Kahn über angespanntes Verhältnis zu Hoeneß & das damalige Nagelsmann-Aus

Das Aus von Oliver Kahn beim FC Bayern erfolgte nicht gerade auf eine harmonische Weise. Vor allem das Verhältnis zu Uli Hoeneß war ein Thema - das der Ex-Keeper wieder aufpolieren möchte.

Oliver Kahn
Oliver Kahn / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
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In Köln und dank eines späten Tores von Jamal Musiala wurde der FC Bayern am letzten Spieltag der vergangenen Saison doch noch Deutscher Meister. Die anschließende Trennung von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn verhinderte das jedoch nicht mehr: Der Sportvorstand und der Vorstandsvorsitzende mussten rund um das Saisonfinale gehen.

Seitdem gilt vor allem das Verhältnis von Kahn und Uli Hoeneß als vorbelastet. So bemängelte der Ehrenpräsident etwa öffentlich, dass Kane ihn lediglich fünfmal angerufen habe.

Kahn steht Versöhnung mit Hoeneß offen gegenüber

Gegenüber der Sportbild äußerte sich Kahn nun etwas offener zu diesem Verhältnis. "Wenn er so etwas sagt, muss ihm ja etwas gefehlt haben. Es bringt also nichts, hier jetzt Aussagen darüber zu machen, dass aus meiner Sicht der Austausch immer da war", so der 54-Jährige dazu.

Seit dem Bayern-Aus gab es keinen weiteren Austausch zwischen den beiden. "Das ist auch nicht nötig", kommentierte der ehemalige Torwart gelassen.

Er führte aus: "Aber ich habe zu Uli in dieser schwierigen Zeit, als ich noch in der Verantwortung stand, gesagt: Egal, wie das Ganze hier ausgeht, ich werde nicht vergessen, dass er mich 1994 zum FC Bayern geholt hat. Und irgendwann sollte dann auch mal alles gesagt sein zu diesem Thema."

Schlussendlich überwiegen Kahn zufolge die positiven Erlebnisse mit den Münchenern die negativen deutlich. Er habe schon häufig "schwierige Dinge verarbeiten" müssen. "Dann braucht man eine Zeit, schüttelt sich – und dann geht es weiter. Uli Hoeneß und ich werden sicher irgendwann wieder an einem Tisch sitzen und miteinander sprechen", stellte Kahn eine Versöhnung in Aussicht.

Freistellung von Nagelsmann muss "im zeitlichen Kontext" betrachtet werden

Auch zur damaligen Freistellung von Julian Nagelsmann, maßgeblich durch ihn und Salihamidzic beschlossen, äußerte sich Kahn.

So sei es wichtig, eine solche Entscheidung auch "immer im zeitlichen Kontext [zu] sehen". Kahns Erklärung: "Wir haben damals den sportlichen Erfolg gefährdet gesehen und deshalb diese bestimmt nicht einfache Entscheidung getroffen."

"Drei Titel haben wir zwar nicht gewinnen können, sind aber immerhin noch Deutscher Meister geworden", so das dahingehend halbwegs positive Fazit. Eine nachhaltige Kritik hat der Ex-Vorstandsvorsitzende aber an der Art und Weise der Trennung: "Ich habe schon öfter gesagt, dass ich es ganz schlecht fand, WIE diese Entscheidung dann umgesetzt wurde. Das ist nicht gut abgelaufen, und das beschäftigt mich heute noch."


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