"Noch ein weiter Weg" - Kapitänin erklärt Schalkes Pläne im Frauenfußball

Schalke will bald auch im Frauenfußball nach oben kommen - bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Schalke will bald auch im Frauenfußball nach oben kommen - bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Im Jahr 2020 wurde die Frauen-Abteilung von Schalke 04 wieder neu ins Leben gerufen. Aktuell ist das Team in der Landesliga auf Aufstiegskurs - früher oder später will Schalke in die zwei höchsten Spielklassen, hat sich anders als Dortmund aber kein festes Datum zum Ziel gesetzt. Kapitänin Sarah Hake sprach im DFB-Interview über die Pläne und Ziele des Vereins.

Schalke konnte seit der Neugründung zweimal aufsteigen und spielt inzwischen in der Landesliga. Kapitänin Sarah Hake sagt, der Aufstieg in die Westfalenliga sei das erklärte Ziel: "Um das zu erreichen, geben wir alle unser Bestes. Allerdings nehmen wir ganz bewusst den Druck etwas raus, weil wir nicht dazu verpflichtet sind, unbedingt aufsteigen zu müssen", sagt sie.

Die Verantwortlichen würden keinen direkten Durchmarsch in die Bundesliga fordern, so Hake, um keinen zu großen Druck zu erzeugen. "Hier soll nachhaltig etwas entstehen", erklärt sie. Ein festes Datum, wann Schalke in den obersten Spielklassen ankommen soll, gibt es also nicht - anders als es etwa bei RB Leipzig der Fall gewesen war.

Mit elf Siegen und zwei Unentschieden ist Schalke aktuell klar auf Aufstiegskurs - dank des Prestiges des Vereins mangelte es nicht an Interessentinnen für das Team. Viele waren seit Kindesbeinen Schalke-Fans und laufen nun selbst für ihren Herzensklub auf. "Ich trage das Trikot auch immer wieder mit Gänsehaut", sagt Hake.

Auch für die Gegner sind die Spiele gegen Schalke etwas ganz Besonderes, wie die Kapitänin erklärt: "Kürzlich sind wir mit dem Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel gefahren. Auf dem Parkplatz haben die Menschen dann Selfies vor unserem Bus gemacht. Das war schon außergewöhnlich und zeigt, welche Bedeutung der FC Schalke 04 hier in der Region hat. Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer, die bei Auswärtsspielen vor Ort sind, unterstützen natürlich ihren Verein, sind aber gleichzeitig auch Fans des FC Schalke 04."

Wie stark Schalke aktuell wirklich ist, ist aber für Hake schwer einzuschätzen, denn die meisten Gegner sind individuell unterlegen. Zu hundert Prozent zufrieden ist die Kapitänin noch nicht: "Wir glauben an uns und wir wissen, was wir leisten können. Entscheidend ist, dass wir es dann auch abgerufen bekommen."

Ob Aufstieg oder nicht, Hake ist bereits stolz auf das, was ihr Team erreicht hat: "Wir schreiben gerade für diesen Verein Geschichte und legen das Fundament für die Zukunft. Wir sind zweimal aufgestiegen und haben den Kreispokal gewonnen. Das sind unsere Highlights. Was die Zukunft irgendwann bringen wird, werden wir dann sehen."

Einen fast parallelen Weg verfolgt der Lokalrivale Borussia Dortmund. Der BVB spielt bereits in der Landesliga - bald könnten sich die zwei gegenüber stehen. Hake meint, dass das bei Schalke aber wenig verfolgt wird: "Wir machen unser Ding und der BVB macht sein Ding."

Sowohl Schalke als auch Dortmund sind mit ihrem Einstieg im Frauenfußball spät dran - Schalke hatte sogar ab 1975 schon ein Frauenteam, das aber 1987 aufgelöst wurde. Danach folgte lange Stillstand - ebenso wie beim BVB, lange der größte europäische Klub ohne Frauenabteilung. Jetzt soll es für beide nach oben gehen - beide auf ihrem eigenen Weg. Dortmund hat sich das Jahr 2027 als Ziel für den Bundesliga-Aufstieg gesetzt, Schalke will sich nicht festlegen.


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