"Nordkorea ist wie Südkorea": FIFA-Chef Infantino schockiert mit Vergleich

Gianni Infantino
Gianni Infantino / Eva Marie Uzcategui/GettyImages
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Gianni Infantino hat schon mit manch einer Aussage für Verwunderung oder Gelächter gesorgt. Nun schockiert er mit einem Vergleich zwischen autoritären Diktaturen und demokratischen Staaten - aus der Sicht eines FIFA-Präsidenten.

Die Vergabe der Weltmeisterschafts-Endrunden ist und bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Gab es rund um die WM in Katar schon etliche Debatten, so zieht die WM 2034 bereits ihre Kreise. Der Hintergrund: Mit Saudi-Arabien gibt es lediglich einen einzigen Bewerber für die Austragung. Andere Nationen, die zunächst auch eine Bewerbung geplant hatten, zogen diese vorzeitig zurück.

Für Gianni Infantino ist die Kritik solcher Vorgänge ein Ausdruck der "Doppelmoral des Westens", wie er gegenüber dem Tagesanzeiger aus der Schweiz erklärte.

Infantino wehrt sich gegen Kritik gegen Saudi-Arabien - Vergleich zwischen Diktatur und Demokratie

"Ein Austragungsort muss alle unsere Kriterien erfüllen, inklusive Menschenrechte. Der Prozess endet ja nicht mit der Kandidatur. Er fängt dann erst an", verteidigte der FIFA-Präsident die guten Aussichten von Saudi-Arabien, das immer wieder aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und einer mangelhaften Meinungs- und Pressefreiheit in der internationalen Kritik steht.

"Alle westlichen Staatschefs hofieren das Land. Sie machen Deals in Milliardenhöhe", kam Infantino dahingehend auf die vermeintliche Doppelmoral zu sprechen. Dazu schockierte er mit einem für Kopfschütteln sorgenden Vergleich: "Für mich als FIFA-Präsident ist Nordkorea gleich wie Südkorea. Ist Amerika gleich wie China."

Damit setzt er - schlichtweg aus der Sicht eines Fußballfunktionärs - nachweislich autoritäre Diktaturen mit demokratischen Staaten gleich. Ob als FIFA-Präsident, als Ottonormalverbraucher oder in welcher Funktion auch immer: Ein mehr als absurder Vergleich.

Hinsichtlich der Austragung prestigeträchtiger Turniere sprach Infantino dazu erneut vom Wunschdenken, derlei Events könnten für Verbesserungen vor Ort sorgen. "Ich spreche Missstände an, biete auch Hilfe an. Man diskutiert, sucht gemeinsam Lösungen. Als ich FIFA-Präsident wurde, gab es in Saudi-Arabien keinen Frauenfußball. Jetzt gibt es eine Frauenliga und ein Nationalteam", gab es dazu noch ein Eigenlob des 53-Jährigen.