdirektor Max Eberl ins Reich der Fabeln.

Doch sind diese Dementis im Fußball bekanntlich nur innerhalb einer gewissen Zeitspanne als aussagekräftig einzuordnen. Hütter selbst zeigte sich bei Fragen zu einer möglichen Zukunft bei einem anderen Verein zuletzt eher im "Roseschen Ausweichmodus", als seine Ende Februar getroffene klare Aussage pro Eintracht Frankfurt zu bekräftigen.

"Soll ich mich jetzt jeden zweiten, dritten Tag hier hinstellen und irgendwas kommentieren oder dementieren? Ich bin 100% fokussiert auf unsere Aufgabe", waren Hütters Worte, die wie ein Playback von Roses wochenlanger Entnervung klangen.

Hütter sorgt für Stirnrunzeln - ten Hag bei Ajax glücklich

Sollte Hütter nun also neuer Trainer der Borussia werden, käme er mit der Hypothek derselben Wankelmütigkeit, die man derzeit dem scheidenden Rose vorwirft und nachträgt. Der sonst stets souverän und seriös auftretende Österreicher wird von den Anhängern der Fohlen deshalb nicht nur aus Sympathie mit den Frankfurtern eher als zu kritisierende Lösung empfunden.

Abgesehen von einer horrenden Ablösesumme von bislang nicht bestätigten 7,5 Millionen Euro, die für Hütter auf den Tisch gelegt werden müssten, erscheint ein Schritt von Frankfurt nach Gladbach zudem wenig plausibel.

Zumal die Eintracht in der kommenden Saison erstmals in der Champions League antreten könnte, während man am Niederrhein maximal noch die Europa League im Blick hat. Diesen Erfolg mit den Hessen hätte Hütter mit seiner Arbeit in den letzten Jahren selbst ermöglicht, warum sollte er also einem anderen die große Bühne der Königsklasse überlassen, während er selbst den zu erwartenden Neuaufbau bei der Borussia vorzieht?

Adi Huetter
Adi Hütter wand sich zuletzt um klare Aussagen / Lars Baron/Getty Images

Noch weniger hat Erik ten Hag einen Grund, seine Arbeit bei Ajax Amsterdam gegen ein Engagement bei der Borussia zu tauschen. Einzig die Attraktivität der Bundesliga im Vergleich zur holländischen Eredivisie kann hier angeführt werden, doch ob ten Hag dann die Borussia als Ziel der Wahl empfindet, ist eher fraglich.

Sollte er ein Auge auf den Job beim FC Bayern, Borussia Dortmund oder RB Leipzig haben, die alle momentan "besetzt" sind, würde Gladbach ohnehin nur als Durchgangsstation dienen. Von den finanziell interessanteren Leverkusenern, die derzeit mit Hannes Wolf nur bis zum Saison-Ende planen, ganz abgesehen.

Erik ten Hag
Erik ten Hag soll sich bei Ajax wohl fühlen / ANP Sport/Getty Images

Zudem berichtete Freek Jansen, der Chefredakteur der niederländischen Voetbal International, unlängst, dass ten Hag sich bei Ajax sehr wohl fühlt und sich ein Verbleib in Amsterdam abzeichnet. "Er hat eine großartige Zeit bei Ajax und es macht ihm eigentlich mehr und mehr Spaß", so Jansen. In Verbindung mit dem Sportlichen Leiter Marc Overmars soll der Trainer den vorhandenen Kader auch in der kommenden Saison zur Verfügung zu haben.

"Sie sind auch zuversichtlich, die Mannschaft zusammenhalten zu können. Man hört nichts von Spielern, die gehen werden", erklärte Jansen.

Somit bleibt weiterhin nur das Stochern im Dunkeln übrig. Während ten Hag und Hütter sicherlich als absolute Fachmänner einzuordnen sind, würde eine mögliche Verpflichtung bei beiden ein gewisses "Geschmäckle" beinhalten.

Letztlich zaubert Max Eberl wieder einmal einen ganz anderen Trainer aus dem Hut. Einen Übungsleiter, der bislang noch gar nicht im Kreis der von den Medien und Experten genannten Kandidaten auftauchte. Von Raúl, über Magath und Labbadia, bis hin zu Torsten Knippertz scheint mittlerweile alles willkommen - Hauptsache diese elendige Ungewissheit nimmt ein Ende.