Warum verzichtet RB Leipzig auf Winter-Neuzugänge?

Domenico Tedesco trat sein Amt bei RB Leipzig am 9. Dezember an.
Domenico Tedesco trat sein Amt bei RB Leipzig am 9. Dezember an. / Alex Grimm/GettyImages
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Was Neuzugänge angeht, hat RB Leipzig in der Winterpause die Füße stillgehalten. In der zugegebenermaßen kurzen Bundesliga-Geschichte des Klubs hat es so etwas noch nie gegeben. Was ist der Grund für den Verzicht auf Verpflichtungen?


RB Leipzig hat sich in dieser Winterpause auf die Abgänge konzentriert. Mit Brian Brobbey (Ajax Amsterdam), Ilaix Moriba (FC Valencia), Joscha Wosz (Hallescher FC) und Fabrice Hartmann (Eintracht Braunschweig) wurden gleich vier Spieler verliehen.

Außerdem wurde Luan Candido fest an den brasilianischen Klub RB Bragantino abgegeben. Candido kostete den Leipzigern acht Millionen Euro im Juli 2019, entpuppte sich allerdings als Missverständnis.

Anders als Leipzig plant Bragantino jedoch mit dem 20-Jährigen. Immerhin generierten die Sachsen vor knapp zwei Wochen eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro für Candido.

Fehlende Ticketeinnahmen haben sich auch bei RB Leipzig bemerkt gemacht

Nachdem Leipzig in den vergangenen Jahren im Winter reichlich Qualität verpflichtete (wie zum Beispiel Dayot Upamecano im Jahr 2017, Amadou Haidara im Jahr 2019 oder Dominik Szoboslai im Jahr 2021), sah der Bundesligist in dieser Saison keinen Grund zur Nachbesserung.

Die fehlenden Einnahmen aufgrund der Zuschauer-Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie sind auch für einen reichen Fußballverein wie RB Leipzig nicht so leicht aufzufangen. Laut Bild sollen die fehlenden Ticketeinnahmen der letzten Jahre die Leipziger über 70 Millionen Euro gekostet haben.

Ein Grund, der nicht mit den Finanzen zusammenhängt, hat hingegen mit Trainer Domenico Tedesco zu tun. Tedesco möchte mit aller Macht verhindern, dass Spieler ständig auf der Ersatzbank sitzen, infolgedessen unzufrieden werden und dadurch das Klima in der Kabine gefährden könnten. Unter diesem Aspekt kann ein überschaubarer Kader auch ein Vorteil sein.

Leipzig plant mit Brobbey und Moriba

Mit Moriba und Brobbey kann sich RB Leipzig aber nach wie vor eine gemeinsame Zukunft vorstellen. Das zeigt sich auch daran, dass Valencia (bei Moriba) beziehungsweise Amsterdam (bei Brobbey) keine Kaufoption besitzen.

Leipzis technischer Direktor Christopher Vivell erklärte gegenüber Sky Sport, dass man froh gewesen sei, die beiden "Top-Talente" verpflichtet zu haben.

Vivell weiter: "Das Wichtigste für Talente ist immer, dass sie spielen. Wir haben ihnen leider nicht die Spielminuten geben können." Für beide sei es wichtig, "auf hohem Niveau" Minuten zu bekommen.

"Haben einen sehr guten, qualitativ hochwertigen Kader"

Auf die Frage, ob RB Leipzig angesichts des Verzichts auf Neuzugänge mit dem eigenen Kader zufrieden sei, antwortete Vivell: "Wir haben einen sehr guten, qualitativ hochwertigen Kader, mit dem wir in die Rückrunde gehen."

Man sei sehr zufrieden mit dem Kader, "sonst hätten wir wahrscheinlich auch etwas gemacht in diesem Transferfenster", unterstrich Vivell und ergänzte: "Wir sind gut gerüstet für die drei Wettbewerbe."

Mukiele und Haidara werden bleiben

Wichtige Spieler einfach so ziehen zu lassen, um Geld zu generieren, ist allerdings auch nicht das Modell von RB Leipzig. Atletico Madrid soll laut Sky Sports Nordi Mukiele auf dem Zettel gehabt haben. Doch Vivell sagte, dass sich niemand, auch nicht Atletico, bei den Klubverantwortlichen gemeldet habe.

Amadou Haidara, der vor kurzem mit Mali im Achtelfinale des Afrika-Cups ausschied, wurde zuletzt häufiger mit Newcastle United in Verbindung gebracht. Angesprochen auf die Personalie sagte Vivell: "Er ist ein wichtiger Spieler. Ich glaube auch nicht, dass er das unbedingt wollte, nach dem Afrika-Cup irgendwo hinzuwechseln."

Vivell sieht Hwang-Deal positiv

Die Wolverhampton Wanderers haben unterdessen die Kaufoption für Hwang Hee-chan gezogen, der zunächst seit August 2021 auf Leihbasis für den Premier-League-Klub spielte. Offenbar spült der Verkauf des Südkoreaners über 16 Millionen Euro in die Leipziger Kassen.

"Für ihn ist es ein guter Verein, um sich weiterzuentwickeln. Für uns war es auch ein guter Deal. Deswegen bin ich froh für ihn und für uns ist es auch gut", zog Vivell sein Fazit zum Hwang-Deal.


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