Premier League wappnet sich für den Neustart: Sonder-Masken und Testmaschinen
Von Yannik Möller

Nicht nur die Bundesliga strebt ein baldiges Comeback des Spielbetriebs an, auch in England soll der Ball in den nächsten Wochen wieder rollen. Damit der Restart Anfang Juni Wirklichkeit werden kann, wird wohl über spezielle Sonder-Masken nachgedacht, während die Vereine in Testmaschinen investieren.
Die Bundesliga wartet noch auf das endgültige Go aus der Politik, um noch im Mai den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Damit dieser Plan auch Realität wird, hat die DFL durch eine eigens eingerichtete Taskforce ein Sicherheitskonzept erstellen lassen. So sollen möglichst viele Bedenken und Probleme gelöst oder zumindest abgesichert werden, damit die Saison noch halbwegs regulär beendet werden kann.
Auch für die englische Premier League ist das der angedachte Plan. Laut Telegraph soll der 8. Juni als möglicher Restart-Termin im Raum stehen. Die Woche nach dem ersten Juni-Wochenende könnte somit als Ziel anvisiert werden, während die Teams ab Mitte Mai wieder trainieren sollen, bereits in Vorbereitung auf die Liga-Fortsetzung.
Sonder-Masken und Testmaschinen: Maßnahmen für den Restart der Premier League sorgen für Diskussionen
Natürlich müsste auch die Premier League bei einem etwaigen Restart dafür sorgen, dass sämtliche Konzepte und Regularien - den Umständen entsprechend - bewahrt und eingehalten werden. So könnte den Spielern laut Daily Mail eine Art Sonder-Maske zur Verfügung gestellt werden, um auch die letzten Infektionsrisiken zu minimieren. Sie wäre für den Sport angepasst, würde neben einem angenehmeren Sitz durch Neopren-Stoff auch bessere Filter und Luftwiderstand bieten können.
Premier League clubs are in talks over providing players with a revolutionary protective face mask as top-fight officials prepare to impose strict hygiene proposals. #MUFC [Mail] pic.twitter.com/9vd3cqmXCn
— United Zone (@ManUnitedZone_) April 30, 2020
Die Reaktion: erwartbar. Viele Fans und Leser fragten sich, warum derartige Masken für den Profi-Fußball, und nicht etwa für die Menschen im Gesundheitswesen konzipiert würden. Der National Health Service (NHS) ist in England in seiner Funktion, Größe und Ausstattung nicht unumstritten und spätestens seit der Brexit-Kampagne ein regelmäßiger Spielball der Politik. Daher wäre es nur angemessen, so offenbar das mehrheitliche Verständnis in den sozialen Netzwerken, wenn diese Sonder-Masken in erster Linie für die Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern angedacht wären. Allgemein ist die gesellschaftliche Verträglichkeit eines potenziellen Restarts ein kompliziertes Unterfangen.
Nebenbei sind auch spezielle Testmaschinen ein wichtiges Thema. So sollen die britischen Vereine zusammen und verstärkt darin investieren, so der Guardian. Das gemeinsame Ziel der Klubs, die Saison fortzuführen und - wenn möglich - auch zu beenden, soll der verbindende Hintergrundgedanke sein. So sollen diese Maschinen innerhalb von zweieinhalb Stunden zuverlässige Test-Ergebnisse zum Covid-19-Virus liefern können. Dies wäre ein wichtiger Schritt, nicht nur für den Profi-Fußball, der so zuverlässige und schnelle Ergebnisse liefern und somit weitere Gefahren minimieren kann. Auch für die "normale Bevölkerung" könnte eine solche maschinenhafte Testreihe ein wichtiger Fortschritt sein, um etwaige Infektionsketten möglichst früh zu erkennen, sie zu verfolgen und sie anschließend zu unterbrechen.
Wie auch in Deutschland werden solche Maßnahmen öffentlich groß und breit diskutiert. Über den moralischen Ansatz bis hin zu Vorwürfen der reinen Geldgier im Angesicht sterbender Menschen und der am Limit arbeitenden Menschen im Gesundheitswesen. So oder so möchte auch die Premier League den Spielbetrieb fortsetzen und durch die in Erwägungen gezogenen Maßnahmen für eine größtmögliche Sicherheit sorgen, sowohl für die Spieler, als auch die Trainer, Betreuer und die dazugehörigen Familien.