Real Madrid und Bayer Leverkusen verhandeln weiterhin über Ausleihe von Top-Talent Reinier

Reinier am Tag seiner Präsentation im Bernabéu-Stadion
Reinier am Tag seiner Präsentation im Bernabéu-Stadion / Quality Sport Images/Getty Images
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Seit geraumer Zeit halten sich Gerüchte um Verhandlungen zwischen Real Madrid und Bayer Leverkusen bezüglich des brasilianischen Top-Talents Reinier (18). Schienen diese Gespräche zunächst in einem direkten Zusammenhang mit der möglichen Verpflichtung Kai Havertz' durch die Königlichen zu stehen, offenbaren sie sich jetzt - da Havertz wohl mit ziemlicher Sicherheit beim FC Chelsea landen wird - doch als eigenständiges Geschäft.

Reinier kam im Januar von Flamengo Rio nach Madrid. 30 Millionen Euro ließen sich die Bosse an der Avenida de Concha Espina den Kauf eines der größten Offensiv-Talente Brasiliens kosten. Der Plan war, Reinier zunächst für ein halbes Jahr bei der zweiten Mannschaft zu parken. Im Sommer dieses Jahres sollte dann eine Leihe zu einem sportlich ambitionierteren Klub folgen.

Idealerweise wäre das in Spanien gewesen, denn Real Madrid arbeitet daraufhin, dass Reinier so schnell wie möglich die spanische Staatsbürgerschaft erhält (um so das Nicht-EU-Ausländerkontingent zu entlasten). So schnell wie möglich heißt in der Bürokratensprache: zwei Jahre. Zwei Jahre lang müsste Reinier ununterbrochen seinen Wohnsitz in Spanien haben, um den begehrten spanischen Pass zu bekommen. Problem dabei: eine Leihe ins Ausland würde diese Frist unterbrechen (bis zu seiner Rückkehr nach Spanien).

Auch Ronaldos Valladolid an dem Brasilianer interessiert

Lässt er wegen Reinier seine alten Real-Connections spielen? Ronaldo
Lässt er wegen Reinier seine alten Real-Connections spielen? Ronaldo / Angel Martinez/Getty Images

Doch offenbar scheint das weder Real noch den Spieler (und natürlich schon mal gar nicht Bayer Leverkusen) abzuschrecken. Wie die in Madrid ansässige as unter Berufung auf das Internet-Portal Goal nun berichtet, stehen Real und Bayer weiterhin im Austausch, was dieses Leihgeschäft betrifft.

Mit Reals Liga-Rivalen Real Valladolid ist den Bayer-Verantwortlichen aber ein neuer Konkurrent im Rennen um das Super-Talent erwachsen. Valladolids Vorteil hierbei: besagte zweijährige Frist für Reiniers Einbürgerung würde bei dieser Option nicht unterbrochen. Der Spieler könnte somit im Jahr 2022 als Fußball-Europäer gelten. Und die Zentralspanier haben noch ein weiteres Ass im Ärmel. Ihr Präsident heißt seit über zwei Jahren Ronaldo Luís Nazário de Lima. Und Ronnie, wie er in Madrid immer noch gerufen wird, findet bei bei seinem alten Klub immer offene Türen und Ohren vor.

Wird Reinier zum neuen Carvajal?

Schaffte bei Bayer den endgültigen Durchbruch: Dani Carvajal
Schaffte bei Bayer den endgültigen Durchbruch: Dani Carvajal / PATRIK STOLLARZ/Getty Images

Sportlich jedoch dürfte die Variante Bayer Leverkusen reizvoller sein. Die Rheinländer spielen mit Sicherheit im nächsten Jahr europäisch (was Real Valladolid nicht anbieten kann). Beim durchaus möglichen Gewinn der Europa League wären sie sogar in der Königsklasse am Start. Zudem gilt die Bundesliga neben der Premier League und der Serie A auch in Spanien als eine der besten Ligen Europas.

Und dann wären da ja noch die sehr guten Erinnerungen an das letzte Leihgeschäft zwischen beiden Klubs: Dani Carvajal eroberte damals erst den Stammplatz bei Bayer, dann die Bundesliga - und kehrte als Triumphator ins Bernabéu-Stadion zurück. Seither ist er der unumstrittene Herrscher der rechten Abwehrseite der Königlichen. Von einem derartigen Verlauf einer Leihe träumen sie auch bei Reinier. Sowohl in Madrid als auch in Leverkusen.