Leipzig-Fehlstart: Interne Kritik an Marsch?

Jesse Marsch trat das Erbe von Julian Nagelsmann an
Jesse Marsch trat das Erbe von Julian Nagelsmann an / Matthias Hangst/Getty Images
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Wie schnell sich der Wind in der Fußballwelt drehen kann: Galt RB Leipzig noch vor einem Monat als heißer Anwärter auf die Meisterschale, so soll es nun bereits erste interne Kritik an Jesse Marsch geben. Fühlt sich das Team unter dem US-Amerikaner unwohl?


Eigentlich ist es nicht überraschend, dass RB Leipzig ein paar Schwierigkeiten hat, in die neue Saison zu finden. Durch den Wechsel von Julian Nagelsmann hin zu Jesse Marsch fand nicht nur auf der Trainerbank ein Wechsel statt - auch im Kader gab es nach den Abgängen von Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté, Marcel Sabitzer und Alexander Sörloth einige Veränderungen.

Die Spieler, die neu zu den Sachsen stießen, versprechen zwar unheimliche Qualität und Potenzial, doch es liegt in der Natur der Sache, dass sich das veränderte Team und sein neuer Trainer erst noch finden müssen. Natürlich sind drei Punkte aus vier Spielen unter den Ansprüchen der Leipziger, doch muss man auch erkennen, dass RBL bereits gegen zwei Champions-League-Teilnehmer (Bayern, Wolfsburg) gespielt hat.

Auch wenn die Leistungen der letzten Wochen deutlich Luft nach oben lassen, gibt es eigentlich gar keinen Grund, in Leipzig schon allzu große Panik zu schieben. Laut Angaben der Sport Bild soll allerdings erster Unmut im Kader des Vizemeisters vorherrschen. Im Mittelpunkt der (leichten) Kritik: Jesse Marsch.

Jesse Marsch, Achim Beierlorzer
Es soll Kritik an Marschs Ausrichtung geben / Juergen Schwarz/Getty Images

Demnach sollen einige Führungsspieler der Roten Bullen nicht mit der taktischen Ausrichtung des Teams einverstanden sein. Hatte Nagelsmann zuvor sehr viel Wert auf Ballbesitz gelegt, so möchte der US-Boy aggressiver auftreten und wieder mehr Pressing spielen lassen. Dadurch offenbaren sich einige Lücken in der Defensive, die von den gegnerischen Teams bislang gnadenlos ausgenutzt wurden.

Solange RBL mit den Problemen der Umstellung zu kämpfen hat, wünschen sich die Leipzig-Profis - wenn man dem Bericht Glauben schenkt -, dass Marsch wieder Elemente seines Vorgängers in die Taktik mit einfließen lässt.

Behandelt Marsch nicht alle Spieler gleich?

Darüber hinaus sollen einige Akteure der Leipziger unzufrieden mit ihrer Behandlung durch Marsch sein. Es heißt, dass der 47-Jährige einige Lieblinge (wie zum Beispiel Tyler Adams oder Dominik Szoboszlai) habe, wohingegen andere Akteure es schwerer haben sollen, unter Marsch zu Einsätzen zu kommen.

Wie viel Wahrheit hinter diesen Angaben steckt, ist von außen natürlich nur schwer zu beurteilen. Fakt ist aber, dass die Leipziger schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückkehren müssen, damit erst gar keine weitere Unruhe (ob von innen oder außen) entsteht.

Nach dem Champions-League-Spiel bei Man City warten in der Bundesliga der 1. FC Köln und Hertha BSC auf die Sachsen. Sechs Punkte würden das Gemüt am Cottaweg deutlich beruhigen.