Paciência-Transfer würde Schalke helfen - doch wie käme er zustande?

Goncalo Paciencia scheint ein heißes Thema auf Schalke zu sein
Goncalo Paciencia scheint ein heißes Thema auf Schalke zu sein / DeFodi Images/Getty Images
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Angeblich soll Frankfurts Goncalo Paciência kurz vor einem Wechsel zu Schalke stehen. Der Ersatz-Stürmer der Hessen wäre eine Bereicherung für die S04-Offensive, doch stellt sich erneut die Frage, wie dieser Transfer - und unter welchen Bedingungen - zu finanzieren wäre. Zudem müsste es auch eigene Abgänge im Sturm geben.

Sehr überraschend berichtete die hessenschau am Montagnachmittag, dass Goncalo Paciência vor einem Wechsel zu Schalke 04 stehen soll. Der Stürmer von Eintracht Frankfurt nimmt häufig nur die Position des (ersten) Ersatzmannes ein, muss hinter Bas Dost und André Silva auf der Bank Platz nehmen. Dahingehend logisch und keineswegs verwunderlich, dass er seinen Verein beim passenden Angebot verlassen möchte.

Inzwischen haben auch diverse andere Outlets und Reporter zumindest vorsichtig bestätigt, dass der Portugiese ein Thema beim S04 ist. Laut Sky-Reporter Dirk große Schlarmann war er bereits vor wenigen Wochen ein Thema, aufgrund der finanziellen Schieflage jedoch eher unter ferner liefen. WAZ-Reporter Andreas Ernst twitterte, an diesem Gerücht "scheint was dran zu sein". Zuletzt meldete der bekannte Gianluca Di Marzio, dass die Verhandlungen in vollem Gange sind, eine erste Einigung bereits getroffen worden sei und dass der Transfer bald über die Bühne gehen könnte. Aussagen, die derzeit auf (geteilte) Zustimmung treffen.

Paciência würde Schalke helfen - verzögerter Transfer am wahrscheinlichsten

Somit könnte demnächst ein neuer Stürmer für Schalke unterschreiben. Ein Ziel auf der To-Do-Liste, das dann abgehakt werden könnte: Neben Vedad Ibisevic wurde noch ein Angreifer gesucht, der Stammspieler-Potenzial vorweisen kann. Angesichts der eher geringen Qualität der S04-Offensive an sich, sowie der teilweisen Besetzung dieser, wäre Paciência eine Verstärkung für den Klub.

Dass das über einen Spieler gesagt werden kann, der in Frankfurt eher zur Reserve gehört, ist zwar ein erneutes Zeichen des jahrelangen Abrutschens der Gelsenkirchener - schlussendlich aber keineswegs schlimm, die Qualität der etwaigen Verpflichtung schmälert das nicht.

Paciencia war für Frankfurt schon im Vorjahr nur begrenzt im Einsatz
Paciencia war für Frankfurt schon im Vorjahr nur begrenzt im Einsatz / DeFodi Images/Getty Images

In den sozialen Netzwerken sind sich die meisten Fans des NRW-Klubs weitgehend einig, dass dieser Transfer gut und zu befürworten wäre. Eine große Frage, die aber immer wieder aufkommt: Wie soll das finanziell möglich sein? Aufgrund der finanziellen Abhängigkeit musste Weston McKennie gehen, könnte zwar bis zu 30 Millionen Euro einbringen, aber erst in einem oder gar zwei Jahren. Zudem deutete Trainer David Wagner erst letzte Woche an, dass schlichtweg keine Mittel für eigentlich wichtige Neuzugänge da sind. Die Leere-Taschen-Geste sprach dabei für sich.

Wie also könnte ein Deal rund um Paciência aussehen? Ein unmittelbar fester Transfer des bis 2023 an die SGE gebundenen Stürmers, der mit einem Marktwert von zwölf Millionen Euro (via transfermarkt) beziffert wird, ist logischerweise kein Thema.

Ein Verein, der sogar 3,5 Millionen Euro (für Alexander Schwolow) in Raten bezahlen will oder muss, der wird so eine Verpflichtung auch nach den an der McKennie-Leihgebühr eingenommenen vier bis sechs Millionen Euro nicht stemmen können - zumal das Gehalt des 26-Jährigen noch dazu kommen würde.

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Somit ist eine Leihe mit anschließender Kaufoption zu erwarten. Für die am Freitag startende Bundesliga-Saison könnte das Gehalt dementsprechend geteilt und eine kleine Leihgebühr fällig werden. Eine Summe, die Schalke investieren kann. Am Ende der Spielzeit gibt es dann die Option oder gar Pflicht, ihn fest zu verpflichten. Dank der weiteren 18,5 Millionen Euro, die Juventus Turin beim Erreichen der Champions League für McKennie dann auf den Tisch legen muss, wäre auch das zu dem Zeitpunkt zu bewerkstelligen. Nebenbei sind Spieler wie Ozan Kabak (etwa 40 bis 45 Millionen Euro), Suat Serdar und Amine Harit (je etwa 25 Millionen Euro) weitere Kandidaten für einen Abschied im nächsten Jahr.

Sturm-Abgänge notwendig und zu erwarten: Burgstaller als Wechsel-Kandidat Nummer eins

Soll dieser Transfer so finanziert werden, was durchaus denkbar und auch logisch wäre, müssten sich die Verantwortlichen des S04 aber sehr sicher sein, dass Paciência der richtige Mann ist, um die Offensive langfristig verbessern und auf ein neues Niveau heben zu können. Auch Summen im hohen einstelligen Millionen-Bereich sind für Schalke nicht mit Leichtigkeit zu bezahlen, dahinter muss eine feste Überzeugung stehen. Außerdem wäre es eigentlich die höchste Priorität, noch einen richtigen Rechtsverteidiger zu holen. Sebastian Rudy ist derzeit der Notnagel dafür.

Guido Burgstaller steht beim S04 vermutlich auf dem Abstellgleis
Guido Burgstaller steht beim S04 vermutlich auf dem Abstellgleis / DeFodi Images/Getty Images

Gleichzeitig hieße diese Verpflichtung aber auch, dass es noch Abgänge geben müsste. Der heißeste Kandidat ist Guido Burgstaller, der am ehesten mit einem Bankplatz rechnen dürfte. Der Österreicher müsste somit gehen, damit Schalke seinen Platz und sein Gehalt frei bekäme. Ob unter Benito Raman, Ahmed Kutucu, Mark Uth, Rabbi Matondo oder Steven Skrzybski noch ein Abgang wartet, ist schwer zu sagen. Am ehesten wäre wohl eine Trennung mit Skrzybski denkbar, der zwar eine solide Vorbereitung gespielt hat, langfristig aber wohl keine Zukunft bei Königsblau hat.