Real Madrid: Ankunft von Ancelotti beflügelt Isco

Knüpfen sie an die guten alten Zeiten an? Carlo Ancelotti und Isco während der ersten Etappe des Italieners bei Real Madrid
Knüpfen sie an die guten alten Zeiten an? Carlo Ancelotti und Isco während der ersten Etappe des Italieners bei Real Madrid / Alex Livesey/Getty Images
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Es ist ein Allgemeinplatz: mit der Ankunft eines neuen Trainers werden innerhalb eines Kaders die Karten wieder neu gemischt. Auch die bis dahin hintanstehenden Spieler wittern dann ihre neue Chance. Wie jetzt zum Beispiel Isco bei Real Madrid.


Der 29-Jährige war eigentlich schon so gut wie weg. Nur sein energisches Veto verhinderte im Januar einen möglichen Verkauf in die Premier League.

Seit nunmehr acht Jahren steht der in Málaga geborene Mittelfeldspieler bei Real Madrid unter Vertrag. Doch in den letzten Jahren kam nicht mehr viel von dem technisch beschlagenen Kicker. Eine gewisse Lethargie (um das Wort Faulheit zu vermeiden) hatte sich des begnadeten Technikers bemächtigt.

Seine beste Zeit im Real-Trikot hatte Isco - unter dem neuen, alten Übungsleiter Carlo Ancelotti! Tatsächlich war der Italiener der erste Trainer von Isco bei den Königlichen. Die Zahlen: 106 Pflichtspiele, mit 17 eigenen Treffern und 21 Vorlagen.

Zum Vergleich: in den folgenden 230 Spielen (unter Rafael Benítez, Julen Lopetegui, Santiago Solari und Zinédine Zidane) konnte Isco an Torerfolgen (34) zwar eine ähnliche Ratio vorweisen - doch seine Assists sanken, relativ gesehen, dramatisch ab (37).

Aber jetzt ist Carletto ja wieder da - und dieser Umstand scheint Isco zu beflügeln. Zum Start der Vorbereitung rieben sich nicht nur die Trainings-Kiebitze am Spielfeldrand verwundert die Augen.

Weniger Leibesfülle - mehr Ehrgeiz?

"Ist das derselbe Spieler?", schienen sich auch seine Mitspieler zu fragen. Mit erheblich reduzierter Leibesfülle kam der 38-fache Nationalspieler jedenfalls aus seinem Urlaub zurück. Und mit augenfällig mehr Ehrgeiz, seiner etwas ins Stocken geratenen Karriere einen neuen Push zu geben.

Die Real-Verantwortlichen, allen voran natürlich Carlo Ancelotti, wird es freuen. Der ist nämlich ein glühender Verfechter einer echten Zehn. Wie sie Isco darstellt.

Nimmt Isco den Konkurrenzkampf an?

Doch ein Selbstgänger wird es für das Sorgenkind natürlich nicht. Denn als potentielle Spielmacher kämen auch die Leih-Rückkehrer Brahim Díaz (AC Mailand), Dani Ceballos und Martin Ödegaard (beide Arsenal) in Frage. Von den Platzhirschen Toni Kroos (nun ohne Länderspiel-Belastung) und Luka Modric mal abgesehen.

Martin Odegaard
Auch Martin Ödegaard will endlich den Durchbruch bei Real schaffen / Denis Doyle/Getty Images

Heißt für Isco im Umkehrschluss - er wird in den kommenden Wochen das aktuelle Level halten müssen, um bei Ancelotti tatsächlich noch einmal eine zweite Chance zu bekommen. Es dürfte seine letzte bei Real sein.