Neue Investoren-Abstimmung möglich? DFL-Geschäftsführer äußert sich

  • Fan-Proteste halten weiter an
  • Merkel will mit Klubs diskutieren
Viele Fans sprechen sich gegen einen Investoreneinstieg bei der DFL aus
Viele Fans sprechen sich gegen einen Investoreneinstieg bei der DFL aus / Jörg Halisch/GettyImages
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Auch an diesem Wochenende protestieren viele Fanlager gegen den geplanten Investorendeal der Deutschen-Fußball-Liga (DFL). DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel stellt eine neue Abstimmung in Aussicht.

Im Interview mit Sky kündigte Merkel an, in den kommenden Tagen mit den Klubs über eine mögliche Neuabstimmung diskutieren zu wollen. Aktuell sei die Mehrheit der Vereine noch nicht dafür, so der DFL-Geschäftsführer weiter. Darüber hinaus erneuerte er das Gesprächsangebot an die Fans und betonte, dass die Bedenken ernst genommen und respektiert würden.

Im Dezember hatten sich die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga für den Einstieg eines Investors ausgesprochen. Nach wie vor ist unklar, ob die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit auch ohne die Ja-Stimme von Martin Kind, Mehrheitsgesellschafter bei Hannover 96, erreicht worden wäre. Kind hatte mutmaßlich für den Investoren-Einstieg votiert, obwohl er von seinem Klub dazu angehalten worden war, mit Nein abzustimmen.

Nachhaltige Investments geplant

Das möglicherweise zweifelhaft zustande gekommene Abstimmungsergebnis ist allerdings nicht der einzige Grund für die Proteste der Fans. Auch Befürchtungen, durch den Investorendeal könnten etwa die Anstoßzeiten verändert oder Spiele sogar ins Ausland verlegt werden, spielen eine wichtige Rolle. Merkel zufolge müssten sich die Fans in diesen Fragen aber keine Sorgen machen.

"Da wird sich in den kommenden 20 Jahren Partnerschaft nichts ändern", machte er deutlich. Nicht die Spielergehälter, Ablösesummen und Beraterhonorare sollen durch den Einstieg eines externen Geldgebers erhöht werden, vielmehr gehe es darum, das neue Kapital nachhaltig zu investieren.

Juristische Gutachten zur ersten Abstimmung

Trotz der Ankündigung, möglicherweise neu über den Investoreneinstieg abzustimmen, unterstrich Merkel die Gültigkeit des ersten Votums vom Dezember. "Bis dahin [Anm. d. Red.: einer möglichen neuen Abstimmung] gilt aber, und das ist auch im Präsidium explizit besprochen, dass dieses Mandat erst mal Gültigkeit besitzt und dass wir deswegen auch an dieses Mandat gebunden sind - vorerst", so der promovierte Betriebswirt.

"Wir haben das Ganze juristisch überprüfen lassen, weil sich mit Blick auf die Ausführung Haftungsfragen ergeben. Diese juristischen Gutachten haben zum Ausdruck gebracht, dass das Abstimmungsergebnis und das Vorgehen der DFL haltbar sind", fasste der DFL-Geschäftsführer zusammen.


(Zitate via NDR)


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