Der Zeitdruck steigt: Ole Werners Debüt bei Werder wird richtungsweisend für den Rest der Saison

Im Training machte Ole Werner bereits einen glücklichen Eindruck bei Werder.
Im Training machte Ole Werner bereits einen glücklichen Eindruck bei Werder. / Martin Rose/GettyImages
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Schon am Freitag wird Werder Bremen den Zweitligaspieltag im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue eröffnen. Nach dem Chaos um Ex-Coach Markus Anfang steht jetzt für den neuen Trainer Ole Werner die Bewährungsprobe an.


Werder hat vor Weihnachten noch drei Chancen, um den Bock endlich umzustoßen. Vor der Winterpause muss eine Trendwende her, die Ole Werner nun beginnen soll. Sicherlich eine schwere Aufgabe, die sich der 33-Jährige da ausgesucht hat.

Die Grün-Weißen stehen aktuell auf Rang zehn in der Liga, der Abstand auf Relegationsplatz drei beträgt acht Punkte. Klar ist, dass Werder den Anspruch hat, in die erste Liga zurückzukehren. Die Konkurrenz um die oberen Plätze ist jedoch groß. Neben den "großen Klubs" Schalke und dem HSV auf Rang sechs und fünf besteht die aktuelle Top vier der Liga aus Teams, die eher überraschend so weit oben stehen. Vor der Saison hätten vermutlich die wenigsten Experten Werder Bremen hinter St. Pauli, Darmstadt, Regensburg und Paderborn eingeordnet.

Dementsprechend groß ist aber auch der Leistungsdruck bei den Grün-Weißen. Werner und Werder haben kaum Zeit zu verlieren. Die Ergebnisse müssen so bald wie möglich besser werden, um oben anzuschließen. Die nächsten drei Chancen vor der Pause könnten bereits zeigen, wo die Reise für Werder hingeht.

Werner geht es nicht um Schlagzeilen, sondern um die Mannschaft

Dass er selbst dabei im Vordergrund stehen wird, ist Ole Werner durchaus bewusst. "Das Spiel wird wahrscheinlich unter der Überschrift Werner-Debüt stehen", zeigt sich der neue Coach durchaus realistisch im kicker. Aber: "Mir sind diese Überschriften relativ egal."

Die Entwicklung und der aktuelle Stand der Mannschaft sind das, was im Vordergrund stehen, da werden sich die Fans und Ex-Kieler sicher einig sein. Natürlich ist es eine gute Frage, ob sich diese nach einer ziemlich kurzen Trainingswoche gut beurteilen lassen können.

Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug harmonierten bisher gemeinsam im Werder-Sturm.
Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug harmonierten bisher gemeinsam im Werder-Sturm. / Stuart Franklin/GettyImages

Dazu gehört auch, ob Werner bereits eigene Spielideen in den Aufbau seiner Startelf gegen Aue einbringen kann. In Kiel ließ Werner gern mit einem Stoßstürmer spielen, die Störche zeigten teils tollen Offensivfußball. In Bremen spielten Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch zuletzt gemeinsam als Doppelsturm. Gibt es dort bereits erste Reibungspunkte?

Werner winkt im kicker ab: "Es wird immer so sein, dass ich mir als Trainer anschaue, welche Stärken hat eine Mannschaft, wer ist gut drauf - das wird im Vordergrund stehen". Ducksch und Füllkrug haben in der Liga gemeinsam neun Treffer erzielt.

Werders Restprogramm: Zwei Kellerkinder und ein Gipfelstürmer

Gegen Erzgebirge Aue steht das letzte Heimspiel im Jahr 2021 im Weserstadion an. Werner steht früh unter Druck, um sich mit einem ansprechenden Spiel gegen die Erzgebirgler von den heimischen Fans zu verabschieden.

Am folgenden Freitag geht es nach Regensburg, wo der Jahn zum Duell bittet. Die Oberpfälzer haben sich auf Platz drei gespielt, dabei u.a. Schalke 04 mit 4:1 geschlagen. Unterschätzen darf man den Jahn in jedem Fall nicht.

Im Hinspiel gegen Hannover stand Marvin Ducksch noch auf der gegnerischen Seite, jetzt will er mit Werder gegen seinen Ex-Klub gewinnen.
Im Hinspiel gegen Hannover stand Marvin Ducksch noch auf der gegnerischen Seite, jetzt will er mit Werder gegen seinen Ex-Klub gewinnen. / Cathrin Mueller/GettyImages

Zum Abschluss des Jahres geht es dann zum Nordduell nach Hannover, wobei noch unklar ist, wer bei den 96ern bei diesem Spiel auf der Bank Platz nehmen wird. Hannover hatte vor Kurzem Ex-Trainer Zimmermann entlassen, aktuell ist Christoph Dabrowski interimsweise als Coach verantwortlich.

Für Werder gilt es in diesen Spielen zu zeigen, dass die Mammutaufgabe, in der Rückrunde unter die Top drei aufzusteigen, nicht unmöglich ist. Dabei gilt es für Ole Werner, so schnell wie möglich mit den Ergebnissen zu zeigen, wo die Reise hingehen soll. Denn der Zeitdruck für Werder wird in den restlichen 19 Partien nicht weniger werden.