Neuer Impfstatus - Kimmich sollte Klartext reden

Hat sich mittlerweile wohl impfen lassen: Bayern-Star und Nationalspieler Joshua Kimmich.
Hat sich mittlerweile wohl impfen lassen: Bayern-Star und Nationalspieler Joshua Kimmich. / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Bayern-Profi Joshua Kimmich hat viel einstecken müssen. Er befinde sich auf "der falschen Seite", schrieb der Deutschlandfunk, er sei ein "Vorbild auf Irrwegen" meinte das ZDF und die Hamburger Morgenpost forderte: "Ohne Impfung kein Kimmich im DFB-Trikot!".

Angesichts der unreflektierten Aussagen des Nationalspielers während der damals wie heute nur schneckenhaft steigenden Impfquoten sicherlich verständlich. Kimmichs selbstbewusst vorgetragene Gründe der Nichtimpfung ("fehlende Langzeitstudien") dürfte zur republikweiten Empörung beigetragen haben.

Anschließend erkrankte er an Corona, litt an einer leichten Infiltration in der Lunge und war insgesamt rund zwei Monate außer Gefecht. Mittlerweile ist er wieder fit - und geimpft, berichtet die Bild. Der Mittelfeldspieler soll Anfang März an einem Bayern-Mannschaftsabend in einem Münchner Restaurant unter 2G-Auflagen teilgenommen haben. Da sein Genesenenstatus bereits abgelaufen war, bliebe also nur die Option "geimpft".

Unklare Gründe

Das Argument, eine etwaige Impfung sei Privatsache, ist richtig - hier allerdings deplatziert. Mit seinen Fernseh-Äußerungen hatte Kimmich zunächst eine große Öffentlichkeit hergestellt. Sollte er seine Meinung zum Impfen geändert haben, wäre es mindestens clever, auch jetzt bei der offenen Kommunikationsstrategie zu bleiben und Klartext zu reden.

Macht er das nicht, könnten neue Gerüchte entstehen: Vielleicht hat er sich nur impfen lassen, um die Vorzüge von geimpften Personen zu genießen? Wie eben jener Restaurantbesuch. Oder wurde der interne Druck zu groß? Mit einem Statement würde er solchen Vermutungen den Wind aus den Segeln nehmen. Zeit, um sich über Vor- und Nachteile des Impfens zu informieren, hatte er mittlerweile ausreichend.


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