Neben Keller-Aus: Auch Nürnbergs Sportvorstand droht Entlassung
Von Yannik Möller

Während der 1. FC Nürnberg am letzten Spieltag noch um den Klassenerhalt bangen muss, scheint im Hintergrund bereits an der Neuausrichtung gewerkelt zu werden. Neben Trainer Jens Keller, der wohl ungeachtet des Ausgangs gehen muss, soll auch Sportvorstand Robert Palikuca ersetzt werden - Ralf Becker gilt als potenzieller Nachfolger.
Von der ersten Bundesliga per direktem Abstieg in die zweite Liga und ein Jahr später direkt in die dritte Liga? Ein Schreckens-Szenario, das für den 1. FC Nürnberg noch immer möglich ist. Gewinnt der Karlsruher SC am Sonntag, während Nürnberg verliert oder ein nur ein Remis holt, würden die Franken auf den Relegationsplatz fallen.
Ungeachtet dieser Ausgangslage soll das Aus von Trainer Jens Keller beschlossene Sache sein. Die Bild berichtete am frühen Dienstag, dass der 49-Jährige nach der Saison gehen muss. Über ein "ob" sei innerhalb des Aufsichtsrats schon längst nicht mehr diskutiert worden, lediglich das "wann" stand noch als Debatte im Raum, hieß es.
Sportvorstand Palikuca in Nürnberg vor dem Aus - Ex-HSV-Vorstand Becker als Kandidat
Sportvorstand Robert Palikuca hielt sich bislang bedeckt, erklärte lediglich, dass Keller am letzten Spieltag gegen Holstein Kiel definitiv auf der Bank sitzen wird. Schließlich habe er bereits bewiesen, dass er "die Mannschaft auf Drucksituationen [...] gut einstellen kann".
Nun scheint es aber auch Palikuca selbst zu treffen. Zunächst erklärte das Portal Liga-Zwei.de am Dienstag, dass Ralf Becker in Nürnberg ein heißer Kandidat auf den Posten als Nachfolger sein soll. Becker war bereits beim Hamburger SV im Vorstand tätig, soll in der Branche weiterhin über einen guten Ruf verfügen. Die Bild unterstützte diese These und berichtete, dass der Name bereits "in den letzten Wochen im FCN-Aufsichtsrat diskutiert wurde".
Allerdings soll es bislang noch keine Kontaktaufnahme zum gebürtigen Leonberger gegeben haben. Auch bei Dynamo Dresden, die zwar noch nicht offiziell, aber so gut wie sicher abgestiegen sind, gilt Becker als Wunschkandidat - dort würde er Sport-Geschäftsführer Ralf Minge ersetzten, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Bei den Sachsen soll Becker am Mittwoch sogar schon zu einer wichtigen Gesprächsrunde eingeladen sein.
Wenn die Vereinsführung der Nürnberger tatsächlich an der Personalia Becker interessiert sein soll, müssten sie Dynamo so schnell wie möglich ausstechen. Dass der Klub in der kommenden Saison vermutlich noch in der zweiten, und nicht wie Dresden in der dritten Liga beheimatet wäre, könnte ein wichtiger Pluspunkt für die Franken sein.