RB Leipzig empfängt Wolfsburg im großen Stadion: "Wollen die Punkte hierbehalten"
- Aufsteiger RB Leipzig geht selbstbewusst ins Duell mit Vizemeister VfL Wolfsburg
- RB will kompakt stehen und glaubt an die eigene Stärke
- Trainer Uzun lobt sein Team
Von Daniel Holfelder
Auf Frauen-Bundesligist RB Leipzig wartet am Sonntag (14 Uhr) das erste Spiel in der Red Bull Arena, die normalerweise den Männern vorbehalten ist. Der Aufsteiger geht selbstbewusst ins Duell mit den klar favorisierten Wölfinnen.
"Wir wollen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen. Wir gehen in jedem Spiel auf Sieg", kündigt Trainer Saban Uzun gegenüber dem MDR an. "Wir wollen die Punkte hierbehalten." RB steht nach drei Spieltagen auf dem neunten Tabellenplatz. Nach der Auftaktniederlage gegen den 1.FC Köln (1:2), konnten die Sachsen am zweiten Spieltag den ersten Bundesliga-Sieg einfahren (3:2 gegen die SGS Essen). Am vergangenen Wochenende gab es bei Eintracht Frankurt eine 1:3-Niederlage.
Das Spiel am Sonntag wird nicht nur deshalb besonders, weil mit dem VfL Wolfsburg der beste deutsche Frauenfußballklub der letzten Jahre nach Leipzig reist. Die RB-Frauen ziehen für das Topspiel zum ersten Mann in der Vereinsgeschichte ins große Stadion der Männer um. Mit den Fans in der Red Bull Arena soll gegen die Wölfinnen die große Überraschung gelingen.
"Wir gehen in jedem Spiel auf Sieg."
- RB-Trainer Saban Uzun
Eine, die den VfL in- und auswendig kennt, ist Mittelfeldspielerin Sandra Starke. Die 30-Jährige trug zwei Jahre lang das grün-weiße Trikot, ehe sie im Sommer nach Leipzig wechselte. "Ich hatte eine gute Zeit in Wolfsburg. Ich freue mich auf das Wiedersehen", sagt Starke und schwärmt ebenso wie Mitspielerin Jenny Hipp vom "besonderen Spiel" in der großen Arena.
Defensive Stabilität entscheidend
Damit gegen den VfL etwas Zählbares herausspringt, betonen sowohl Hipp als auch Starke, müssen die Leipzigerinnen vor allem defensiv auf der Hut sein. "Wir müssen kompakt stehen, sehr diszipliniert sein und immer wieder Nadelstiche nach vorn setzen", fordert Starke. Hipp gibt ihrer Kollegin recht:
"In einer kompakten Grundordnung stehen und dem Gegner so wenig Räume wie möglich bieten. Wir dürfen dem Gegner wenig Zeit und wenig Raum geben."
Beide glauben ebenso wie ihr Trainer, dass der VfL verwundbar ist. Uzun gibt allerdings zu bedenken, dass seine Mannschaft wohl keinen Vorteil aus dem Wolfsburger UWCL-Quali-Spiel vom Dienstag ziehen kann. "Es gibt da eine klare Studie, dass ab drei Pausentagen zwischen den Spielen die Doppelbelastung eher weniger eine Rolle spielt", so der 36-Jährige, der aber darauf hofft, dass die Wölfinnen mit den Gedanken schon beim Quali-Rückspiel in der kommenden Woche sind: "Vielleicht spielt eine Rolle, dass sie danach gegen Paris wieder zu Hause spielen."
Insgesamt weiß Uzun aber, dass sich seine Mannschaft auf sich selbst konzentrieren muss. "Das sind alles Dinge, die wir nicht beeinflussen können", sagt der RB-Coach zur Wolfsburger Doppelbelastung. Gleichzeitig lobt er den Saisonstart seines Teams: "Wir haben es geschafft, stabiler zu werden. Mir hat gut gefallen, dass wir nach Gegentoren zurückgekommen sind. Wir schaffen es, nach Rückschlägen mit Rückständen umzugehen."
Ein Unentschieden oder ein Sieg gegen den VfL, und RB wäre endgültig in der Frauen-Bundesliga angekommen.