Mintzlaff gesteht: Marsch-Verpflichtung ein Fehler
Die Amtszeit von Jesse Marsch als Cheftrainer von RB Leipzig dauerte nur wenige Monate an. Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff gesteht bei der Auswahl des Trainers auch eigene Fehler ein.
RB Leipzig kann mit der Hinrunde nicht zufrieden sein. In der Bundesligatabelle auf Platz zehn zu stehen, ist sowohl mit den eigenen als auch mit den externen Erwartungen nicht vereinbar. Im Interview mit der Leipziger Volkszeitung hat Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von RB Leipzig, auch Kritik an der eigenen Person geübt.
Mintzlaff: "Habe auch Fehler gemacht"
"Ich trage die Gesamtverantwortung und habe auch Fehler gemacht, sonst würden wir in der Bundesliga nicht auf Platz zehn stehen", sagte Mintzlaff und führte aus: "Unser Anspruch ist es, ein Champions-League-Klub zu sein und diesem Anspruch rennen wir gerade massiv hinterher."
"Mit Wissen von heute war es ein Fehler", Marsch zu verpflichten
Mintzlaff ging sogar so weit, einzugestehen, dass die Verpflichtung von Jesse Marsch als Cheftrainer ein Fehler war: "Jesse Marsch ist ein großartiger Mensch und richtig guter Trainer, der auch in Zukunft sehr erfolgreich arbeiten wird. Aber mit dem Wissen von heute war es ein Fehler, ihn zu verpflichten", so der 46-Jährige.
Mintzlaff und die Verantwortungsträger hatten sich dennoch etwas dabei gedacht, als sie Marsch zum Trainer ernannten: "Wir haben Jesse bewusst unter Vertrag genommen, mit voller Überzeugung, weil wir ein Stück zurück zur RB-DNA wollten. Dieser Schritt ist uns nicht geglückt", räumte der Geschäftsführer ein.
Mintzlaff hinterfragt Kaderzusammenstellung
Auch was das Personal angeht, kreidete er sich und der sportlichen Führung Fehler an. "Im Übrigen hätten wir auch bei der Kaderzusammenstellung rückblickend ein Stück weit anders agieren müssen. Auch wenn der Trainer in jede Kaderentscheidung eingebunden war, können wir festhalten, dass wir für Jesses Spielstil beispielsweise Hee-chan Hwang eher hätten behalten müssen."
Hwang wurde kurz vor Ende des Sommertransferfensters auf Leihbasis an die Wolverhampton Wanderers abgegeben. Der Südkoreaner, der bei Leipzig zumeist Bankdrücker war, hat in der Premier League immerhin schon vier Saisontore erzielt.
"Ich hasse es zu verlieren. Natürlich war meine Stimmungslage schon deutlich besser. Aber ich verfalle jetzt hier nicht in Selbstmitleid", betonte Mintzlaff. Man werde mehr denn je Energie reinstecken, "um das Schnellboot RB Leipzig wieder auf Kurs zu bringen", gab sich Mintzlaff optimistisch.
Wird Leipzig im Winter Spieler kaufen oder verkaufen?
Auf die Frage, ob es Neuzugänge oder Abgänge in der Winterpause geben werde, antwortete Mintzlaff knapp: "Das liegt eher im Bereich des Unwahrscheinlichen, es gibt keinen Aktionismus."