"Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir Jesse nicht verpflichtet" - Mintzlaff begründet Marsch-Entlassung
Von Oscar Nolte
RB Leipzig hat sich nach drei Bundesliga-Niederlagen am Stück von Cheftrainer Jesse Marsch getrennt. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff begründete am Sonntag die alternativlose Entscheidung.
Jesse Marsch war für RB Leipzig "einfach nicht der perfekte Fit", verriet Oliver Mintzlaff am Sonntag im Sport1 Doppelpass. Nach nur fünf Monaten und einem holprigen Saisonstart haben die Roten Bullen die Reißleine gezogen und sich vom Amerikaner getrennt.
Es ist das Ergebnis von schwankenden Leistungen und der Sorge, dass die Saisonziele verfehlt werden. In der Champions League ist RB Leipzig in der Todesgruppe mit Manchester City und Paris SG rausgeflogen, muss am letzten Spieltag noch um die Europa League kämpfen. In der Bundesliga hat Leipzig nach 14 absolvierten Spielen ebensoviele Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge wie Rückstand auf die internationalen Plätze.
Es droht nicht nur eine mäßige Saison, sondern vor allem auch massive finanzielle Einbuße. Ohne die Champions League möchten die Sachsen, die im Sommer einen neuen, teuren Kader zusammengestellt haben, nicht planen.
Der richtige Mann für den Job in Leipzig? Marsch hegte schon vor Wochen Zweifel
Die Trennung von Marsch hatte allerdings nicht nur mit dem sportlichen Abschneiden zu tun.
"Er kam schon nach dem siebten und nach dem zehnten Spieltag auf uns zu und hat gesagt: ‚Ich weiß nicht, ob ich der richtige Trainer für diese Mannschaft bin, ob meine Spielphilosophie wirklich zu diesem fantastischen Kader passt'", verriet Mintzlaff, der anschließend deutlich wurde: "Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir Jesse nicht verpflichtet und Jesse wäre nicht zu uns gekommen."
Die Signale kamen nicht nur vom Trainer selbst, sondern auch aus der Mannschaft. Das Projekt Marsch hat in Leipzig auch deshalb nicht funktioniert, "weil die Mannschaft nicht bereit war, zu 100 Prozent diesen Matchplänen zu folgen."