Oliver Kahn baut "Wir gegen alle"-Mentalität auf

Bayern-Vorstandsboss Oliver Kahn
Bayern-Vorstandsboss Oliver Kahn / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Der FC Bayern hat mit dem klaren 3:0 gegen Union Berlin die Tabellenführung zurückerobert. Oliver Kahn nahm den Sieg zum Anlass, um über grundsätzliche Dinge zu sprechen.

"Ich habe der Mannschaft schon zu Saisonbeginn gesagt, dass es nicht viele gibt – wenn nicht sogar gar keinen außer unseren Fans – die wollen, dass wir Meister werden", sagte Kahn in den Katakomben der Allianz Arena (via Bild). In diesem Zusammenhang ging er auf die jüngsten Schiedsrichterentscheidungen ein, die in den Augen der Bayern nicht unbedingt zum eigenen Vorteil ausgefallen waren.

Nicht nur, dass die Rote Karte für Dayot Upamecano beim 2:3 in Gladbach die Gemüter erhitzte. Auch beim knappen 1:0-Sieg von Meisterschaftskonkurrent Borussia Dortmund gegen die TSG Hoffenheim witterten viele Münchner Anhänger einen Schiedsrichterbonus für die Schwarz-Gelben - und damit einen Nachteil für den eigenen Klub. Konkret ging es um einen vermeintlichen Hoffenheimer Elfmeter, den der Unparteiische Martin Petersen auch nach Studium der Videobilder nicht geben wollte.

Kahn erklärte zwar zunächst, dass er zu den Schiedsrichtern nichts sagen werde. Zurückhalten konnte er sich dann aber doch nicht. "Wenn wir alles auf den Platz bringen, können wir mit diesen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter sehr gut leben", so der ehemalige Weltklasse-Torhüter süffisant.

"Ein bisschen Reibung nicht schlecht"

Die Unruhe der vergangenen Wochen - Gucci-Gnabry, Ausraster Nagelsmann, Zuspätkommer Sané - ließ Kahn ebenfalls nicht unkommentiert. Auf die Frage, ob sich der FC Bayern wieder zum "FC Hollywood" entwickelt habe, antwortete er: "Das ist nicht Hollywood. Das ist ein Begriff, den ihr immer benutzt. Beim FC Bayern gibt es immer irgendwelche Störfeuer. So ein bisschen Reibung ist auch nicht ganz so schlecht. Wenn wir hier alle einen auf Harmonie machen, ist das auch nicht immer das Beste."

Und sogar den durchwachsenen sportlichen Leistungen im neuen Jahr gewann Kahn etwas Positives ab: "Ich habe immer gesagt, dass es gut ist, wenn du in allen Wettbewerben kämpfen und dranbleiben musst, weil das die Spannung in allen Wettbewerben erhöht."

Der Vorstandsboss weiß, dass sich fast ganz Fußballdeutschland nach einem Ende der bayerischen Dominanz sehnt. Endlich soll jemand anders Meister werden als der übermächtige Klub von der Säbener Straße. "Wir gegen alle" lautet deshalb Kahns Motto. Die Bayern werden sich nicht unterkriegen lassen - weder von der Missgunst der anderen, noch von den Schiedsrichtern, der Unruhe außerhalb des Platzes oder der sportlichen Schwierigkeiten der vergangenen Wochen. Zumindest, wenn es nach Oliver Kahn geht.


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