La-Liga-Präsident greift PSG an: "Schädlich für den Fußball"

Javier Tebas ist kein Fan von PSG
Javier Tebas ist kein Fan von PSG / Pablo Cuadra/GettyImages
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Javier Tebas, Präsident der spanischen La Liga, ist ein öffentlicher Kritiker von Paris Saint-Germain. Im Interview mit L'Equipe legte der 59-Jährige erneut nach.


Dass PSG im Sommer ein Transferfenster hatte, das in der Geschichte des Fußballs seinesgleichen sucht, ist nicht von der Hand zu weisen. Der ohnehin schon hochkarätig besetzte (und teure!) Kader der Franzosen wurde mit Lionel Messi, Sergio Ramos, Gigio Donnarumma, Georginio Wijnaldum, Achraf Hakimi und Nuno Mendes prominent verstärkt. Zwar kostete nur Hakimi eine Ablöse (60 Millionen Euro), doch auch die Handgelder und Gehälter der anderen Stars haben es in sich.

Achraf Hakim, Georginio Wijnaldum, Gianluigi Donnarumma, Sergio Ramos, Lionel Messi
Die Stareinkäufe von PSG / Catherine Steenkeste/GettyImages

Javier Tebas hatte die Franzosen daher schon unmittelbar nach dem Ende der Transferperiode kritisiert. "Staatlich unterstützte Vereine sind für das Ökosystem des Fußballs ebenso gefährlich wie die Super League. Wir haben die Super League kritisiert, weil sie den europäischen Fußball zerstört, und wir sind genauso kritisch gegenüber PSG", schoss der La-Liga-Präsident via Twitter gegen den Topklub.

In dieser Woche erneuerte Tebas seine Kritik. "Ich kritisiere PSG, weil sie nicht das nötige Geld aufbringen, um den Kader zu haben, den sie haben. Das verzerrt den Wettbewerb in der Wirtschaft des europäischen Fußballs. Das Geld kommt nicht aus dem Sponsoring", klagte er im Interview mit L'Equipe.

"Wie kann man erklären, dass PSG einen Kader hat, der fast 600 Millionen Euro kostet? Wenn eine Mannschaft die Ligue 1 gewinnt, erhält sie nicht mehr als 45 Millionen Euro Preisgeld... Das ist unmöglich. Ich habe den Präsidenten von PSG (Nasser Al-Khelaifi) und den Präsidenten der französischen Liga (Vincent Labrune) gebeten, sich die Zahlen anzusehen, die uns vorliegen, und zu prüfen, wo es Unregelmäßigkeiten gibt. Sie haben nicht geantwortet. Sie waren sehr schnell dabei, mich zu kritisieren, aber sie haben nicht auf meine Einladung geantwortet."

Tebas führte aus, dass er mit Zahlen belegen könne, wie PSG das Financial Fair Play umschifft hat. "Bevor sie Messi verpflichteten, hatte PSG 40% mehr Einnahmen aus Sponsorengeldern als Manchester United", teilte er sein Unverständnis über Paris' "Werbeeinnahmen" mit: "Mir ist es völlig egal, ob Messi und Neymar bei PSG sind. Aber all das ist schädlich für den europäischen Fußball. Ich bin nicht der Einzige, der das sagt."

Bleibt nur die Frage, ob man PSG wirklich Unregelmäßigkeiten nachweisen kann, wie Tebas behauptet. Oder ob sich die Vorwürfe einfach im Sand verlaufen...