Premier League, Ligue 1 und MLS planen Wechsel-Revolution

Erling Haaland wird ausgewechselt - aufgrund einer neuen Regel soll bald die erneute Einwechslung möglich sein.
Erling Haaland wird ausgewechselt - aufgrund einer neuen Regel soll bald die erneute Einwechslung möglich sein. / Visionhaus/GettyImages
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Die englische Premier League plant weitere Änderungen der Wechsel-Regeln. Zukünftig sollen Kurzzeit-Wechsel möglich sein, wenn ein Spieler mit einer Kopfverletzung behandelt wird. Auch die französische Ligue 1 und die US-amerikanische MLS sollen sich für die Änderung aussprechen.


Dass bei den Wechsel-Regeln im Fußball Änderungen vorgenommen werden, ist nicht neu. Erst seit Frühjahr 2020 ist es für Trainer beispielsweise möglich, fünf statt drei Wechsel vorzunehmen. Das International Football Association Board (IFAB) hatte diese Anpassung während der Corona-Pandemie eingeführt und dauerhaft verankert. Nun bahnt sich die nächste Revolution an.

Nach Informationen des Guardian plant die Premier League Kurzzeit-Wechsel einzuführen. Hintergrund des Vorschlags ist der Schutz der Spieler bei Kopfverletzungen. Die Idee: Wird ein Spieler am Kopf getroffen, kann dieser bei Verdacht auf Gehirnerschütterung kurzzeitig ausgewechselt und dadurch länger medizinisch untersucht werden. Sollten die Untersuchungen ergeben, dass keine Gehirnerschütterung vorliegt, kann der Trainer den behandelten Spieler wieder einwechseln. Andernfalls bleibt der Eingewechselte im Spiel.

Die Premier League soll das IFAB bereits schriftlich darum gebeten haben, die vorübergehenden Spielerwechsel ab kommendem Sommer zu testen. Bei der Antragstellung soll die englische Liga von der Ligue 1 (Frankreich) und der MLS (USA) unterstützt werden. Eine Antwort werde demnach im kommenden Frühjahr erwartet.

Sonderregelung bereits in der Testphase

Der Umgang mit Kopfverletzungen im Fußball war in den vergangenen Jahren häufiger Thema. Die Debatte führte unter anderem dazu, dass die Wechsel-Regelungen im Falle einer Kopfverletzung bereits vorläufig angepasst wurden. In einigen Wettbewerben wird Trainern aktuell die Möglichkeit eines weiteren Wechsels gewährt, wenn ein Spieler mit einer Kopfverletzung behandelt wird.

Erst im WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich kam diese Sonderregelung zum Einsatz. Als bei Frankreichs Rechtsverteidiger Jules Koundé der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vorlag, wechselte Nationaltrainer Didier Deschamps Axel Disasi ein. Obwohl bei einer Verlängerung regulär nur sechs Wechsel erlaubt sind, war der siebte Spielertausch aufgrund der neuen Regel möglich.

Eine Einführung von Kurzzeit-Wechseln könnte dann ab nächstem Sommer getestet werden. Es wäre der nächste Schritt zu einem sorgsamen Umgang mit schweren Kopfverletzungen im Fußball.


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