Real Madrid in der königlichen Warteschleife!

Xavier Laine/Getty Images
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Die Losung der Stunde bei Real Madrid heißt derzeit: Warten! Warten auf Neuigkeiten aus Paris wegen Kylian Mbappé (wobei der Klub hier eher auf Nicht-Neuigkeiten hofft!), warten auf einen Move der Berater von Sergio Ramos und/oder Raphael Varane. Und Warten auf eine EM, bei der zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der la Roja kein einziger Real-Spieler im spanischen Aufgebot steht.


Doch ob dieses Warten, vor allem hinsichtlich der offenen Personalfragen, noch vor Beginn der EURO 2020 belohnt wird, ist schwer zu bezweifeln. Denn es ist wie immer vor solchen Turnieren: die Klubs, die Spieler verkaufen wollen, werden das Turnier abwarten wollen. In der Hoffnung, dass sich der Wert des Verkaufskandidaten nochmals steigert.

Und die, die im Kauf-Modus sind, wollen natürlich genau dies verhindern - und das jeweilige Objekt ihrer Begierde am liebsten schon jetzt verpflichten, bevor es durch gute Auftritte zwischen dem 11. Juni und dem 11. Juli womöglich wieder erheblich teurer wird.

Im konkreten Kontext von Raphael Varane wird Real Madrid momentan nichts anderes übrig bleiben, als die Dinge auszusitzen. Was ihnen in diesem Fall sogar entgegenkommen könnte. Denn auf keinen Fall will man den Spieler marktschreierisch ins Schaufenster setzen. Denn dies mindert in der Regel die zu erwartenden Offerten interessierter Klubs. Simple Marktgesetze.

Varane soll interessierten Käufer präsentieren - Real will passiv bleiben

Und so warten sie am Estadion Santiago Bernabéu darauf, dass der Franzose selbst mit einem potenziellen Käufer vorstellig wird.

Raphael Varane
Hat bislang alle Angebote der Königlichen abgelehnt: Raphael Varane / Quality Sport Images/Getty Images

Dass es zu diesem Punkt überhaupt gekommen ist, liegt am Spieler selbst. Respektive an seinen Beratern. Denn die haben bislang noch alle Angebote des Klubs für eine Vertragsverlängerung des Spielers, dessen Vertrag im Sommer 2022 ausläuft, abgelehnt.

Mehr als das: im letzten Austausch zwischen beiden Seiten sollen sie Gehaltsforderungen vorgebracht haben, die mit der derzeitigen Corona-Problematik schlichtweg unvereinbar sind. Da man sich seitdem nicht wieder annähern konnte, scheint ein Verkauf fast schon zwangsläufig.

Denn dass der Spieler, seit 2011 im Klub, in sein letztes Vertragsjahr geht und an dessen Ende für lau geht, will man am Bernabéu-Stadion um alles in der Welt vermeiden.

Varane-Millionen für Ramos-Verlängerung

Real erhofft sich einen Erlös von zwischen 50 und 70 Millionen Euro für den 28-jährigen EM-Fahrer. Sollte ein Transfer wider Erwarten noch vor der Europameisterschaft unter Dach und Fach gebracht werden, würden die Verantwortlichen an der Avenida de Concha Espina einen allerletzten Versuch bei Sergio Ramos starten.

Sergio Ramos
Kommen Real und er nochmal zusammen? Sergio Ramos / James Williamson - AMA/Getty Images

Dessen Vertrag läuft bekanntlich in wenigen Wochen aus - danach wäre der langjährige Anführer und Capitano der blancos tatsächlich ablösefrei auf dem Markt. Eigentlich unfassbar angesichts der für Real geleisteten Meriten des Routiniers.

Doch mit frischem Kapital könnte auch diese personelle Dauerthema der Königlichen noch zu einem für alle Seiten befriedigenden Schluss gebracht werden. Zumal die Differenzen zwischen Klub und Spieler nicht wirklich unüberbrückbar scheinen.

Streitpunkt Vertragsdauer

Im Kern geht es mehr um die Vertragsdauer des neuen Kontraktes denn um seine monetäre Auskleidung: der Spieler will zwei weitere Jahre, der Klub wiederum - seiner ehernen Philosophie treu bleibend - nicht über ein Jahr hinaus gehen.

Ein paar zig Millionen für Varane könnten diese Patt-Situation möglicherweise doch noch aufbrechen. Doch bis dahin heißt es bei den Königlichen erst mal weiterhin: Warten!