Oliver Kahn mit klarer Ansage zu seiner Zukunft
Von Daniel Holfelder
Der FC Bayern ist nach dem 2:0 gegen Hertha BSC an die Tabellenspitze zurückgekehrt. Dennoch herrscht weiter Unruhe an der Säbener Straße. Die Zukunft von Vorstandsboss Oliver Kahn ist ungewiss. Nach dem Sieg gegen die Berliner hat sich Kahn über die Krise in dieser Saison geäußert.
Kahn betonte, dass aktuell die sportlichen Ziele und Herausforderungen im Vordergrund stünden. "Mein Fokus gilt nur der deutschen Meisterschaft - und nur darum geht es", sagte der 53-Jährige. Aus diesem Grund wollte der Vorstandsboss nach dem mühsamen Sieg gegen die Hertha - immerhin Tabellenletzter - nicht das Haar in der Suppe suchen. "In so einer Phase geht es nicht darum, den Schönheitspreis zu gewinnen, sondern darum, zu gewinnen. Die Tabellenführung zu übernehmen war das Ziel", so Kahn.
Kahn äußerte sich auch zu seiner eigenen Zukunft. "Selbstverständlich bin ich [in der kommenden Saison] noch hier", antwortete er auf eine entsprechende Frage von Sky-Reporter Florian Plettenberg. Dem Vernehmen nach entscheidet der Aufsichtsrat der Bayern auf seiner turnusmäßigen Sitzung am 22. Mai, ob der Ex-Profi seinen Posten als Vorstandsvorsitzender behalten darf oder den Hut nehmen muss.
"Wir werden zusammenkommen und werden da sehr kritisch miteinander umgehen", erklärte Kahn mit Blick auf die Sitzung. "Es ist nicht so, dass wir alles gut finden, was in den letzten Monaten passiert ist. Es besteht sicherlich Gesprächsbedarf." Gleichzeitig machte er deutlich: "Das ist aber Zukunftsmusik. Jetzt geht es Schritt für Schritt. Für mich steht der Titel im Vordergrund und der ist kein Trostpreis, sondern die deutsche Meisterschaft."
WM als Grund für schwache Saison?
Vorstandskollege Hasan Salihamidzic hatte sich bereits vor Beginn des Hertha-Spiels kritische Fragen zur Kaderplanung stellen lassen müssen. Der Sportvorstand räumte ein, dass der Klub die Ziele nicht erfüllt habe, erklärte aber: "Ich bin trotzdem der Meinung, dass wir einen Top-Kader haben. Wir haben in der Hinrunde 72 Tore gehabt und sind in der Champions League durchmarschiert."
Für den Einbruch in der Rückrunde machte er auch die WM in Katar verantwortlich. "Natürlich hat die WM eine Rolle gespielt, wir sind nicht in Form gekommen", so Salihamidzic, der betonte: "Wir reflektieren immer, machen uns Gedanken um unsere Arbeit. Jeden Tag schauen wir, was wir besser machen können."
Zitate via kicker & Sky