Remis gegen Aue: Grammozis' Passivität kostet Schalke erneut Punkte
Von Yannik Möller

Gegen Aue schenkt Schalke mal wieder einen Sieg völlig unnötig her und verliert dadurch zwei Punkte. Erneut war es die eigene Passivität in der zweiten Hälfte, die das erhoffte Erfolgserlebnis zunichte machte. Dabei steht natürlich Dimitrios Grammozis als Hauptverantwortlicher im Fokus. Er scheint nicht dazuzulernen.
Schon vor dem Spiel keimte etwas Optimismus auf. Anhand der Startelf von Schalke 04 war zu erkennen, dass sich Dimitrios Grammozis für eine Viererkette entschieden hatte. Der einzig logische Schritt, wenn man gegen Erzgebirge Aue und ihr 3-5-2 eine Überzahl im Mittelfeld und somit Spielkontrolle haben will - und dennoch eine positive Überraschung.
Auch die erste Halbzeit machte aus S04-Sicht noch Spaß. Das Team zeigte den Willen und das Können, selbst das Spiel zu machen. Mit 65 Prozent Ballbesitz, acht Schüssen sowie der verdienten 1:0-Führung durch Dominick Drexler war es ein guter Start. Unter den richtigen Umständen kann diese Truppe einen ordentlichen Ball auf den Platz bringen.
Trotzdem hängen die Köpfe der Königsblauen nach den vollen 90 Minuten - und das völlig zu Recht und verdient. In der 86. Minute kam Aue zum Ausgleich, die Partie endet in einem 1:1-Unentschieden. Diese zwei Punkte sind jedoch nicht einfach nur verloren. Sie wurden mit Ansage verschenkt, was absolut unnötig und selbstverschuldet war.
Ganz einfach: Schalke schenkt den Sieg einfach her. In HZ2 mal wieder viel zu passiv geworden/gewechselt. Anstatt weiter mit Wucht auf's zweite Tor zu gehen, wird das eine nur verteidigt. Mit Ansage zwei verlorene Punkte. ??♂️#S04 #S04AUE
— Yannik (@YannikM99) August 13, 2021
Grammozis wählt wieder den Weg der Passivität - und schenkt erneut einen Sieg her
Die Passivität, die Schalke schon in den letzten Minuten der ersten und eigentlich über den ganzen Verlauf der zweiten Halbzeit zeigte, kostete schlussendlich den Sieg. Mal wieder, muss man schon sagen. Mittlerweile sind hergegebene Führungen bei den Knappen die Normalität.
Gegen den HSV ging man ebenfalls in Führung, man hatte das ganze Stadion und eine für den ersten Spieltag unglaubliche Wucht hinter sich. Im Verlaufe des Spiels kam aber plötzlich die Ansage, sich zurückzuziehen und abzuwarten. Es passierte, was passieren musste: Die Hamburger erspielten sich Torchancen und gewannen.
Gegen Aue gab es die gleiche fatale Fehlentscheidung. Vom Erzgebirge-Team wurde in den ersten 45 Minuten spielerisch so gut wie nichts gezeigt. S04 hätte zwar mit etwas Geduld, aber dennoch selbstbewusst auf das zweite Tor gehen können, da auch Konterversuche der Gäste in der Regel schon im Keim erstickt wurden. Es wäre der nahezu sichere Sieg gewesen. Es gab eigentlich keine Gefahr.
Grammozis wählte jedoch wieder den anderen Weg. Eine eigentlich spielschwache Mannschaft, die den Ballbesitz schon fast verabscheute, wurde eingeladen. Spätestens in der letzten halben Stunde war der Ausgleich schon zu riechen. Diese Herangehensweise kostete letztendlich den zweiten Heimsieg und insgesamt fünf verlorene Punkte nach drei Spieltagen, die sich der Trainer ankreiden muss
Ja, es ist früh in der Saison, es gibt Hoffnung auf einen Lerneffekt. Auch wenn diese Hoffnung mit diesem Spiel stark gesunken ist. Und natürlich hätten ein paar Szenen auch besser verteidigt werden müssen, keine Frage. Doch es war die erneute Entscheidung von Grammozis, den Gegner übernehmen zu lassen. Unnötig, gefährlich, ärgerlich.
Fährmann: "Wir haben uns dieses Ergebnis selbst zuzuschreiben. Das war zu wenig in der letzten halben Stunde. Deshalb wurden wir verdient bestraft und gehen nur mit einem Punkt nach Hause." #S04 #S04AUE
— Andreas Ernst (@AndiErnst) August 13, 2021
“Ich glaube nicht daran, dass die Angst vorm Verlieren dich eher zum Sieger macht als die Lust auf Gewinnen“. - Jürgen Klopp.
— Jul (@julian_ze) August 13, 2021
Und #Grammozis, liebe Leute, ist die "Angst vorm Verlieren" in Person.#S04 #S04AUE
Dieser Kritik muss er sich zweifelsohne nun stellen. Da darf auch kein Fokus auf eine erste Halbzeit gerichtet werden, in der ein guter Schritt in eine richtige Richtung gegangen wurde. Das ist noch ein weiterer Punkt: Mittlerweile ist sichtbar, dass die Mannschaft spielen kann. Doch nun war es schon wieder nicht die Intention, dieses Können zu zeigen. Das ist der Haken.