Not-Innenverteidigung: Das sagt Tuchel zum Experiment mit Goretzka & Mazraoui
Von Jan Kupitz
Der FC Bayern hat die Pflichtaufgabe im DFB-Pokal bei Preußen Münster problemlos gemeistert - und das trotz einer Not-Innenverteidigung mit Leon Goretzka und Noussair Mazraoui. Wie Thomas Tuchel das Abwehrduo bewertete.
Zählt man Nachwuchshoffnung Tarek Buchmann dazu, hat der FC Bayern vier gelernte Innenverteidiger in seinem Kader - und alle vier fielen am Dienstagabend im DFB-Pokal aus. Thomas Tuchel musste folglich improvisieren und stellte Leon Goretzka und Noussair Mazraoui ins Abwehrzentrum. Für Goretzka war es das erste Mal überhaupt in seiner Profikarriere, dass er als Innenverteidiger auflief; Mazraoui hatte zumindest schon dreimal zuvor diese Position bekleidet.
Und auch wenn der Gegner "nur" ein Drittliga-Aufsteiger war, muss man den beiden Aushilfs-Innenverteidigern durchaus ein Lob aussprechen. Sowohl Goretzka als auch Mazraoui lieferten auf der ungewohnten Position eine blitzsaubere Vorstellung ab - der deutsche Nationalspieler konnte sogar noch mit einem sehenswerten Assist für Konrad Laimer punkten.
"Es war keine leichte Entscheidung. Ich hoffe, wir müssen es nicht noch einmal versuchen", teilte Thomas Tuchel nach dem Abpfiff mit. "Sie haben die Rolle sehr gut gespielt", lobte er das Duo. "Leon hat das Zeug dazu, was den Körper und das Tempo angeht, und er hat auch ein gutes Aufbauspiel. Nous hat ein gutes Stellungs- und Kopfballspiel. Es hat heute gut funktioniert, aber ich kann in Zukunft darauf verzichten."
Tuchel bewertete den Auftritt seines Teams als "sehr professionelle und seriöse Leistung". Besonders zufrieden war der Bayern-Coach mit dem Zweikampfverhalten seiner Mannschaft und damit, dass man keine Konter zugelassen habe - dieses Lob können sich insbesondere Goretzka und Mazraoui anheften. "Sie haben sich in der Innenverteidigung gut geschlagen und sehr umsichtig gespielt", untermauerte Tuchel. "Insgesamt bin ich sehr zufrieden und das habe ich den Spielern auch gesagt."
Goretzka, der im Sommer noch ein Wackelkandidat gewesen war, zum Saisonstart aber zu den besten Akteuren beim FC Bayern gehört, pflichtete seinem Trainer bei und sprach von einer "dominante Leistung" der Münchner. "Es war eine neue Formation, aber wir haben uns ganz gut geschlagen."
Dass er als Innenverteidiger aufgeboten wurde, machte dem Ex-Schalker nicht viel aus. "Letzten Endes geht es um Fußball. Es ist unsere Aufgabe, dort zu spielen, wo wir gefragt werden", erläuterte Goretzka lapidar. "Es war eine ziemlich ähnliche Position wie die, in der ich als Nummer sechs spiele, nur eine Reihe weiter hinten."
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